1―――― 868 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Stettin-Gristower-Portland-Cementfabrik Act.-Ges. in Berlin, W. Jägerstrasse 11. Fabrik-Etablissement auf Insel Gristow bei Cammin in Pommern. Gegründet: 23./3. 1895. Letzte Statutänd. 25./4. 1900 u. 14./3. 1902. Die Ges. übernahm die Eugen Kanter'sche Cementfabrik samt Grundstücken, Gebäuden, Maschinen, Inventar Vorräten und Aussenständen für M. 1 949 032. Zweck: Betrieb einer Portland-Cementfabrik nach dem Schlemmverfahren. Auf den Grundstücken (Flächeninhalt 25 ha 2 a 67 qm) befinden sich reichhaltige Mergellager, welche auf unabsehbare Zeit ausreichen. Der Bezug erstklassiger Rügener Rohkreide ist durch Ver. träge bis 1911 resp. 1914 gesichert. Es sind acht Dietzsch'sche Etagen-Doppelöfen vorhanden. Die Ges. besitzt eigene Fracht- und Schleppdampfer. Produktion 1896–1902: 205 000, 245 000, 290 000, 297 000, 201 000, 171 000, 221 000 Fass. Die Anlagen sind 1903 einem durchgreifenden Umbau unterzogen, der vor allem eine Centralisation der um ca. 60 000 Fass erhöhten Produktion und eine Verminderung der Fabrikat.-Unk. bezweckte. Die Ges. besitzt nach Fertigstellung der Bauten ein nach aller. modernster Technik ausgestattetes, leistungsfähiges Werk. Den erforderlichen Kredit für di- mit M. 300 000 Kostenaufwand erstellten Neubauten u. den Betrieb hat sich die Ges. durch ein Abkommen mit ihren Banken gegen Hinterlegung eines Teiles der Oblig.-Anleihe 6s. unten gesichert. Das Jahr 1902 ergab wenigstens keinen Betriebsverlust wie 1901 (M. 83 051), Kapital: M. 1 500 000 in 1283 abgest. Vorz.-Aktien (Nr. 1–1283) u. 217 St.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1897 um M. 300 000 (auf M. 1 500 000 in 300 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1897. Zwecks Reorganisation des Unternehmens u. Tilg. der nach Aufbrauch der Reserven (M. 165 525) noch mit M. 219 408 per 31./12. 1901 ausgewiesenen Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 14./3. 1902, die Aktionäre aufzufordem, eine Zuzahlung von M. 300 pro Aktie zu leisten (Frist 26./3.–22./4. 1902). Die Aktionäre, welche die Zuzahlung leisteten, erhielten einen auf Namen lautenden und durch In. dossament übertragbaren Gewinnanteilschein, auf welchen jährlich aus dem Reingewinn ein Betrag bis M. 15 vor jeder Div.-Verteilung an die Aktionäre gezahlt wird. Aus dem verbleib. Reingewinn werden mind. 3 % der Gewinnanteilscheine durch Ausl. getilgt. Ausserdem sind die Aktien, deren Besitzer die Zuzahl. geleistet haben, als Vorz.-Aktien abgestempelt. Dieselben erhalten, nachdem M. 15 auf jeden Gewinnanteilschein gezahlt sind und der Betrag zur Einlös. von 3 % der Gewinnanteilscheine ausgeschieden ist, ab 1./5. 1902 6 % Vorz.-Div. mit Anspruch auf Nachzahlung etwaiger Ausfälle. Die St.-Aktien erhalten nach Zahlung von 6 % Div. an die Vorz.-Aktien und nach Bezahlung event. Div- Rückstände bis 4 % Div. Bezüglich des Mehrgewinns stehen beiden Aktienarten gleiche Rechte zu. Auf 1283 Aktien, welche damit Vorz.-Aktien geworden, erfolgte die Mach- zahlung mit zus. M. 384 900; 217 Aktien blieben in St.-Aktien bestehen. Über die Ver- wendung der M. 384 900 giebt die Bilanz unten genauen Aufschluss, ebenso über den 1902 durch die niedrigen Verkaufspreise aufs neue entstandenen Verlust von M. 90 454. Genussscheine: 1283 Stück auf Namen im Werte von à M. 300. Ausgegeb. zu den 1283 Aktien, auf welche 1902 lt. G.-V. v. 14./3. 1902 à M. 300 zugezahlt sind. (Näheres s. unter Kapital. Hypothek: M. 600 000 zu 5 % verzinsl. und am 1. April 1902 al pari zurückzuzahlen; für die Verlängerung bis 1907 übernahm der Vorbesitzer die Garantie. Anleihe: M. 1 100 000 in 5 % Oblig., rückzahlb. zu 105 %, sollen lt. Beschluss des A.-R. vom Okt. 1900 begeben werden. Tilg. durch Auslos. ab 1906. Aus dem Erlös bislang noch nicht begebener Oblig. soll event. die obige Hypothek getilgt und der Rest zu Neu u. Erweiterungsbauten sowie zur Stärkung der Betriebsmittel verwendet werden. Ein Lei der Anleihe ist als Sicherheit für der Ges. gewährten Bankkredit hinterlegt (. oben) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamt bis M. 15 an jeden Gewinnanteilschein, ferner mind. 30 % zur Tilg. der Gewinnanteilscheine, sodann 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit event. Nachzahl.-Verpflichtung, 6 % Div. an St-Aktien, Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. betrug (ausser eiftf festen Jahresvergüt. von zus. M. 10 000) 5 % des Reingewinns, der nach Vornahme simt. Abschreib. u. Rücklagen und nach Zahlung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt. Bilanz am 3I. Dez. 1902: Aktiva: Grundstücke 150 900, Gebäude 915 000, Masch. 310 Fahrzeuge 183 000, Inventar 63 000, Kanal 2000, Forst Langendorf 4800, Assekuranz 9000, Stembe 6300, Teilschuldverschreib. 1 100 000, Effekten 66 370, Kassa 9598, Debit. inkl. Anzahlung 3 Masch.-Fabrik 130 776, Cement, Halbfabrikate, Kohlen, Tonnen, Säcke etc. 420032, 90 454. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Teilschuldverschreib. 1 100 000, Hypoth. 600 000, 125 000, Spec.-R.-F. 33 964, alte Div. 240, Kredit. 63 706, Bankkredit 98 820. Sa. M. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 399 933, Abschreib. 66 644, Assekmam 3000, Reparat. 33 865, Zs. 66 249, Handl.-Unk. 101 926. – Kredit: Pachten u. Mieten Kursdifferenz 5389, Bruttogewinn an Cement 29 329, R.-F. (Verlustdeckung a. 1901) b Zuzahl.-Kto (1283 Aktien à M. 3000 384 900 abzügl. 11 200 Zs. u.) Spesen) 373 699, Verlus 90 454. Sa. M. 671 618. 320 Kurs: Aktien Ende 1899–1902: 165, 105, 53, 35 %. Aufgelegt 10./4. 1899 zu 13% Erster Kurs 13./4.: 144 %. Notiert in Berlin. Die Zulassung der Vorz.-Aktien Nr. 1–1 wurde im Mai 1903 beantragt.