Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 921 Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik in Berlin, Mühlenstrasse 24, mit Fabrik in Münsterberg in Schlesien. Gegründet: 23./9. 1874. Letzte Statutänd. 27./3. 1900 u. 3./4. 1901. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- u. Chamottefabrik. bDer Kauf erfolgte für M. 975 000. Im Betrieb 47 Öfen, auch eine Rohleistenfabrik. Fabri- fation von Porzellan- und Thonwaren. Das Areal der Ges. hat einen Flächeninhalt von 89 ha, nachdem 1899 19 ha (davon 5 ha in Münsterberg, 14 ha auswärts) für M. 106 891 u. 1900 weitere Thonfelder für M. 40 714 hinzuerworben sind. 1890 Ankauf der Verbindungsbahn (4 km) wischen der Fabrik und dem Bahnhofe Münsterberg für M. 175 000. Für Neu- u. Umbauten ein neues Brenngebäude mit 6 Öfen, ein neues Verwalt.-Gebäude, neue Dambpfanlage etc.), sowie Erwerbungen wurden seit 1899 bis Ende 1902 zus. M. 927 304 aus den Betriebsmitteln der Ges. aufgewandt. Umsatz 1897– 1902: M. 1 212 012, 1 537 749, 1 582 824, 1 594 830, 1512 117, 1 271 481. „„ Kapital: M. 2 250 200 in 1667 Aktien (Nr. 1–1667) à M. 600 und 1250 Aktien (Nr. 1668–2917) à M. 1000. A.-K. urspr. M. 825 000, erhöht 1884 um M. 175 200, 1889 um M. 250 000, an- geboten den Aktionären zu 130 %, 1890 um M. 175 000 zwecks Ankaufs der Verbindungs- bahn nach Bahnhof Münsterberg, 1892 um M. 375 000, angeboten den Aktionären zu 126.50 %, ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 6. Mai 1898 zwecks Hilg. der schwebenden Schuld und zur Verstärkung der Betriebsmittel um M. 450 000 (auf M. 2 250 200) in 450 ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 120 %, bezogen bis auf M. 26 000; diese an der Berliner u. Dresdner Börse mit M. 41 143 verkauft. Die Kosten der letzten Em. wurden dem R.-F. II entnommen. Im Jahre 1891 erwarb die Ges. von der benachbarten Zuckerfabrik Münsterberg ein grösseres Terrain mit Baulichkeiten und Gerechtsamen zur Ausdehnung ihres Betriebes. Der Preis hierfür besteht in einer Jahresquote von höchstens M. 30 000 Rente auf die Dauer von 40 Jahren, wogegen der Ges. eine Gewinnbeteiligung an der Zuckerfabrik eingeräumt ist. Die bisher geleisteten Anzahlungen von in Summa M. 270 000 sind in den Aktiven der Bilanz nicht aufgeführt. Das erworbene Terrain ist mitverpfändet für eine Kautionsanleihe der Zuckerfabrik Münsterberg im ursprünglichen Betrage von M. 570 000, jetzt noch M. 363 336. Die Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik willigte in die Mitübertragung dieser Hypoth. unter der Massgabe, dass sie daraus niemals in Anspruch genommen werde, und ist ihr zur Sicherheit hierfür überdies eine Kautions- hypothek von M. 570 000 auf den gesamten Besitz der Zuckerfabrik eingetragen worden. Anleihe: M. 500 000 in 4 % (bis 1. Juli 1895 4½ %) Partial-Oblig. von 1888, rückzahlbar zu 105 %, 1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. und 1./7., Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % Ende Jan. auf 1. Juli. Die Anleihe ist als erststellige Kautionshypothek auf den Namen Gebr. Arnhold eingetragen. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1902 noch M. 417 000. Kurs in Dresden Ende 1896–1902: 103, 103, 101.25, 99.50, 98.50, 97, 99.50 %. Hypotheken (am 31./12. 1902): M. 81 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: Je M. 100 Grundkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt); etwaige ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von je M. 2000 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. für Super-Div., Remunerationen, Vortrag etc. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grund u. Boden 281 382, Gebäude 1 790 184, Grund- stück u. Gebäude Lichtenberg 90 820, Thonindustrie-Masch., Utensil. u. Werkzeuge 205 563, Holzindustrie- do. 1, Modelle 1, Pferdeeisenbahn 1, Normalspurbahn 121 589, neue Förder- anlage 28 817, Wirtschafts- u. Fuhrwerksinventar 1, Effekten 118 119, Kaut. 2266, Wechsel 518, Kassa 15 090, Bestände der Thonindustrie: fertige Waren 741 146, Halbfabrikate 22 409, Roh- material 147 972, Kohlen 8922, Betriebsmaterial. 38 064, do. der Holzindustrie: fertige u. in Arbeit befindl. Waren 29 473, Rohholz 188 814, Betriebsmaterial. 1179, Kredit. 325 516. — Passiva: A.-K. 2 250 200, Prior.-Pfandbr. 600, Partial-Oblig. 417 000, do. Amort.-Kto 1050, do, Zs. 2460, Hypoth. 81 000, R.-F. I 321 723, do. II 350 000, Delkr.-Kto 24 767 (Rückl. 20 000), Kredit. 433 410, Abschreib. auf Mehrbestände fert. Waren der Thonindustrie 164 188, Tant. an Vorst. u. Beamte 9437, Div. 90 008, do. alte 197, Vortrag 11 806. Sa. M. 4 157 846. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 462 247, Brennmaterial. 264 292, Reparat. 22 220, Betriebs-Unk. 42 724, Fuhrwerk u. Pferdebahnbetrieb 17 967, Eisenbahn- do. 1799, Geschäfts- Unk. 122 164, Steuern 30 363, Thonindustr.-Rohmaterial. 45 954, Holzindustr.-Material. 171 473, Oplig.-Zs. 16 860, do. Amort. 450, Zs. 13 931, Arb.-Wohlk. 17 407, Renten 30 000, Abschreib. 86 939, Gewinn 295 439. – Kredit: Vortrag 28 879, Fabrikat.-Gewinn 1 610 535, Pacht 2815. Sa. M. 1 642 229. „Kurs der Aktien Ende 1888–1902: In Berlin: 138, 183.50, 182, 159, 130, 119, 140, 132, 124.75, 138.50, 183.10, 171.25, 143, 136, 121.25 0%. — In Dresden: 133.50, 185, 179.75 158, 137, 119.50, 139.75, 132, 123, 137.50, 182.50, –, –, –, – %. Aufgelegt 1./8. 1888 zu 132 %, Dividenden 1886–1902: 4, 8, 9, 14, 15, 15, 6, 6, 6, 8, 6½, 10, 11, 11, 11, 8, 4 %. Div.-Zahl. spät. im juli, in der Regel sofort nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Osw. Wilke, Hans Zebrowski. Prokurist: Klocke.