Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 981 Gelände sind ca. 150 000 qm zum Ausziegeln an eine Ringofenziegelei verpachtet, der Rest wird landwirtschaftlich ausgenutzt. Die grösstenteils 1891 errichteten Gebäude bestehen aus einer Schmelzhalle mit 4 kompletten Öfen, Generatoren und Kühlöfen, einer Fabrikanlage für feuerfeste Produkte, einer Schleiferei, Kesselhaus, Reparaturwerk- stätten, Magazinen und Verwaltungsgebäuden, sowie 10 Arbeiterwohnhäusern. Die maschinelle Einrichtung entspricht den neuesten technischen Anforderungen und um- fasst 2 Dampfmaschinen von je 800 HP. zum Betriebe der Schleif- und Polierapparate, eine Centrale zur Erzeugung von elektrischer Kraft für die Giesshalle, die Schleiferei und die Lichtanlage, Maschinenanlagen zur Aufbereitung der Rohmaterialien und Her- stellung feuerfester Produkte, sowie Werkzeugmasch. zum Betriebe einer Schlosserei u. Schmiede für Reparat. u. Neuanlagen; die Ges. besitzt 2 Lokomotiven. Arb.-Zahl 1901 ca. 450. Lapital: M. 3 100 000 in 3100 gleichartigen Aktien (Nr. 1–3100) à M. 1000. Ursprüngl. A.-K. M. 2 500 000. Die G.-V. vom 24. Jan. 1891 beschloss Ausgabe einer Anleihe von M. 600 000, welche lt. G.-V.-B. vom 10. Dez. 1892 in M. 600 000 Vorz.-Aktien umgewandelt wurde, die ihrerseits durch G.-V.-B. vom 15. April 1899 in gewöhnliche, den übrigen M. 2 500 000 vom 1. Jan. 1900 ab gleichberechtigte Aktien umgewandelt wurden. Die umgewandelten Aktien tragen die Nrn. 2501–3100 und sind mit folgendem Aufdruck versehen: „Für diese Aktie ist gemäss den G.-V.-B. v. 15./4. 1899 auf das Vorzugsrecht verzichtet worden.“ Inleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1892, Stücke à M. 400, Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. zu pari ab 1895 in längstens 27 Jahren durch jährl. Ausl. der G.-V. auf 1. Juli. Ende 1902 noch in Umlauf M. 523 600, unbegeben M. 291 600. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 6 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem jährl. Fixum von M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundstück, Anschlussgeleise, Gebäude, Masch. 5 000 918, Betriebsmaterial. 180 978, Glasvorräte 128 961, Kassa, Wechsel 33 909, Staatsp. 36 720, vorausbez. Versich. 10 739, Debit. 692 539. – Passiva: A.-K. 3 100 000, Oblig. 523 600, R.-F. 310 000, Spec.- R.-F. 250 000 (Rückl. 50 000), Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 17 645, Amort.-F. 1 560 889, Kredit. 74 129, Tant. 21 952, Div. 186 000, do. alte 3760, Vortrag 31 788. Sa. M. 6 084 764. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Steuern, Verwalt.-Kosten 54 674, Abschreib. 159 477, Gewinn 294 740. – Kredit: Vortrag 36 392, Grundstücksertrag 4423, Kursgewinn 1600, Fabrikat.-Gewinn 466 476. Sa. M. 508 891. Kurs Ende 1900–1902: 122, 91.75, 94.75 %. Eingef. durch die Bresl. Disconto-Bank in Berlin im Mai 1900. Erster Kurs 5./7. 1900: 142 %. Notiert in Berlin (und Düsseldorf). Dividenden: In den Jahren 1894–96 wurde nach Abschreib. von M. 323 829.39 ein Gesamt- gewinn von M. 810 959.29 erzielt und es gelangte nach Tilg. der Unterbilanz aus dem verteilbaren Überschuss von M. 143 485.34 nach Ablauf des Geschäftsjahres 1896 die rück- ständige Div. von 6 % p. a. für 1893–95 auf M. 600 000 Vorz.-Aktien mit 18 % zur Ver- teilung. – 1897–99: St.-Aktien: 10, 10, 10 %; Vorz.-Aktien: 16 % (hiervon 6 % rückst. Div.), 10, 10 %; 1900–1902: 12, 4, 6 %. Coup.-Verf.: 4 J. (K.) Direktion: E. Demeure, Paul Bohne. Aufsichtsrat: (5) Vors. Graf Oswald de Ker- chove de Denterghem, Gent; Stellv. Justizrat Carl Springsfeld, Gen.-Dir. Komm.-Rat Ad. Kir- dorf, Aachen; Victor Gillion, Brüssel; Jules Philippot, Gosselies Courcelles. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Breslau: Bresl. Disconto- Bank; Lüttich u. Brüssel: Crédit Général Liegeois; Gent: Banque de Gand; Charleroi: Banque de Charleroi; Aachen: Rhein. Disconto-Ges.; Köln: J. H. Stein. Deutsche Spiegelglas-Actien-Gesellschaft zu Kl. Freden, Provinz Hannover, mit Filiale zu Grünenplan in Braunschweig. Gegründet: 5./9. 1871. Letzte Statutänd. 12./3. 1900. Zweck: Herstellung u. Vertrieb aller Arten von Spiegelglas, Rohglas, gegossenem, gepresstem u. geblasenem Glas, sowie verwandter Erzeugnisse. Zur Erreichung des Zweckes wurde die Glasfabrik von Gebr. Koch zu Grünenplan und eine in Freden belegene Wasser- mühle erworben und an Stelle der letzteren eine grosse Schleiferei mit Wasser- und Dampfkraft neu angelegt u. 1873 vollendet. Gleichzeitig wurde eine daselbst neu erbaute Giesserei dem Betriebe übergeben. In Freden ist später die Dampfkraft erhöht u. zur Ver- grösserung der Produktion die Schleiferei umgebaut, auch die Giesserei elektr. eingerichtet. In Grünenplan ist der Hüttenbetrieb wiederholt erweitert u. 1901 ein neues Hüttengebäude vollendet worden. Für Anlage einer elektr. Beleucht.- u. Kraftübertragungsanlage für Grünenplan, Erricht. eines neuen Verwalt.-Gebäudes, sowie einiger Arb.-Wohn. daselbst, Erweiterung der Hüttenanlage etc. wurden 1902 M. 137 063 aufgewendet. Die Ges. ge- hüört der Konvention der Deutschen Spiegelglasfabriken an. Kapital: M. 3 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 600. Bei ferneren Erhöhungen haben die ersten Zeichner, soweit sie noch Aktien der I. Em. besitzen, ein Bezugsrecht bro rata ihrer ersten Zeichnung al pari. I. Em. M. 1 800 000, II. Em. 1872 M. 1 200 000. anlefhe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1890, rückzahlbar zu 102 % Stücke à M. 1000. 48. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % im 2. Quartal auf 1. Ökt.;