996 Fabriken für Chemikalien etc. abänd. zugeflossen, vorläufig zurückgestellt. Jahresprod. 1897–1902: Je ca. 400 000 Dtza Trockenplatten im Format 12: 16½. Arb.-Zahl ca. 90. 3 Geschichtliches: Die Ges. hat von der Firma Dr. C. Schleussner zu Frankf. a. M. das Grundstück Elbestr. 48 samt Gebäuden, Maschinen, Inventar, Vorräten, Kassa und Aussen- ständen für M. 1 138 000 erworben, wofür 1138 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Ausser. dem hat die Inferentin für ihre Einlage 10 000 auf ihren Namen laut. Genussscheine erhalten Die Verkäufer haben sich verpflichtet, der A.-G. alle Geschäftsgeheimnisse, Recepte etc., welche die frühere Firma besass, zu übergeben, auch alle neuen Erfindungen und Verfahrungs.- methoden, welche sie in den von der Firma geführten Branchen etwa noch entdecken oder kennen lernen, der Ges. mitzuteilen. Für jede andere Erfindung ist der Ges. das Vorkaufs. recht einzuräumen. Sie haben sich ferner verpflichtet, sich auf die Dauer von 50 Jahren an keinem Unternehmen, welches der Ges. direkt oder indirekt Konkurrenz zu machen geeignet ist, in irgend welcher Form zu beteiligen. Der obenerwähnte Gewinnbeteiligungsvertrag bestimmt, dass keine der beiden Ges. ohne Zustimmung der andern liquidieren darf, es sei denn, dass sie das Zehnfache vom Durchschnittsreingewinn der letzten 3 Jahre vergütet. Nur wenn 5 Jahre hindurch der Gesamtgewinn weniger als je M. 40 000 ausmachen sollte, darf der Vertrag vorzeitig gekündigt werden. Kapital: M. 1 140 000 in 1140 Aktien (Nr. 1–1140) à M. 1000. Genussscheine: 10 000 Stück (siehe oben). Dieselben werden in einer nach der jedesmaligen Höhe des Reingewinns sich bestimmenden Anzahl alljährlich in der G.-V. zur sofortigen Rückzahlung mit je M. 200 ausgelost und amortisiert. Jeder legitimierte Inhaber eines Genussscheines erhält aus dem nach Deckung der vorgehend zu bestreitenden Beträge verbleibenden jährlichen Reingewinn M. 10 pro Genussschein. Bislang getilgt 175 Stück. Sollte durch G.-V.-B. das Rechtsverhältnis der Genussscheininhaber zum Nachteil derselben abgeändert oder sollten die Statuten oder das A.-K. geändert oder Fusion der Ges. mit einer anderen oder Liquidation der Ges. beschlossen werden, so bedarf es zur Giltigkeit dieser Beschlüsse der Zustimmung einer besonderen G.-V. der Genussscheininhaber, in welcher mind. die Hälfte der noch vorhandenen Genussscheine vertreten sein und welche ihre Beschlüsse mit mind. ¾ der vertretenen Stimmen fassen muss; bei Beschlussunfähigkeit ist innerhalb 4 Wochen eine zweite G.-V. einzuberufen, welche ohne Rücksicht auf die Zahl der Erschienenen ihre Beschlüsse aber auch nur mit ¾ Majorität fassen kann. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div. an die Aktien, vom ÜUbrigen 6 % Tant. an A.-R., vom weiteren Reingewinn fernere 6 % Div. an Aktien, vom Rest erhält jeder Genussschein M. 10, hiernach vertragsm. Tant. an Dir., der noch verbleib. Rest wird zur Ausl. von Genussscheinen verwendet. Die G.-V. ist berechtigt, die Ausl. einer grösseren Zahl, als sich aus der festgesetzten Gewinnverteilung ergiebt, rechtsgiltig zu beschliessen. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 609 520, Masch. u. Invent. 44 990, Effekten 4743, Kassa 2708, Wechsel 13 023, Depotkto 9225, Waren 231 636, Debit., ausgeliehene Barmittel u. Guth. bei befreund. Firmen 700 364. – Passiva: A.-K. 1 140 000, Hyp. 200 000, Spec.-R.-F. 19 000, R.-F. 61 579 (Rückl. 6265), alte Genussschein-Div. 30, Genussschein-Ausl.-Kto 1432 (Rückl. 633), Kredit. 59 772, Div. 114 000, Tant. an A.-R. 4406. Sa. M. 1 616 209. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 16 870, Löhne, Gehälter, Provis. u. Steuern 133 126, Handl.-Unk., Skonto, Dekort 54 609, Gewinn 141 304. – Kredit: Diskont 107, 28. 8474, Eingang abgeschrieb. Forder. 4711, Warengewinn 332 617. Sa. M. 345 909. Kurs Ende 1899–1902: Aktien: 168, –, –, – %; Genussscheine: M. 162, 135, –, – pro Stück. Beide eingeführt am 10./6. 1899 zu 170 % bezw. M. 160. Notiert in Dresden. Dividenden 1897–1902: Aktien: 10, 10, 10, 10, 10, 10 %; Genussscheine: M. 10, 10, 10, 10, 0, 0 per Stück. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Dr. C. Schleussner, Friedr. Schleussner. Prokurist: Karl Kaess. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Dr. W. Jucho, Frankf. a. M.; Stellv. Ad. Laurenze, Gross- karben; Hugo Dungs, Elberfeld; Rechtsanw. Dr. Fritz Berg, Frankf. a. M. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank. Gothaische Kohlensäure-Werke (Sondra-Quelle) zu Gotha mit Geschäftsstelle in Berlin, S W., verl. Trebbinerstr. 7. Gegründet: 4./4. 1898. Letzte Statutänd. 30./4. 1900 u. 29./4. bezw. 12./7. 1902. Gründung S. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von den Gründern die ihnen zugehör. Grundstücke in Sondra u. Mechterstädt mit Gebäulichkeiten, Maschinen etc.; Patente des Dr. Luhmanl. Verträge etc., überhaupt sämtl. Aktiva des Kohlensäure-Consortiums Sondra inkl. M. 7049 Kassenbestand für M. 1 158 735. Zweck: Verwertung der Kohlensäurequelle „Sondra“ bei Mechterstädt und event. Weiterer Kohlensäurequellen zu gewerblichen und sanitären Zwecken (Bädern etc.); ferner Erwerb. Anpachtung, Bau, Betrieb u. Ausbeutung von Ziegeleien u. Thonwerken, sowie von chem. Fabriken aller Art. In Berlin, Altona (Elbe) und Breslau (Pohlanowitz) sind Umfüllstationen errichtet. Versand an flüssiger Kohlensäure (in Flaschen u. Tankwagen) 1900–1902: 1 078 87% 1 317 948, 1 611 134 kg. Die Ges. gehört der Deutschen Kohlensäure-Ges. m. b. H. in Berlin an, welche die Produktions- u. Lieferungsverhältnisse regelt (Beteilig. der Gothaischen Ges.