Fabriken für Chemikalien etc. 1009 Stadt Nienburg. Erbaut ist 1897 eine neue Salpetersäurefabrik, die 1898 ebenso wie im Nov. ein neues Schwefelsäuresystem und 1899 ein neues Bleikammersystem in Betrieb genommen worden ist. Die Weinsäurefabrik ist 1901 umgebaut. Arbeiterzahl 240. Kapital: M. 750 000 in 2500 Nam.-Aktien (Nr. 1–2500) à M. 300; hiervon I. Em. Nr. 1–1000, II. Em. Nr. 1001–1400, III. Em. Nr. 1401–2000, IV. Em. Nr. 2001–2500. Die Aktien III. und IV. Em. können nur mit Einwilligung des A.-R. und der G.-V. übertragen werden. 2494 Aktien sind im Besitz von Georg Egestorffs Salzwerken A.-G. Anleihe: M. 102 000 (Stand Ende Dez. 1902) in Oblig. von 1881 u. 1883, die durch jährl. Ausl. im Dez. auf 1./7. getilgt werden. Zs. 2./1. u. 1./7. Zahlst.: Gesellschaftskasse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. 15./5. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 4000), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Fabrikgebäude 665 980, Wohngebäude 133 004, Grund- stücke 140 873, Apparate u. Utensil. 1 912 830, Eisenbahnanlage 143 141, Ziegelei 132 880 ehe- mal. Weinsäurefabrik 57 556, Fuhrwerk 3868, Fabrik- u. Kontorutensil. 47 014, Effekten 14 595, Baukto: Farbenfabrik 78 501, Arb.-Häuser 29 428, Umänder. der Schwefelsäurekammern 5623, Debit. 134 725, Feuerversich. 13 956, Fabrikat.-Vorräte 384 807, Ziegelei do. 19 613, Farben- fabrik do. 9611, Eisenbahnbetrieb do. 2736, Waren 353, Fabrikkasse 3668. – Passiva: A.-K. 750 000, Oblig. I 96 000, do. II 6000, do. Amort. 300, do. Zs. 868, R.-F. I 100 000, do. II 150 000, Delkr.-Kto 15 616, Unterst.-F. 17 267, Ern.-F. 7916, Kredit. 71 190, Egestorffs Salzwerke 213 163, Tant. 29 098, Grat. 3300, Abschreib. 2 211 965, Div. 181 875, Vortrag 203. Sa. M. 3 934 762. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs., Reparat., Handl.- u. Fabrikat.-Unk., Diskont, Provis. u. Tant. 117 148, Abschreib. 80 000, Gewinn 194 392. Sa. M. 391 540. – Kredit: Brutto-Einnahme M. 391 540. Dividenden 1897–1902: 12¼, 18, 17, 18, 24¾j;, 24 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Carl Kraushaar. Prokuristen: J. Weineck, W. Heckmann, Ad. Planton, Herm. Huesmann (kollektiv). Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Kammerherr Graf Carl von Alten-Linsingen, Stellv. Ing. Friedr. Buresch, Linden; Ed. Spiegelberg, Hannover; Ludw. Huesmann, Osnabrück. Rheinisches Kohlensäure-Syndikat, A.-G. in Liquid. zu Oberlahnstein mit Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet; Am 4. Dez. 1891 in Koblenz, Sitz verlegt nach Oberlahnstein im Frühjahr 1895. Die G.-V. vom 30. Mai 1899 beschloss Liquidation der Ges. mit Wirkung ab 13. Juni 1899. Kapital: M. 88 000 in 88 Nam.-Aktien (Nr. 1–88) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidations-Bilanz am 28. Febr. 1903: Aktiva: Garantieen 8125, Garant.-Zuschuss 4200, Dubiose 400. – Passiva: Phönix 5000, Resthonorar der Liquid. 1000, Flaschenvergüt. 1903, Gegenforder. 300, Vorlagen 352, Kosten Krautheim 100, weit. Betr.-Kosten 1470, Saldo 2600. Sa. M. 12 725. Dividenden 1892–98: 3, 3, 3, 3, 5, 5, 0 %. Liquidatoren: Rechtsanwalt Dr. Viktor Ben Israel, Koblenz, Notar Wilh. Zils, Oberlahnstein. Aufsichtsrat: Gen.-Kons. Rommenhöller, Rotterdam; Apotheker Schlecht, Andernach; Ernst Strassburger, Bad Tönnistein; Dr. Bunge, Hoenningen a. Rh.; Rentner E. Königs, Köln a. Rh. chemische Fabrik Oranienburg. Act.-Ges. in Oranienburg, Prov. Brandenburg. Gegründet: 5./7. 1871. Letzte Statutänd. 15./11. 1899 bezw. 23./4. 1900. Zweck: Übernahme der chem. Fabrik von L. Röhr (früher Seehandlung) für M. 1 275 000. Hauptfabrikate: Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, schwefelsaure Thonerde, Alaun, Glaubersalz, Sulfat, Eisenbeize etc. Zur Erzielung einer billigeren u. rationelleren Produktion u. Erhöhung der Betriebssicherheit sind die mit Bahnanschluss versehenen Anlagen in den letzten Jahren bedeutend erweitert, auch mit elektr. Beleuchtung versehen. Die Ges. besitzt in Oranienburg ca. 74 Morgen wertvollen Grundbesitz. Arbeiterzahl ca. 150. Die im Besitz der Ges. befindlich gewesenen M. 200 000 Aktien der Chem. Produktenfabrik Altdamm, welche bei ihr mit etwa 77 % zu Buche standen, sind im Okt. 1902 mit M. 122 736 Gewinn weiter Vveräussert, wobei der Gewinn Altdamm für 1902 noch der Oranienburger Fabrik zugeflossem ist. Div. Altdamm 1895–1902: 10, 8, 5, 0, 0, 10, 16, 11 %.) Genannter Nutzen wurde in folgender Weise verwandt: M. 60 000 zu Sonderabschreib., M. 22 345 für den Extra-R.-F., M. 24 106 für den Unterst.-F. (jetzt besonders verwaltet), M. 8130 zur Deckung des Agios der Oblig. Abgestossen hat die Ges. 1902 auch ihre Beteilig. an der Kupferhütte in Hamburg; der ihr an dem R.-F. dieser Ges. zukommende Anteil von M. 6964 ist ebenfalls dem Extra-R.-F. gutgeschrieben. Kapital: M. 1 440 000 in 1700 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–1700) à M. 300 und 620 solchen (Nr. 1–620) à M. 1500, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. Kapital M. 1 200 000 in St.-Aktien à M. 300, erhöht 1872 auf M. 1 650 000: 1874 wurden M. 360 000 zurückgeschenkt; 1875/76 Reduktion des Kapitals um die Hälfte, weiter Rückkauf von M. 9000, u. 1881 Zusammenlegung 4: 1, sodass M. 159 000 in St.-Aktien verblieben. – Von den Prior.-St.-Aktien, welche vor den St.- Aktien 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsverpflichtung erhielten, wurden M. 312 000 in 1040 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1903/1904. I. 64