1092 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Bunt- u. Luxuspapier-Fabrik Goldbach b. Bischofswerda 1.8. mit Sitz in Dresden, König Johann-Str. 21. Gegründet: 22./6. 1891 mit Wirkung ab 1./1. 1891. Besteht seit 1872. Letzte Statutänd. 18./6. 1902. Übernahmepreis der der Firma Herrmann Gmeiner gehörigen Fabrik in Goldbach nebst Niederlage in Dresden mit Maschinen etc. für M. 837 679 abzügl. M. 513 987 Passiven = M. 325 000. Zweck: Herstellung, Ein- u. Verkauf von Bunt- u. Luxuspapieren aller Arten. Kapital: M. 385 000 in 385 Akt à M. 1000. Urspr. M. 450 000, herabgesetzt 1895 um M. 25 000 u. lt. G.-V. v. 18./6. 1902 um M. 40 000. Letztere wurden der Ges. vom Vorst. zur Vernichtung unentgeltlich überlassen. Hypotheken: M. 145 000. Anleihe: M. 100 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., welche nach obigen M. 145 000 hypoth. Sicherheit erhalten haben; aufgenommen lt. G.-V. v. 9./8. 1901 zur Konsolidierung des Unter. nehmens. Bis Ende 1902 M. 42 200 begeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni, gewöhnl. April. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung, welche sovielmal M. 300 beträgt, als die höchste im Geschäftsjahre thätig gewesene Mitgliederzahl plus 1 ausmacht), Rest zur Verf. der G.-V. Um eine der Creditanstalt für Ind. u. Handel in Dresden an die Ges. zustehende Forder. von M. 90 000 zu tilgen, beschloss die G.-V. v. 9./8. 1901 solange auf Verteilung einer Div. zu verzichten, bis dies erfolgt ist (inzwischen geschehen). Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Immobil. 270 281, Masch. u. Mobil. 228 167, Mobil. 623, fert. u. halbf. Waren 147 660, Rohstoffe 61 622, Farben u. Chemikalien 19 084, Material. u. Utensil. 14 075, Kohlen 618, Pferde 2159, Kassa 4304. – Passiva: A.-K. 385 000, Hypoth. 145 000, Teilschuldverschreib. 42 200, do. Zs.-Kto 513, Kredit. (312 186 abzügl. 147 804 Debit. u. 30 315 Bankguth. zus. 178 119 =) 134 066, Gewinn (zu Abschreib.) 41 814. Sa. M. 748 593. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. etc. 82 005, Kohlen 20 992, Reparat. u. Er- neuer. 9199, Dubiose 2028, Unk. Dresden 18 123, Abschreib. 41 814. Sa. M. 174 160. – Kredit: Bruttogewinn M. 174 160. Dividenden 1891–1902: 5, 3, 6, 0, 4½, 6, 5, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Kommissions-Rat Herrmann Gmeiner-Benndorf. Prokuristen: G. M. O. Oeser, Goldbach; Max Sturm, Dresden. Aufsichtsrat: Vors. B. Melzer, Stellv. P. Horsella, Otto Mierisch, Dresden; Buchdruckereibes. E. Keller, Bischofswerda. Norddeutsche Lederpappenfabriken, Actiengesellschaft in Gross-Särchen. Kreis Sorau, N.-L. Gegründet: 3./12. 1895 unter der Firma Gross-Saerchener Holzstoff- & Lederpappen-Fabriken, Kunstmühlen, A.-G. (vorm. Noack & Brade); eingetr. 3./12. 1895. Letzte Statutänd. 16./2. bezw. 18./10. 1900 u. 9./2. 1903; Abänderung der Firma wie oben lt. G.-V. v. 18./10. 1900. Zweck: Betrieb von Holzstoff- und Lederpappenfabriken, sowie aller damit zus. hängenden Ge- schäftszweige. Fabriziert werden braune Holzstoff-Packpappen, sogen. Lederpappen zur Kartonfabrikation und Packzwecken, als Specialität endlose Lederpappen in Rollen. Das Hauptabsatzgebiet ist Berlin. –— Grösse der Grundstücke zus. 74 ha 10 a 99 qm, wovon 5142 am bebaut sind; zu dem Etabliss. gehören ferner etwa 1600 qm eigene gepflasterte Strassen. – Die Gebäude bestehen in 3 grossen Fabrikgebäuden, 3 Turbinen-, 3 Kessel- u. 2 Kocherhäusern, Maschinen-, Pack- u. Lagerräumen, Direktorialgebäude, 2 Beamten- wohnhäusern mit Kontoren, 2 Arbeiterwohnhäusern etc. Die Maschinen bestehen in 6 Turbinen mit 600 HP., 2 Dampfmaschinen à 50 HP., einer à 20 HP., einem Elektro. motor zu 300 HP. und einem zu 10 HP., 3 Dampfkesseln à 70, 80 und 130 am Heis fläche, 2 grossen Kartonmaschinen amerikan. Systems, 5 Holzkochern mit zus. 64 ebm Inhalt, 11 Holzschleifapparaten, darunter 2 hydraulischen zu 300 bezw. 200 HP. 5 Hol ländern, 3 Kollergängen, 8 Entwässerungsmaschinen, 5 grossen und 4 kleinen Pumben, 6 eisernen Wasserbassins, 5 Raffineuren, einer elektr. Licht- und Kraftcentrale für das ganze Etabliss. mit 2 Dynamos, einem Entladekran auf Bahnhof Gross-Särchen, einef Feldbahn, welche die einzelnen Fabriken mit rollendem Material an Holz-, Kohlen. u. Stofflowris miteinander verbindet etc. Die Wasserkraft wird aus der Görlitzer Neze gewonnen. Zur Nutzbarmachung desselben ist ca. 2 km oberhalb der Fabrik eine 33 versierung angelegt, welche aus einem ca. 150 m langen, 1892 neu erbauten a besteht. Der ca. 2 km lange und bis 50 i breite Mühlgraben ist künstlich hergeste 3 das Wasser desselben wird direkt bei der Fabrik der Ges. durch 2 solid Aa Wehre gestaut. Zur Erzeugung der Wasserkraft von 600 HP. bei einem mittleren W 3 quantum von 20 cbm sind 6 Turbinen vorhanden. – Ausserdem hat die A.-G. im: b. 1899 mit dem Elektr.-Werk in Zelz bei Gross-Särchen ein Abkommen auf Kraft für 10 Jahre abgeschlossen. Dasselbe liefert der A.-G. bis zu 300 HP.; die ist jedoch verpflichtet, für jedes installierte Kilowatt mind. M. 80 jährl. zu zahlen. 15 M. 20 000 jährl., insofern das Elektr.-Werk in der Lage ist, jene Kraftmenge zu H 1895/96 brannte die Mühlenanlage nieder. Der Schaden war zwar durch Versich. get doch wurde der Mühlenbetrieb, weil unrentabel. nicht wieder aufgenommen, vielmaa eine zweite Pappenfabrik an Stelle der niedergebrannten Mühle errichtet. Die Mitb