― Woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien u. Wollwaren-Fabriken etc. 1295 diesem Betriebe verbundenen und verwandten Geschäftszweige aller Art. Im Anschluss an ihre Hautwollfabrik (in Betrieb seit 15./9. 1900) hat die Ges. eine Feinleder-Fabrik in Betrieb seit 15./12. 1900) errichtet, in welcher die in der Hautwoll-Fabrik entwollten Blössen gegerbt und zu den passenden Arten für Schuh-, Portefeuille-Lederwaren, Bandagen-, Buchbinderei- und Militäreffekten-Fabrikation gefärbt und zugerichtet werden. Die Gerberei ist mit den modernsten Maschinen und Einrichtungen für eine tägliche Verarbeitung von 4000 Blössen ausgestattet. Die Gesamtanlage kostete M. 518 470.37; davon entfielen M. 43 315.38 auf Areal, M. 266 250.73 auf Gebäude, M. 176 931.57 auf Maschinen, M. 25 508.30 auf Rohranlagen und Armaturen und M. 6464.39 auf Hafen- anlagen. Das Areal umfasst 30,33 ha, davon sind bebaut 2,96 ha. Der Betrieb ist erst seit 1./7. 1901 ein regelmässiger nutzbringender. Arbeiterzahl 200. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000, voll einbezahlt seit 28./6. 1900. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im April in Leipzig. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Kassa 6270, Wechsel 17 899, Debit. 396 463, Gebäude 207 779, Masch. 203 814, Utensil. 23 297, Areal 43 321, Hafenanlage 15 444, Pferde u. Geschirre 3589, Rohrleit.-Armaturen 33 744, Prämien 1756, Kaut. 2010, Warenbestände 1 217 905, Kohlen 6448. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 1 251 847, R.-F. 15 000 (Rückl. 10 000), Arb.- Unterst.-F. 523, Vortrag für 1903 2373. Sa. M. 2 269 744. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 34 028, Gen.-Unk. 91 281, Zs. u. Agio 42 774, Tabrikat.-Unk. 195 468, Arb.-Wohlf. 4803, Reparat. 6730, Provis. 16 303, Kohlen 30 162, Ge- winn 12 373. – Kredit: Vortrag 2657, Gründ.-Spesen-F. 6254, Arealertrag 1969, Miete 1085, Bruttogewinn an Waren 421 960. Sa. M. 433 927. Dividenden 1900–1902: 0 (Baujahr), 0, 0 %. Direktion: Konsul Hinrich Haesloop, Dessau. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Komm.-Rat Max Huth, Stellv. Adolf Lodde, Louis Davignon, Leipzig; Bürgermeister Dr. Georg Zimmer-Wallis, Oeynhausen; Herm. Hardt, Lennep. Saganer Woll-Spinnerei & Weberei in Sagan. Gegründet: 5./5. 1889. Letzte Statutänd. 13./6. 1901. Zweck: Betrieb einer Wollspinnerei u.-Weberei, verbunden mit Walkerei, Rauherei, Färberei u. Appretur. In der Spinnerei mit 7 Sortimenten sind ca. 5000 Spindeln, in der Weberei 179 Webstühle im Betrieb. Arb.-Zahl ca. 450. Das Fabrikgrundstück, 61 670 qm gross, liegt am Bober mit 563 m Wasserfront. Das Etablissement ist vollständig reorganisiert u. zur Ver- minderung der Produktionskosten mit einer den Anforderungen der Neuzeit entsprechenden maschinellen Einricht. versehen worden; Kostenaufwand ca. M. 250 000. Ausgabe für neue Masch. 1902 M. 188 190. Hapital: M. 830 000, und zwar M. 500 000 in 500 abgestempelten St.-Aktien (Nr. 1–500) und M. 330 000 in 330 Vorz.-Aktien (Nr. 1–330), sämtl. à M. 1000. Bis Ende 1900 M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1900 von M. 227 063, Reorganisierung des Unter- nehmens (s. unter Zweck) und behufs Schaffung von Betriebsmitteln beschloss die G.-V. vom 13./6. 1901 Herabsetzung des A.-K. auf M. 500 000 durch Zusammenlegung von 2 zu 1 Aktie und Ausgabe von M. 330 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Letztere, ab 1./1. 1902 div.-ber., erhalten 6 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungspflicht und werden im Fall Liquidation der Ges. vorab befriedigt. An der Div. über 6 % nehmen sie mit den St.-Aktien in gleicher Weise teil. Die Ges. ist berechtigt, die Vorz.-Aktien mit 20 % Aufgeld aus dem jährl. Reingewinn zu amortisieren. Ein Konsortium übernahm die Vorz.-Aktien zu 105 % und bot sie den St.-Aktionären vom 20./7. bis 3./8. 1901 31 gegen 3 % Garantieprovision zu demselben Kurse franko Zs. an. Die St.-Aktien samt Div.-Schein pro 1901 waren zur Zusammenlegung innerhalb derselben Frist ein- zureichen, widrigenfalls sie kraftlos wurden. Bis 16./9. 1901 hatten die Besitzer von 984 Aktien die Zus. legung bewirkt, für restliche 16 Aktien wurde die Frist bis 1./11. verlängert. Die zus. gelegten Aktien erhielten den Stempel: „Abgestempelt gemäss Be- schluss der G.-V. v. 13./6. 1901. Der durch die Zus. legung der St.-Aktien erzielte Buch- gewinn von M. 500 000 wurde mit M. 354 995 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1900 u. 1901 benutzt, der Rest von M. 145 005 wurde auf die Anlagen abgeschrieben. Anleihe: M. 450 000 in 4½ % Partial-Oblig., 400 Stücke à M. 1000 und 100 à M. 500, auf Namen der Breslauer Disconto-Bank. Zs. 2./1. u. 1¼ Tilg. ab 1894 in 52 Jahren durch jährl. Ausl. von ½ % mit ersp. Zs. im Juli auf 2. Jan. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle. Ende 1902 noch in Umlauf M. 407 500. Zahlst.: Gesellschaftskasse: Berlin; Delbrück Leo & Co.; Breslau: Bresl. Disconto-Bank. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Sagan oder Berlin. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Extra-Abschreib. und ausserord. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen ist, 4 % an Vorz.- u. St.-Aktien, vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 6000), vertragsm. ant. an Vorst., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilan am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 385 973, Masch. 505 275, elektr. feleucht-Anlage 17 832, Rohmaterial. u. Reparat.-Vorräte 248 276, rohe u. fertige Tuche 157 614, Debit. 297 814, Bankguth. 25 194, Wechsel 5477, Effekten 15 000, Kassa 5125. – Passiva: