1366 Verschiedene Special-Fabriken der Textil-Industrie. Dividenden 1886–1902: 6.4, 5.83, 5.83, 5.83, 5.83, 1.16, 4.97, 4.37, 4.37, 8¼, 6, 62 62/, 6/, 3, 3 %, Coup.-Verj.: 5 J. (F) Direktion: Gen.-Dir. Friedr. Hummel, techn. Dir. Th. Bäuerle, kaufm. Dir. Herm. Hummel. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Dr. Cesar Blum, Stellv. Konsul Emil Müller, Wilh. Berblinger, Karlsruhe; Carl von der Heydt, Berlin; Louis Frowein, Elberfeld; Herm. Wülfing, Vohwinßel. Zahlstellen: Karlsruhe; Rhein. Creditbank, Alfred Seligmann & Co.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges, Joh. Goll & Söhne; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne.? 8 2 5, 0 5, Vereinigte Kunstseidefabriken, Aktiengesellschaft Sitz in Frankfurt a. M., Kronprinzenstr. 21. Gegründet: 28./2. bezw. 28./3. 1900; eingetr. 29./3. 1900. Letzte Statutänd. 2./4. 1901 Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Gründung verfolgte den Zweck, die bisher bestehenden nach verschiedenen Patenten arbeitenden Zwei Ges., Chardonnetseidefabrik Spreitenbach u. Lehner Kunstseidefabrik Glattbrugg, zu vereinigen und den Bau der von der letzteren in Angriff genommenen deutschen Fabrik in Bobingen bei Augsburg weiter zu betreiben. Die G.-V. der Ver. Kunstseidefabriken v. 3./7. 1900 genehmigte die geschlossenen bezügl. Kauf. verträge mit Wirkung ab 1./1. 1900. Zweck: Erzeugung, Bearbeitung, Verwertung u. Handel in Kunstseide, ähnlichen Produkten und Nebenprodukten. Die Ges. betreibt die Herstellung von Kunstseide und verwandten Produkten nach den Systemen von Chardonnet und Lehner in ihren Fabriken zu Spreitenbach und Glattbrugg bei Zürich, sowie in Bobingen bei Augsburg. Sie besitzt ferner ein eigenes Elektricitätswerk bei Spreitenbach, das für ihre dortige Fabrik die erforderl. elektr. Kraft liefert und den vorhandenen Überschuss derselben an Dritte abgiebt. Arbeiter 1900–1902 durchschnittl. etwa 380, 400, 450. Umsatz 1902 im Vergleich zum Gründungsjahr das drei- fache. – Die Ges. hat die folg. Patentrechte zur Herstellung von künstl. Seide und ähnlichen Produkten zu Eigentum erworben: Die Patente nach dem System Chardonnet für Deutschland und die Schweiz; die nach dem System Lehner für Deutschland, die Schweiz, Österreich- Ungarn, Frankreich, Belgien, Italien und England; ferner die Bronnert-Patente in Deutschland. England und Amerika. – Durch Vertrag mit der Société anon. pour la fabrication de la soie de Chardonnet zu Besangon ist den Ver. Kunstseidefabriken der Alleinverkauf der Erzeugnisse dieser franz. Ges. für Deutschland und die Schweiz übertragen. Die Fabriken haben namhafte Erweiterungen erfahren und wurden 1901 für die Fabrik und das Elektricitätswerk Spreitenbach. sowie für die Fabrik Glattbrugg Neuanschaffungen und Neubauten im Gesamtwert von rund M. 124 000 gemacht. Die Fabrik Bobingen ist seit 1./6. 1902 im Betrieb. Abschreib. 1900–1902 zus. M. 591 990. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien (Nr. 1–2500) à M. 1000, voll eingezahlt. Die Aktionäre haben bei Neu-Em. ein Bez.-Vorrecht, falls die betr. G.-V. nicht ein Anderes bestimmt. Hypotheken (Ende 1902): M. 665 060 insgesamt. Zur Ablösung dieser Hypoth. wird dem- nächst eine Kredit-Hypoth. von M. 800 000 aufgenommen werden, die durch jährl. Rück- zahlung zu tilgen ist. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung; 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bei einem A.-K. über M. 2 500 000 gilt noch folgendes: Wenn der zur Verteilung gelangende Reingewinn mehr ak 15 % des eingez. A.-K. beträgt, kann die G.-V. beschliessen, dass der Überschuss über diese 15 % zur Tilg. von Hypoth. und Patentwerte oder zu Abschreib. oder Dotierung von Spec.-Res, verwandt werde. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Liegenschaften u. Gebäude 651 927, do. Bobingen 485414, Masch. u. Geräte 693 539, do. Bobingen 340 747, Patentkto 459 555, Waren 662 144, Debit. 620 75l. Bankguth. 11 991, Wechsel 67 526, Kassa 2495. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Hypoth. 665 060, Kredit. 245 100, Baukto Bobingen 99 493, Tratten 23 938, R.-F. 43 593 (Rückl. 20 054), Extra- R.-F. 38 000 (Rückl. 16 500), Delkr.-Kto 10 000, Div. 225 000, Tant. u. Grat. 30 364, Vortrag 15 521. Sa. M. 3 996 089. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Brenn- u. Betriebsmaterial 109 830, Betriebskraft 303 , Gehälter u. Löhne 437 716, Reparat. u. Neuanschaffungen 36 894, Provis. u. Prämien 60 790, Gen.-Unk. 160 235, Abschreib. 129 919, Gewinn 417 439. – Kredit: Vortrag 16 346, Waren 1 366 859. Sa. M. 1 383 205. Kurs Ende 1902: 138 %. Zugelassen Juli 1902. Erster Kurs 14./7. 1902: 125 %. Dividenden 1900–1902: 5, 8 % p. r. t., 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Becker, Frankf. a. M.; Dr. Friedr. Lehner, Zürich. Prokuristen: Dr. E. Locher, Dr. H. Zürcher, Dr. Carl Schniter, Emil Baur, Ing. Walter Raschert, Fritz Emil Dietler. 3 Aufsichtsrat: (7–10) Vors. Fabrikant Emil Amann, Bönnigheim; Stellv. Geh. Komm.-Ea Bank-Dir. Carl Friedr. Hedderich, Darmstadt; Joh. Arn. Walter Bodmer, Jac. Gottfr. Hürlimann, Zürich; Dir. Jean Andreae jr., Darmstadt; Gust. Fuchs, Frankf. a. M.; Oscar Berend, London. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Darmstadt, Berlin, Frankf. a. M., Hannover, Leipzig, Strass- burg i. E.: Bank f. Handel u. Ind.; Zürich: Züricher Depositenbank.