1424 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Oberhohndorf-Reinsdorfer Kohleneisenbahn in Schedewitz Gegründet: 1860. Betriebseröffnung 1861. Koncessionsdauer unbeschränkt. Zweck: Bau und Betrieb einer Kohleneisenbahn zur Verbindung der am rechten Mulden. ufer in den Fluren von Oberhohndorf und Reinsdorf gelegenen Steinkohlenwerke und sonstigen gewerblichen Etablissements mit der Sächs. Staatsbahn; Länge 8,54 km; Spur. weite 1,435 m. Der Betrieb wird zur Zeit von der Sächs. Staatsbahn geführt, welche auch die Transportwagen stellt; die Ges. besitzt zur Zeit 5 Lokomotiven. Kapital: M. 801 900 in 1782 Aktien (Nr. 1–1782) à M. 450. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-Mai in Zwickau. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. u. Ern.-F. sind erfüllt, vom Reingewinn 1 % Tant. an A.-R., Rest Div. Beide Fonds sind sicher in Effekten anzulegen und besonders zu berechnen. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Bahnanlage 645 043, Grundentschädig.-Kto 54 864, Lokomotiven 75 400, Material. 11 452, Inventar 665, Guth. bei Staatsbahn u. Banken 133 975, Interimskto 5744, Effekten 427 869, Kaut.-Effekten 6150, Kassa 4125. – Passiva: A.-K. 801 900, Ern.-F. 274 000, R.-F. 90 000, Kaut.-Kto 6150, restl. Div. 178 200, do. alte 10 943, Tant. an A.-R. 2300, Grat. 1300, Vortrag 496. Sa. M. 1 365 289. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 6500, z. Ern.-F. 6000, Abschlags-Div. 80 190, restl. Gewinn 182 296. – Kredit: Vortrag 673, Zs. 16 409, Material. 123, Effekten 2005, Eisenbahnbetrieb 255 773. Sa. M. 274 986. Kurs Ende 1886–1902: M. 2420, 2390, 2520, 2345, 1975, 1970, 1940, 2040, 2000, 2410, 2375, 2220, 2100, 1935, 1810, 1680, 1695 per Aktie. Notiert in Zwickau. Dividenden 1886–1902: M. 175, 190, 185, 163, 143, 156, 140, 165, 140, 180, 185, 175, 157, 157, 172, 140, 145 per Aktie. Im Dez. wird eine Abschlags-Div. gezahlt. Coup.-Verj.: 4 J. (f.) Direktion: C. Kretzschmar. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Bülau, Stellv. 0. Bauermeister, Moritz Sarfert, Kantor em. Winkler, Paul Ebert, Rob. Ebert, Rechtsanwalt Urban, Zwickau; Gutsbes. Ferd. Ehrler, Oberhohndorf; Ökonom Ernst Kästner. Bockwa. Zahlstellen: Zwickau: Ed. Bauermeister, C. Wilh. Stengel, Zwickauer Bank, Vereinsbank; Dresden: Sächs. Bank u. deren Fil. Ostpreussische Südbahn-Gesellschaft in Königsberg i. Pr. (In Liquidation.) Gegründet: Konc. v. 2./11. 1863 u. 25./7. 1870 auf 30 J. ab 1./11. 1871. Letzte Statutänd. 24./4. 1899. Eröffnet bis Lyck 8./12. 1868, Lyck-Landesgrenze 1./11. 1871. Die preuss. Staatsregierung hatte der Ges. am 14./10. 1902 für die freiwillige Abtretung ihres Unternehmens an den Staat folgendes Angebot gemacht: Es sollen gewährt werden a) für je 4 St.-Akt. zu je M. 600: Staats-Schuldverschreib. der 3 % konsol. Anleihe z. Nenn- werte von M. 2000 mit Zinsscheinen für die Zeit vom 1./1. 1903 sowie eine bare Zuzahlung von M. 14 für jede Aktie, b) für je 4 St.-Prior.-Aktien zu je M. 600: Staats-Schuldverschreib. der 3 % konsol. Anleihe z. Nennwerte von M. 3100 mit Zinsscheinen für die Zeit v. 1./1. 1903 sowie eine bare Zuzahlung von M. 13 für jede Aktie. Dieses Angebot wurde seitens der Staats- regierung im März 1903 modifiziert, indem gewährt werden: a) für je 4 St.-Akt. zu je M. 600 Staatsschuldverschreib. der 3 % konsol. Anleihe z. Nennwerte von M. 2400 mit Zs.-Scheinen für die Zeit v. 1./1. 1903; b) für je 4 St.-Prior.-Aktien zu je M. 600 Staatsschuldverschreib, der 3 % konsol. Anleihe z. Nennwerte von M. 2700 mit Zs.-Scheinen f. die Zeit v. 1./1. 1903 sowie eine bare Zuzahlung von M. 57 für jede St.-Prior.-Aktie, was einer Entschädig. von 92 % an die St.-Aktionäre und von 113 % an die St.-Prior.-Aktionäre entspricht. Die G.-V. v. 28./3. 1903 nahm das Angebot der Staatsregierung an, sodass das Unternehmen mit Wirk. ab 1./1. 1903 an den Staat übergeht. Derselbe übernimmt die Anleihen und alle sonstigen Schulden der Ostpreuss. Südb.-Ges. als Selbstschuldner. Die St.-Aktien bezw. die St.-Prior. Aktien mit Div.-Scheinen für 1903 ff. nebst Talons sind v. 1./7. 1903 an bis 30./6. 1904 zur Empfangnahme der vertragsm. Abfindungen einzureichen, und zwar in Berlin bei der Kel. Eisenbahn-Hauptkasse, oder in Königsberg bei der Hauptkasse der Kgl. Eisenbahndirektion. Die Inhaber der bis zu obigem Zeitpunkte nicht eingelief. Aktien verlieren den Anspruch auf den Umtausch gegen Staatsschuldverschreibungen. Die Übernahme der Bahn erfolgte am 1./7. 1903. Die Redaktion giebt nachstehend den Stand der Ges. v. 31./12. 1902: Zweck: Die Gesellschaft baute und betreibt die Eisenbahn Pillau-Königsberg-Bartenstein- Rastenburg-Lötzen-Lyck-Landesgrenze für Personen- und Güterverkehr etc.; eingeleisig; Korschen- Lyck zweigeleisig. Eröffnung 11. Sept. 1865, 8. Dez. 1868 und 25. Juli 1870. Gesamtlänge der Linien 243,17 km. Die der Kgl. Domänenverwaltuns gehörige, 18,43 km lange Sekundärbahn Fischhausen-Palmnicken wurde von der 3 lt. Koncession v. Nov. 1883 gebaut und wird auf 18 Jahre ab Eröffnung 16. Sept. 1 von der Ges. betrieben. Es wird hierfür keinerlei Pacht bezahlt, die Ges. erhält alle Einnahmen, auch wurde ihr von der Firma Stantien & Becker, zu deren Bernstem- gräbereien die Sekundärbahn führt, eine jährl. Frachteinnahme von M. 40 000 Vom 1. Juli 1899 ab sind die Bernsteingräbereien durch Kauf in den Besitz des preuss. Staates übergegangen; derselbe hatte dann bis zum 31. Dez. 1901 eine summe von M. 37 000 pro Jahr übernommen. Nachdem diese Garantie am 31./12. 190