Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1443 Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Aachen u. Cöln: Rhein. Disconto-Ges.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Berlin: Disconto-Ges., Bank für Handel u. Ind., Dresdner Bank, S. Bleichröder, Born & Busse. Für Anleihe-Zs. u. -Scheine auch Aachen: Bank für Handel und Gewerbe; Cöln u. Berlin: A. Schaaffh. Bankverein.* 0 7 = 0 38 6 3 * Allgemeine Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft in Berlin, NW. Luisenstrasse 29, mit Zweigniederlassungen in Chemnitz, Dortmund, Duisburg, Frankfurt a. 0., Görlitz, Hörde- Berghofen, Königswinter, Lübeck, Kiel, Danzig, Bromberg. Gegründet: 18./11. 1881 als Deutsche Lokal- und Strassenbahn-Ges. in Dortmund, geändert wie oben mit Sitz in Berlin lt. G.-V. v. 15./10. 1890. Letzte Statutänd. v. 12./5. 1902. Zweck: 1) Erbauung und Erwerb, sowie Pachtung oder Verpachtung und Betrieb von Lokal- und Strassenbahnen; 2) Erwerb und Ausnutzung von Koncessionen zur Erbauung und zum Betriebe derartiger Bahnen; 3) Erwerb aller zur Erreichung der zu 1 und 2 angeführten Zwecke dienenden Grundstücke, Anlagen und Gegenstände; 4) Errichtung und Betrieb elektrischer Stromlieferungsanlagen. – Die Gesellschaft ist berechtigt, Aktien und Obligationen anderer Lokal- und Strassenbahngesellschaften anzukaufen und das Vermögen derartiger Gesellschaften gegen Gewährung der eigenen Aktien der Gesellschaft oder anderer Gegenleistungen zu erwerben, sowie Zweigniederlassungen zu errichten. Wegen Ausführung und Betrieb der elektrischen Anlagen hat die Ges. mit der Allg. Elektr.-Ges. in Berlin einen bis Ende 1905 verlängerten Vertrag abgeschlossen. Die Ges. ist berechtigt, Teilschuldverschreibungen bis zur doppelten Höhe des ein- gezahlten Aktienkapitals auszugeben. Die Ges. besitzt folgende Anlagen: Die Strassenbahnen in Dortmund (elektr. Betrieb), koncessioniert bis 1921 (43,125 km); in Duisburg, koncess. bis 1938 (33,240 km); in Chem- nitz (elektr. Betrieb), koncess. bis 1922 bezw. für Erweiterungen bis 1928 (67, 850 km); Zahnradbahn von Königswinter nach dem Drachenfels (Dampfbetr.), Koncession un- beschränkt (1,713 km); Strassenbahn in Lübeck (elektr. Betrieb), koncessioniert bis 1934 (18,132 km), ferner die elektrischen Bahnen in Kiel, koncessioniert bis 1931 (31,380 km); in Danzig, koncessioniert bis 1931 (39,535 km). Ende 1896 wurden die Strassenbahn und das Elektricitätswerk Bromberg erworben, koncess. bis 1928 bezw. 1940 (14,319 km). Im Frühjahr 1899 wurden in Betrieb genommen die elektr. Strassenbahnlinien im Hörder Kreis; Strecken: Hombruch-Kirchhörde-Barop-Hörde-Aplerbeck; Hörde-Schwerte; Brüninghausen-Steinerne Brücke bei Dortmund. Koncessioniert bis 1948. Dieses Unter- nehmen wurde durch folg. neue Strecken erweitert: Aplerbeck-Asseln, Aplerbeck-Berg- hofen (eröffnet März 1902), Barop-Hombruch-Eichlinghofen (eröffnet am 8./4. 1900), Hörde- Wellinghofen (eröffnet am 30./5. 1900), Schwerte-Wendhofen-Westhofen (Eröffnung März 1902), Westhofen-Hohen-Syburg (Eröffnung 1903). Bahnlänge insgesamt 41,52 km. Anfang 1899 erwarb die Ges. von der Allg. Elektricitäts-Ges. in Berlin die Strassen- bahn und das Elektricitätswerk in Frankfurt a. O., Konc. bis 1948 (15,198 km), sowie die Elektrische Strassenbahn in Görlitz, Konc. bis 1937 (17,931 km). Die Erwerbung beider Unternehmungen von der Allg. Elektr.-Ges. erfolgte seitens eines Konsortiums für M. 2 963 846, welches sie der Allg. Lokal- und Strassenbahn-Ges. für M. 1 713 846 üben- liess, dafür aber die nom. M. 5 000 000 Em. 1899 zum Kurse von 120 % erhielt. (Siehe Kapital.) Die Gesamtlinien aller Bahnen betrugen Ende 1902 ca. 212,5 km (Geleislänge 323,3 km). Auf allen Linien wurden befördert 1901–1902: 52 379 476, 53 529 164 Personen; Einnahme hierfür: M. 5 603 600, 5 679 180. – Die Linien besassen Ende 1902 insges. 573 Motorwagen, 335 Anhängewagen. Zahl aller Beamten u. Angestellten 1814. Bei sämtlichen vorstehend aufgeführten Unternehmungen mit Ausnahme der Eisen- bahn von Königswinter auf den Drachenfels ist die Ges. verpflichtet, eine fortlaufende Abgabe an die Kommunen, welche die Koncessionen erteilt haben, zu entrichten, welche teils vom Brutto-Erträgnis, teils vom Rein-Erträgnis berechnet und verschiedenartig, jedoch nirgends in ungewöhnlicher Höhe festgesetzt ist. Die Ges. besitzt für sämtliche ihr ge- hörigen elektrischen Strassenbahnen eigene Kraftstationen, nur in Görlitz ist die Ges. verpflichtet, die elektrische Energie für den Strassenbahnbetrieb von dem städtischen Elektricitätswerk zu beziehen. Die Stadt Dortmund beabsichtigt zum 1./4. 1906 die Strassenbahn anzukaufen, auch die Stadt Lübeck gedenkt die Strassenbahn zu erwerben. 1903 dürfte dem Danziger Unternehmen die Danziger elektr. Strassenbahn mit den Linien Danzig-Neufahrwasser-Brössen-Langfuhr, zus. 17 km (Ankaufspreis M. 1 342 000) an- gegliedert und beide in eine A.-G. mit M. 4 300 000 A.-K. und M. 4 000 000 Oblig. um- gewandelt werden. Ferner ist die Ges. an dem Syndikat der elektrischen Strassenbahn Halle a. S. mit nom. M. 1 200 000 beteiligt, Div. 1894/95–1901/1902: 6½, 7, 7½, 7½, 4, 8, 10, 9 %. Auch be- sitzt die Ges. beinahe sämtl. Aktien folg. Strassenbahnen: Strassenbahn im Saarthal, nom. M. 2 500 000 Aktien, Div. auf Aktien 1895–1902: 3½, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 3¼ %; Strass- burger Strassenb., nom. M. 2 322 800 Aktien, Div. 1895/96–1901/1902: 6, 7, 8, 8, 6, 6, 6½ %; Braunschweiger Strassenbahn-Ges., nom. M. 2 725 500 Aktien, Div. 1895–1902: 5, 6, 6, 4½, 4½, 4½, 4¼, 4½ %; Petersbergbahn bei Königswinter, nom. M. 150 000 Aktien und 910