Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1459 Strassenbahn und Elektricitätswerk Bernburg in Bernburg. Gegründet: 16./6. 1896. Letzte Statutänd. 4./4. 1900. Die Ges. übernahm die 1./4. 1897 auf 50 Jahre zum Bau u. Betrieb einer elektr. Strassenbahn u. eines Elektr.-Werkes erteilte Konc. auf Grund des zwischen der Stadtgemeinde Bernburg und der Bankfirma Levi Calm & Söhne in Bernburg abgeschl. Vertrages v. 21./12. 1895. Der Stadt Bernburg steht das Recht zu, die gesamte Anlage 25 Jahre nach Betriebseröffnung (1./4. 1897) käuflich zu erwerben. Auch Versorgung von Bernburg und Umgegend mit Elektricität jeder Art. Bahnstrecken: Park- strasse-Waldauer Brücke, Marktplatz-Kraftstation. Bahnlänge 3,8 km, Spurweite 1 m. Be- förderte Personen 1901–1902: 445 485, 394 745. Angeschlossen 1902: 6581 Glühlampen, 158 Bogen- lampen u. 85 Motore mit zus. ca. 5880 Hecto-Watt. Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 620 000, davon M. 450 000 in 4½ % OÖblig. von 1897, 900 St. à M. 5900 u. M. 170 000 in Oblig. von 1901. Tilg. durch Ausl. (zuerst Juli 1901) auf 2./1. 1902. Ende 1902 zus. M. 617 000 ungetilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Kaut.-Kto 10 000, Versich. 2221, Konc.-Erwerbskto 20000, Grundstück 18 901, Gebäude 154 53), Masch. u. Kessel 284 022, Stromzuführung Bahn 54 455, do. Licht 148 544, Wagen 125 425, Werkstatt u. Inventar 20 867, Bahnkörper 113 361, Hausanschlüsse 21 580, Elektr.-Zähler 42 793, Erweiterungskto 903, Material u. Vorräte 21.061, Beamtenkautionsanlage 900, Kassa 4059, Debit. 17 068. – Passiva: A.-K. 350 000, Oblig. 617 000, do. Zs.-Kto 9945, Beamtenkautionskto 1100, do.-Unterst.-F. 930, Kredit. 45 372, Ern.-F. 29 008 (Rückl. 6000), Amort.-F. 11 000 (Rückl. 3000), R.-F. 856 (Rückl. 487) Vortrag 485. Sa. M. 1 065 699. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Geschäfts-Unk. 67 162, Zs. 29 045, Brutto- überschuss 9972. – Kredit: Vortrag 232, Betriebseinnahme 103 514, div. Einnahmen 2434. Sa. M. 106 180. Dividenden 1897–1902: 0 %. (Vom 16./6. 1896 bis 30./6. 1897 4 % Bau-Zs.) Direktion: Rich. Gerlach. Aufsichtsrat: Vors. Dr. jur. Emil Sluzewski. Dir. C. Zander, Berlin; Fritz Helbig, Leipzig; G. Steinkopff, Fabrikbes. H. Lange, Bernburg. Bochum-Gelsenkirchener Strassenbahnen in Bochum. Sitz in Berlin, W. Behrenstrasse 1. Vorstand in Bochum. Gegründet: 13./1. 1896; eingetr. 17./1. 1896. Letzte Statutänd. 21./5. bezw. 30./6. 1900. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen, insbesondere in den Stadt- und Land- kreisen Bochum und Gelsenkirchen, sowie Herstellung von Anlagen für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung. In Gelsenkirchen und Bochum ist der Ges. das Recht zur Stromabgabe an Dritte, insbesondere zu Beleuchtungszwecken eingeräumt. Die Ges. erwarb von Siemens & Halske in Berlin verschiedene Strassenbahn- koncessionen in den Kreisen Bochum und Gelsenkirchen, in Königssteele, sowie das Pachtrecht an der Strassenbahn Bochum-Herne ab 1./1. 1896. Das gegenwärtig in Betrieb befindl. Bahnnetz (oberirdische Leitung) hat einschl. der von der Provinz Westfalen und dem Stadt- und Landkreise Bochum gepachteten Linie Bochum-Herne eine Länge von rot. 86 km und umfasst folg. Linien: 1) Bochum-Herne (6.8 km, Konc. bis 1927), 2) Bochum-Wanne (6,2 Km, Konc. bis 1929), 3) Bochum-Watten- scheid (6,2 km, Konc. bis 1929), 4) Bochum-Laer (4,5 km, Konc. bis 1931), 5) Laer-Witten (4 km, Konc. bis 1951), 6) Laer-Werne (5 km, Konc. bis 1961), 7) Bochum-Weitmar (5 km. Konc. bis 1931), 8) Weitmar-Hattingen (7,3 km, Konc. bis 1951), 9) Linden-Dahlhausen (1.5 km, Konc. bis 1961), 10) Schalke Bahnhof-Wattenscheid (7,5 km, Konc. bis 1929), 11) Gelsenkirchen-Wanne (5,6 km, Konc. bis 1929), 12) Gelsenkirchen-Steele-Spillenburg (10,4 km, Konc. bis 1929), 13) Steele-Königssteele (1 km, Konc. bis 1940), 14) Gelsenkirchen- Bismarck (3,5 km, Konc. bis 1929), 15) Bismarck-Buer-Horst (11,5 km, Konc. bis 1941). Der Wagenpark besteht aus 132 Motor- und 69 Anhängewagen. Kraftstationen in Bochum, Gelsenkirchen, Weitmar u. Buer. Die Fahrgelder-Einnahme betrug 1898–1902: M. rund 1 165000, 1360000, 1 440 481, 1584772, 1710334; Pers.-Beförder.: ?, 8 801 577, 9325 628, ........ Verträge mit den Gemeinden: Der Ges. ist von dem Landkreise Bochum u. den beteiligten Gemeinden in demselben das Recht eingeräumt, den betr. Teil der Bahnlinien, welcher ein nicht unerhebl. Zwischenglied des Gesamtnetzes darstellt, nach Ablauf der Konc. auf weitere 10 Jahre gegen Zahlung einer jährl. Pachtsumme von M. 1500 für jeden km Bahn in Pacht zu nehmen. In den meisten Koncessionsverträgen ist vorgesehen, dass während der Dauer der Koncessionen Konkurrenzbahnen nicht zugelassen werden. Beim Ablauf der Konc. gehen alle innerhalb des betr. Kreises bezw. innerhalb der betr. Stadt befindl., auf den Betrieb der elektr. Bahnen bezügl. Anlagen nebst dem rollenden Material ohne Entschädigung schuldenfrei auf die betr. Gemeinden über. Von dem alsdann erhaltenen Ern.-F. verbleiben 75 % der Ges. Ein anderer Teil kann von den Wegeeigentümern zum Taxpreis übernommen werden. Für Bochum-Herne, 6,86 km, ist an die Provinz Westfalen und an die Stadt- und Landkreise Bochum eine jährl. Pacht von M. 9500 und für je M. 5000 jährl. Mehr- einnahme über M. 70 000 brutto eine Gewinnbeteiligung von M. 1000 zu zahlen. Die 92*