Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1511 Die Stadtgemeinde hat ferner das Recht, erstmalig am 1./1. 1905, später von 5 zu 5 Jahren, nach vorangegangener 12 monat. Anzeige das Elektr.-Werk zu erwerben und zu verlangen, dass die Ges. den zum Strassenbahnbetriebe erforderlichen Strom von ihr bezieht. Als Kaufpreis des Werkes gilt der Buchwert abzügl. des anzusammelnden, mit 1.06 % zu dotierenden und mit 3 % zu verzinsenden Amort.-F., oder der durch eine Sachverständigen-Kommission zu ermittelnde Taxwert. Die Stadtgemeinde erhält als Gegenleistung für die der Ges. eingeräumten Rechte von der Bruttoeinnahme aus dem Personen- und event. Güterverkehr bis zur Höhe von M. 230 000 1 %, für jede angefangenen M. 50 000 ½ % mehr, und bei mehr als M. 580 000 5 %. Von der hiernach festgestellten Abgabe gelangt ein Zehntel, als auf die früheren Vororte entfallend, nicht zur Erhebung. Das Elektr.-Werk ist auf städtischem Grund und Boden errichtet, wofür ein Betrag von M. 1200 pro Jahr zu entrichten ist. Die Pro- vinzialverwaltung erhält jährl. bis 1915 M. 3180 für diejenigen Strecken, deren Herstellung, bereits der früheren Pferdeeisenbahn-Ges. gestattet war. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, dann durch Herabsetzung des Nennwertes der Aktien, sowie durch Rückkauf von solchen auf M. 840 000 in 2100 Aktien à M. 400 reduziert, weiter lt. G.-V.-B. v. 1./5. 1897 auf M. 420 000 herabgesetzt, indem für je 5 alte Aktien eine neue à M. 1000 (Nr. 1–420) ausgegeben wurde, und gleichzeitig um M. 580 000 (wieder auf M. 1 000 000) in 580 neuen Aktien à M. 1000 (Nr. 421–1000) erhöht (begeben mit 100 % und 2 % Unkosten); die neuen Aktien sind div.-ber. ab 1./1. 1898; weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 8./4. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 zur Hälfte, angeboten den Aktionären 17.–30.6. 1899 zu 103 %, auf 2 alte Aktien entfiel 1 neue; neuerlich erhöht lt. G.-V.-B. v. 3./4. 1900 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1900, angeboten den Aktionären 15.–30./6. 1900 zu 103 %; auf 3 alte Aktien entfiel 1 neue. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Amort.- und Ern.-F., dann 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der Vorst. erhält 2 % der gesamten Div. als Tant. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Bahnbau- u. Konc.-Kto 945 130, Kraftstation 541 011, Depotgrundstücke u. Gebäude 177 029, Streckenausrüstung 274 176, Wagen 460 456, Werk- stätten 15599, Betriebsutensil. 23000, Dienstkleid. 1, Material. 44430, Kleinmotoren u. Strom- zähler 300, Stromabgabeleitung 2000, Baugenossenschaftskto 2000, Kaut. des Personals 15 742, den Behörden bestellte Kaut. 40 065, Debit. 2299, Kassa 29 532. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Amort.-F. 110 894, do. für Kraftstation 25 454, Ern.-F. 130 553, R.-F. 67 493 (Rückl. 9168), Kaut. des Personals 15 742, Div. 160 000, do. alte 160, Fundsachen 302, Kredit. 46 968, Tant. an A.-R. 9420, do. an Vorst. 3200, Vortrag 2584. Sa. M. 2 572 775. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 286 575, Steuern 14 046, Gewinn- abgabe 21 843, Amort.-F. 13 880, do. für Kraftstation 6309, z. Ern.-F. 50 000, Abschreib. 4819, Gewinn 184 374. – Kredit: Vortrag 999, verj. Div. 3150, Fahrgeld 539 364, Gemeindezuschuss 3 00f Zs. 1401, Plakatpacht 2857, Installation 439, Stromabgabe 21 595, Stromzählermiete 42. Sa. M. 581 849. Kurs Ende 1901–1902: 135.80, 148.50 %. Eingeführt im Mai 1901. Erster Kurs 29./5. 1901: 153 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1888–1902: 1, 1, 1¼, 1, ½, ½, 1¾, 2, 2, 5 (auf die Aktien Nr. 1–420), 7, 9, 9, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Benno Fischer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Reg.-Baumeister a. D. Dir. Rud. Menckhoff, Berlin; Stellv. Rechtsanw. Ullmann, Posen; Otto Bohlmann, Gustay Kronthal, Bankier Ludw. Born, Berlin; Ober-Ing. Carl Benemann, Posen. Zahlstellen: Posen: Eigene Kasse, Ostbank f. Handel u. Gewerbe; Berlin: Disconto- Ges., Born & Busse. Potsdamer Strassenbahn-Gesellschaft in Potsdam. Gegründet: 26./5. 1880; bis 1905 koncessioniert. Letzte Statutänd. 21./4. 1900 u. 9./12. 1901. Die Ges. übernahm die den Bauunternehmern Otto Reymer und Otto Masch in Berlin von dem Polizei-Präsidium zu Potsdam unterm 28./3. 1880 und von dem Landesdir. unterm 5./4. 1880 auf 25 Jahre erteilten Koncessionen zur Anlage und zum Betriebe von Pferde- bahnen im Stadtbezirk von Potsdam u. auf einmündenden Prov.-Chausseen. Konc. wurde „ am 3./1. 1881 von der Landesdir. auf die Ges. übertragen. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Bau, Ausrüstun g, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen, Eisenbahnen, von Omnibus- Iinien, Transportanstalten und anderen verwandten Unternehmungen; Herstellung und Betrieb von elektrischen Anlagen, insbesondere auch für Beleuchtung und Kraftübertragung. Die Pferdebahnlinien, zus. 8,92 km lang, sind: 1) Victoriastrasse, 2) Alleestrasse, 3) Glienicke, 4) Berliner Brücke-Kaiserbrücke. Spurweite 1,435 m. Neue Linien, auch wird die Einführung des elektr. Betriebes mittels oberirdischer Stromleitung geplant. Eine Offerte der Stadt Potsdam, das Unternehmen vor Ablauf der Konc. für M. 350 000 zu erwerben, wurde in der G.-V. v. 23./5. 1903 abgelehnt. Die Ges. verlangt M. 600 000. Weitere Verhandlungen finden statt. Inzwischen stellte sich die Ges. mit Schreiben v. 26./3. 1903 an den Polizeipräsidenten dem Kleinbahngesetz unter.