1550 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. ersten 3 Jahren zustehende Vorzugsrecht fort und es tritt die Gewinnverteilungsquote in Kraft, welche allmählich zu einem endgiltigen Zustande überleitet. Dieser unterscheidet zwischen Fabrikkapital und Betriebskapital. Das Fabrikkapital repräsentiert die Fabriken nebst Zubehör, das Betriebskapital die Material.. Waren, Ausstände abzüglich Schulden u. Bargelder. Ab 1./8. 1908 partizipieren am Reingewinn das eingebrachte Betriebskapital beider Ges. pro rata des betr. Kapitals; für das Fabrikkapital wird die Inferierung von Schuckert als doppelt angerechnet; und von der so auf das Fabrikkapital entfallenden Gewinnquote bekommen Siemens 60, Schuckert 40 %. Die Tant. der Geschäftsführer besteht in einem Anteil am Reingewinn nach 4 %, der A.-R. erhält lediglich Ersatz seiner Barauslagen. Bilanz: Ist in den ersten 5 Monaten nach Schluss des Geschäftsjahres aufzustellen. Geschäftsführer: Dr. A. Berliner, K. Dihlmann, F. A. Spiecker, Charlottenburg; H. Natalis. Berlin; Prof. R. M. Friese, F. Nerz, Reg.-Baumeister a. D. 0. Petri, Reg.-Baumeister a. D. H. Schwieger, Nürnberg; stellv. Geschäftsführer Ober-Ing. R. Werner, Halensee. Prokuristen: Ober-Ingenieure G. Bitter, A. von Eicken, E. Frischmuth, O. von Goeben, O. Henrich, K. Köttgen, O. Krell, Chr. Längenfelder, Dr. ing. W. Reichel, Ph. Schmidt, H. Stoephasius, H. Tonnemacher, Dr. F. Zickermann; Ing. Dr. W. Howe, Reg.-Baumeister a. D. F. Gotzhein, Marinebaumeister a. D. C. Schulthes; Th. Kahle, R. Mass, K. Orth, H. Rosenbaum, E. Werner, H. Zimmermann, R. Charubin. Aufsichtsrat: Wird aus einer ungeraden Zahl Personen gebildet, und zwar stellt die Firma Siemens & Halske den Vors., die Firma Schuckert dessen Stellv. Die übrigen Mit- glieder setzen sich in der Weise zusammen, dass die Firma Siemens & Halske 1 Mitglied mehr zu ernennen berechtigt ist, als die Firma Schuckert. — Vors. Wilhelm von Siemens, Berlin; Stellv. Hugo Ritter von Maffei, München:; Prof. Dr. E. A. Budde, Komm.-Rat Carl Klönne, Arnold von Siemens, Berlin; G. von Chaivin, London; Bank-Dir. W. Heintze, Ham- burg; Geh. Komm.-Rat Dr. ing. K. Lueg, Düsseldorf; Bank-Dir. Jos. Pütz, München; Baurat Dr. Ing. A. Rippel, Komm.-Rat A. Wacker, Nürnberg. Union Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin, Dorotheenstr. 43 44. Gegründet: 15./1. 1892; eingetr. 8./3. 1892. Letzte Statutänd. 25./3. 1899, 3./4. 1900 u. 7./4. 1903. Zweck: Herstellung von Anlagen für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung, be- sonders komplette Anlagen elektrischer Bahnen, Fabrikation elektrischer Maschinen und Apparate, sowie der Betrieb aller Geschäfte, welche nach dem Ermessen von Vorst. und A.-R. damit in Verbindung stehen, als insbesondere der Erwerb von Grundstücken und Fabriken, die Errichtung von anderen Unternehmungen mit ähnlichen Zwecken und die Beteiligung an solchen. Specialitäten: Werkzeugmaschinen, Wasserhaltungen für bergbauliche Anlagen, Gesteinsbohrmaschinen etc., elektr. Installationen für Schiffe. Die Ges. hat yon der Thomson-Houston International Electric Company zu Boston für Deutschland, Österreich-Ungarn, das europäische und asiatische Russland, Finland, Holland, Belgien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Schweiz, Türkei und die Balkan- staaten das ausschliessliche Recht erworben, für unbegrenzte Zeit elektrische Maschinen und Apparate nach den derzeitigen und künftigen Erfindungen und Erfahrungen der Thomson-Houston Electric Co. und der Thomson-Houston International Electric Com- bany herzustellen oder durch Dritte herstellen zu lassen und zu verkaufen und Patente auf solche Patente herauszunehmen. Die Verpflichtungen der letztgenannten Firma hat die General Electric Company in Schenectady N. Y. übernommen. Das Geschäft in Osterreich-Ungarn und Russland hat die Union an besondere Gesellschaften, bei denen sie interessiert ist, abgetreten (siehe unten). Lt. G.-V.-B. v. 24./11. 1898 wurde die elektrotechn. Fabrik (mit Grundbesitz) der Firma Lud. Loewe & Co. in Berlin-Martinikenfelde per 1./1. 1899 erworben, Gesamtpreis ca. M. 9 500 000. Die Grundstücke Huttenstr. 12/16 umfassen 5 ha 31 a 15 qm. Der bis dahin zwischen der Union und Loewe bestandene Vertrag wurde aufgelöst. Die Union nahm die Fabrikation elektr. Maschinen u. Apparate selbst in die Hand. – Ausser vielen einzelnen kleineren Posten war die Union ult. 1902 durch Aktienbesitz an folg. Ges. beteiligt: Maschinenfabrik Ganz * 00. in Budapest; Comp. Générale pour I'Industrie en France et à L'Etranger in Paris; Comp. Industrielle de Traction pour la France et TEtranger; Benrather Masch.-Fabrik A.;,G.; Oesterr. Union Elektric.-Ges. in Wien; Linzer Trambahn- u. Elektricitäts-Ges.: Deutsch-Uberseeische Elektr.-Ges.; Kiewer Elektr.-Ges.; Solinger Kleinbahn. –— Während die Thätigkeit der Ges. sich in früheren Jahren überwiegend auf elektr. Bahnen erstreckte, hat sich in den letzten Jahren das Geschäft in elektr. Licht- und Kraftanlagen stark entwickelt. Sie liefert u. a. elektr. betriebene Wasserhaltungen, elektr. Schachtförderanlagen, elektr. angetriebene Gesteins- bohrer, elektr. betriebene Kräne, Kleinmaterial f. Strassenbahnbetrieb. Sie ist auch ar der Abwärmekraftmaschinen-Ges. m. b. H. (Patente Behrend u. Zimmermann) beteiligt, desgl. an der Deutschen Kraftgas-Ges. m. b. H. Bis Ende des Jahres 1902 hatte die Ges. Maschinen u. Motore mit einer Gesamtleistunf von 623 000 HP. ausgeführt, darunter 12 800 Bahnmotore mit 276 000 HP. und Licht. une Kraftmaschinen mit einer Gesamtleistung von 347 000 HP., wobei etwa 48 000 HP. auf lagen in Berg-, Hütten- und Walzwerken entfallen. Für Bahn- und Tarifcentralen wurden insges. 328 grössere Stromerzeuger bezw. Umformer geliefert. Auf Schiffen hat die 101 Dynamos und 177 Motore installiert. Diese Lieferungen beziehen sich auf 10 Schiffe