1608 Verschiedene Gesellschaften. Die Verhaftung des Ex-Dir. Ad. Schmidt erfolgte 24./1. 1902 in Paris. Es wird ihm der Prozess wegen betrügerischen Bankerotts gemacht; die öffentl. Verhandlung hat 22./6. 1903 begonnen. Die Anklage gegen Schmidt konnte nicht wegen betrügerischen Bankerotts mit Bezug auf die Treber- Ges. erhoben werden da wegen dieser Strafthat Schmidt nicht aus- geliefert worden ist. Dagegen erblickte die Anklagebehörde in der Übertragung von Ver- mögensstücken auf seine Tochter das Verbrechen des betrügerischen Bankerotts gegen seine Privatgläubiger. Ausserdem ist gegen Schmidt die Anklage wegen Betruges erhoben, da er durch seine Manipulationen zahlreiche Leute zum Ankauf von Treber-Aktien veranlasst, bezw. von dem Verkauf derselben abgehalten habe. Kapital: M. 20 400 000 in 20 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 350 000. Erhöhungen: 1891 um M. 150 000, 1892 um M. 150 000, 1894 um M. 350 000, 1895 um M. 500 000, begeben zu 125 %, lt. G.-V. v. 30./1, 1896 um M. 1 500 000, begeben zu 175 %) lt. G.-V. v. 1./12. 1896 um M. 3 000 000, begeben zu 200 % und ferner lt. G.-V. v. 8./2. 1898 um M. 6 000 000 in 6000 Aktien, angeboten den Aktionären 17./2.–2./3. 1898 zu 225 %; div.-ber. für 1898/99 zur Hälfte, ab 1./4. 1899 voll- berechtigt. Die G.-V. v. 28./2. 1901 beschl. weit. Erhöh. um M. 8 400 000 (auf M. 20 400 000) in 8400 Aktien mit Div.-Recht ab 1./4. 1901, wovon ausgegeben 45 Stück gegen Barzahlung zum Kurse von 200 %; restliche 8355 neue Aktien sollten zum Eintausch der Aktien bezw. zum Erwerb des Gesamtvermögens der Tochter-Ges. dienen. (Siehe hierüber dieses Hand- buch Jahrg. 1902/1903, Bd. I, S. 1927). Dass das A.-K. vollständig verloren ist, bedarf wohl kaum eines Hinweises. Kurs Ende 1895–1902: In Berlin: 370, 550, 645, 349.50, 308.50, 228, 1, 0.40 %. Eingef. durch Steinsieck & Co. 25./1. 1895 zu 135 %. Die Aktien werden seit 18./7. 1901 franko Zs, gehandelt. Zugelassen sind nur die Aktien Nr. 1–6000. Zulassung der Aktien Nr. 6001 bis 12 000 war wiederholt beantragt, doch von der Zulassungsstelle bis zur Veröffentlichung der Bilanz per 31./3. 1901 zurückgestellt. Zulass. von Nr. 12 001 –20 400 war nicht beantragt. – In Brüssel fand die Einführung der Aktien Nr. 1–12 000 Sept. 1899 statt. Erster Kurs daselbst 14./9. 1899: frs. 4325–4350 per Stück; Ende 1899–1902: frs. 3300, 2100, 4, – per Stück. Dividenden 1889/90–1900/1901: 7, 10, 12, 10, 10, 10, 38, 50, 40, 40, 25, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Adolf Schmidt, Friedr. Bollmann, Herm. Renner. Aufsichtsrat; (Mind. 5) Vors. Herm. Sumpf, Cassel; Stellv. Rich. Schlegel, Guxhagen; Arnold Sumpf, Greifswald; Rittergutsbes. Th. Schulze-Dellwig, Haus Sölde; Friedr. Ernst Otto, Dortmund. Bei Ausbruch der Katastrophe. Antomat, Actiengesellschaft in Dresden-A., Bankstr. 12. Filialen in Berlin (Friedrichstr. 187, ), Duisburg, Leipzig, Müneben, Frankf. a. M. Gegründet: 25. bezw. 30./7. 1887. Letzte Statutänd. 4./7. 1899, 28./11. 1901 u. 30./3. 1903. Zweck: Verkaufs- u. Verleihgeschäft für automatische Apparate; Erwerb u. Verwertung von Patenten, Erwerb u. Betrieb von Handels-, Bank- u. industr. Geschäften aller Art. Die Ges. hat 1902 das Automatengeschäft der Firma Hartwig & Vogel in Berlin, Dresden und Duisburg übernommen. Kapital: M. 500 000 in 35 Nam.-Aktien à M. 200 und 493 Inh.-Aktien à-M. 1000. Die Übertragung der Nam.-Aktien à M. 200 ist an die Einwilligung der Ges. geknüpft; dieselben können auf Verlangen in Inh.-Aktien umgewandelt werden und umgekehrt. Urspr. A.-K. von M. 300 000 ist 1888 durch Zus. legung von 2 Aktien mit 50 % Einzahlung in eine voll- bezahlte Aktie auf M. 150000 u. 1894 durch Überlassung von M. 50 000 Aktien seitens eines Grossaktionärs auf M. 100 000 reduziert worden. Die G.-V. v. 28./11. 1901 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 100 000 durch Ausgabe von 100 Aktięn à M. 1000, behufs Erwerb des Automat- geschäfts der Firma Hartwig & Vogel in Berlin und Übernahme desselben am 1./1. 1902, wofür genannte Firma die neuen Aktien erhielt. Zur weiteren Entwickelung des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 30./3. 1903 fernere Erhöhung um M. 300 000 (auf M. 500 000) in 300 neuen, ab 1./7. 1903 div.-ber. Inh.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären M. 200 000 v. 3.–24.4. 1903 zu 112 %; auf 5 Aktien à M. 200 bezw. I à M. 1000 kommt eine neue Aktie, zahlbar mit je 50 % bis 21./4. bezw. 21./7. 1903; restl. M. 100 000 hat der A.-R. übernommen. Geschäftsjahr: Kalenderj. (früher bis 1901 v. 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 181. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., M. 300 jährl. der Firma Gebr. Arnhold für abgetretene Patentrechte, bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer auf Handl.-Unk.-Kto zu verbuchenden festen Vergüt. von M. 2000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Zufolge Vertrags v. 11./6. 1895 u. G.-V.-B. v. 29./7. 1895 sind bis M. 42 000 dergestalt an die Firmen Gebr. Arnhold und Hartwig & Vogel in Dresden Zu gewähren, dass ihnen jährl. mind. M. 1500 ausgeliefert werden, und dass im Falle Auflös. der Ges. die Liquidationsmasse oder die Kaufsumme zwischen ihnen einerseits u. den Aktionären andererseits nach Verhältnis des A.-K. zu jenem Forderungsbetrage von M. 42 000 oder weniger verteilt werden. Die G.-V. v. 7./10. 1901 hat über Abänderung des Vertrages beschlossen. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Kassa 8446, Apparate 321 971, Personenwagen 41 317, Automaten 1466, Inventar 4328, Modelle 8682, Debit. 98 509, Effekten- u. Kaut.-Kto Uniformen 2, Waren 34 728, Photographien u. Klischees 600, Werkzeuge 1, Patente 1, M. 350, vorausbez. Platzmieten 8537. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 20 000 (Rückl. 14 923),