ribergwerke und Miittenbetriebe. Aachener Hütten-Actien-Verein zu Rothe Erde bei Aachen mit Betriebsstätten in Rothe Erde, Esch a. d. Elz, Deutsch-Oth u. Büsbach (Landkr. Aachen). Gegründet: 1847, A.-G. seit 22./10. 1864. Letzte Statutänd. 7./10. 1899. Zweck: Herstellung von Eisen u. and. Metallen, Verarbeitung derselben zu allen vorkomm. Sorten u. Profilen; weitere Verarbeitung dieser Fabrikate in allen möglichen Formen und Zus. setzungen. Besitztum: 5 Hochöfen in Esch, Stahl- u. Walzwerke zu Rothe Erde; ein grosses Martinstahlwerk daselbst 1898/99 erbaut und seit Mitte 1899 im Betrieb; das Thomas- Stahlwerk wird durch einen Neubau ersetzt, der 1904 fertig werden wird (Kosten etwa M. 3 000 000); Erzgruben in Lothringen u. Luxemburg. In Büsbach besitzt die Ges. ein Kalk- werk, in Rothe Erde eine Thomasphosphatmühle. Sämtl. Anlagen sind mit den neuesten Einricht. versehen und die Elektricität hat auf ihnen weitgehendste Verwendung gefunden. Die Ges. befasst sich auf ihren Werken zu Rothe Erde hauptsächlich mit Herstell. von Träger- eisen, U-Eisen und sonst. Formeisen, Halbzeug, Universaleisen, Eisenbahn-Material, Stabeisen und Walzdraht, während auf den Werken zu Esch an der Alzette wesentlich Roheisen her- gestellt wird. Produktion 1901/1902–1902/1903: 240 277, 344 272 t Roheisen (Hochöfen), 279 969, 339 858 t Rohblöcke (Stahl- u. Walzwerk), 7109, 8616 t (Giesserei); Erzförderung: 838 003, 1 183 388 t; Kalkproduktion: 17 258, 32 671 t; ferner 55 633, 68 296 t Thomasmehl; Versand an Dritte: 412 154, 470 862 t. Ausgaben für Löhne 1902/1903 M. 6 923 604. Um sich bezüglich der Brennmaterialien sicher zu stellen, hat die Ges. 7 Maximal- Grubenfelder in Westfalen von rund 1500 ha Grösse erworben. Die Aufschliessungsarbeiten sind in Angriff genommen. Über den Erwerb der Hochöfen von Deutsch-Oth, die nur 2000 m von den Escher Anlagen des Vereins entfernt liegen (s. unter Kapital). Die Ges. hat ferner 1903 noch 2 ca. 300 ha grosse Erzfelder für M. 5 000 000 von der Société d'Eich hinzuerworben, die den Erzfelderbesitz von Deutsch-Oth u. den des Aachener Vereins trennten. Kapital: M. 11 500 000 in 11 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 080 000 à M. 1100, erhöht 1892 zwecks Ankauf der Luxemb. Hochofen-A.-G. auf M. 4 500 000, fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 1./10. 1898 um M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu pari. Die neuen Aktien, ab 1./7. 1898 div.-ber., wurden mit 50 % eingezahlt, restl. 50 % wurden zum 2./11. 1899 einberufen. Die letzte Em. diente zur Erwerbung grösserer lothring. Erz- gruben und zur Erbauung eines Siemens-Martin-Stahlwerkes, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. — Behufs Erwerbung der zu Deutsch-Oth in Deutsch-Lothringen geleg. Hoch- öfen, Berg- u. Hüttenwerke der A.-G. Hauts-Fourneaux, Mines et Usines d'Audun-le-Tiche mit Sitz in Lüttich (s. d. Ges. Bd. I, 561) beschloss die G.-V. v. 26./9. 1903 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 500 000 (auf M. 11 500 000) in 2500 neuen, ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien à M. 1000; ferner erfolgte Ausgabe von weiteren 280 Aktien à M. 1000 und zwar ohne Ver- änderung des A.-K., welche Aktien verhältnismässig an die Besitzer von bisherigen Aktien à M. 1100 ausgehändigt wurden, die bis 17./10. 1903 je 10 solche Aktien zur Abstemp. auf einen Nennwert von à M. 1000 einreichten. – Die Werke zu Deutsch-Oth arbeiten mit einem A.-K. von frs. 6 000 000 (Div. 1899–1902: 5, 6, 6, 5 %) und haben 1899 eine Anleihe von frs. 6 000 000 (noch frs. 5 666 000 in Umlauf) aufgenommen; ihr Grundbesitz (Erzminen) beträgt 4 8 ha, die 2 Hochöfen der Ges. produzieren jährl. ca. 120 000 t Roheisen. 2 weitere Hoch- öfen sind im Bau. Den Besitzern von je 13 Aktien à frs. 500 von Deutsch-Oth ist eine neue Aktie à M. 1000 des Aachener Hütten-Aktien-Vereins gewährt worden. Die nach Abzug der für den Erwerb der Ges. Deutsch-Oth hingegeb. 2369 Aktien noch restierenden 131 Stücke der Aktien-Neu-Em. sind von einem Konsortium fest übernommen u. den alten Aktionären desVereins V. 28./9.–17./10. 1903 zu 450 % angeboten; einzuzahlen waren bis 2./11. 1903 M. 3750 nebst 4 % Zs. von M. 250 ab 1./7. 1903, M. 750 nebst 4 % Zs. ab 1./7. 1903 sind spät. 2./11. 1904 zahlbar.