Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 137 Ein lohnender Betrieb konnte 1902/1903 trotz Besserung der Geschäftslage noch nicht erreicht werden, wenn auch eine ziemlich volle Beschäftigung des Werkes und damit eine Herabsetzung der Selbstkosten möglich war. Kapital: M. 1 200 000 in 950 Nam.-Aktien Lit. A (Nr. 1–950) à Thlr. 200 = M. 600 und 525 Nam.-Aktien Lit. B (Nr. 951–1475) à M. 1200, beide gleichberechtigt. Urspr. M. 570 000 in 950 Aktien à M. 600, erhöht lt. G.-V. v. 30./9. 1896 um M. 630 000 in 525 ab 1./7. 1896 div.-ber. Aktien à M. 1200, begeben zu 110 % an die A.-G. für Montan-Industrie, Berlin. Die ausserord. G.-V. v. 21./12. 1903 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 4 800 000 durch Ausgabe von 4000 Aktien à M. 1200 zu pari behufs Erwerb sämtl. Aktien der Hütten-A.-G. Eschweiler-Cöln (s. diese Ges. unten) bezw. zwecks Verschmelzung der Betriebe beider Ges. Die Gesellschaftsfirma wurde in Eschweiler-Köln Eisenwerke geändert u. der Hauptsitz nach Eschweiler-Pümpchen verlegt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Je M. 600 = 1 St., je M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1902/1903), etwaige besond. Rückl., vertr. Tant. an Vorst. u. Belohn. an Beamte, bis 4 % Div., vom Rest 7 % Tant. an A.-R., verbleib. Überschuss zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundstücke 168 000, Bahnanlage 42 000, Gebäude 363 000, Masch. 309 000, Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate, Betriebsmaterial. 173 075, Mobil. 1000, Fuhrwerk 1000, Kassa 2746, Wechsel 7706, Effekten 49 103, Debit. 591 258. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000 (Rückl. 11 577), Delkr.-Kto 3765, Löhnung pro Juni 44 257, Tant. an A.-R. 3000, Kredit. 317 683, Vortrag 19 182. Sa. M. 1 739 772. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 44 000, Gewinn 33 758. Sa. M. 77 758. – Kredit: Betriebsgewinn nach Abzug der Unk. M. 77 758. Kurs Ende 1896–1903: 160, –, 122.30, 210, 142, 92.25, 112.50, 114.80 %. Aufgel. 28.–30./12. 1896 zu 159 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1890/91–1902/1903: 10, 6, 4, 2, 2, 10, 6, 6, 14, 22½, 0, 0, 0 %. Zahlbar spät. 1./11. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Hengstenberg, Ant. Müllers. Prokuristen: Heinr. Thönnessen, Otto Görler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Carl Springsfeld, Aachen; Komm.-Rat Karl Poensgen, Herm. Tellering, Düsseldorf; Dir. Gust. Hoffmann, Eschweiler-Pumpe. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: A.-G. f. Montan-Industrie; Cöln u. Berlin: A. Schaaffh. Bankverein; Eschweiler: Eschweiler Bank; Aachen: Rhein. Disconto-Ges. Eschweiler-Köln, Hütten-Aktiengesellschaft in Eschweiler-Pümpechen mit Zweigniederlassung in Cöln-Ehrenfeld. Gegründet: 17.9. 1898 unter der Firma Kölner Eisenröhren- u. Blei-Walzwerke A.-G. in Cöln-Ehrenfeld. Letzte Statutänd. 29./12. 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die G.-V. v. 29./12. 1900 beschloss Abänderung der Firma wie oben und Verlegung des Sitzes nach Eschweiler, unter Beibehaltung einer Zweigniederlassung in Cöln-Ehrenfeld. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Kommanditges. Ehrenfelder Röhrenfabrik Müllers u. Co. und das Cölner Blei- walzwerk und Verzinkerei, Ges. m. b. H. in Cöln-Ehrenfeld. Wert der Einlage der ersteren Firma nach Abzug von M. 603 606 Passiven M. 900 000, der der zweiten abzügl. M. 347 949 Passiven M. 300 000. Die G.-V. v. 21./12. 1903 beschloss Verschmelzung mit dem Eschweiler Eisenwalzwerk A.-G. (s. diese Ges. oben). Eschweiler-Köln erhält auf sein herabgesetztes A.-K. von M. 4 800 000 nom. M. 4 800 000 neue Aktien des Eschweiler Eisenwalzwerks. Zweck: Erzeugung u. Verarbeitung von Eisen, Stahl, Blei u. anderen Metallen, Handel in diesen Produkten u. Waren, Fabrikation schmiedeeiserner Röhren u. Verbindungsstücke, Blei- röhren, Zinnröhren, Walzblei u. Verzinkerei. Werkstätten für Eisenbahnbedarf. Ende 1900 erwarb die Ges. mit Wirkung ab 1./7. 1900 von der Firma Englerth & Cünzer in Eschweiler-Pümpchen deren Besitz, bestehend in den in der Gemeinde Eschweiler gelegenen Grundstücken in Grösse von rund 16 ha, dem Puddlings- u. Walzwerk u. der Räderfabrik u. Brückenbau-Anstalt nebst allem Zubehör, allen Warenbeständen u. Ausständen für zus. M. 3 942 815 abzügl. M. 942 815 Schulden. Als Entschädigung erhielt die Firma Englerth & Cünzer 3000 neue Aktien der A.-G. à M. 1000 zu pari (s. unter Kapital). – Die Anlagekonten erhöhten sich 1902/1903 um M. 7903; die in Angriff genommenen Neuanlagen sind teilweise bereits im Betrieb. – Produktion des Walzwerks 1900/1901–1902/1903: 13 341, 18 022, 19 657 t Luppen, 14 064, 22 192, 22 987 t Walzeisen. – 1902/1903 ergab sich nach M. 165 554 Abschreib. ein Gewinn von M. 338 069 (im Vorjahre M. 112 323 Verlust), der die im Vorjahre verbliebene Unterbilanz von M. 390 200 auf M. 52 131 verminderte; das günstige Resultat stammt aus dem II. Sem. Kapital: M. 5 500 000 in 5500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000; die G.-V. v. 29./12. 1900 beschloss Erhöhung um M. 4 000 000 (auf M. 5 500 000) in 4000 ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien. Von diesen 4000 Aktien wurden 3000 Stück der Firma Englerth & Cünzer in Esch- weiler-Pümpchen zu 100 % für deren Einlagen in die A.-G. überlassen (8. oben). Die rest- lichen 1000 Aktien dienten zur Vermehrung der Betriebsmittel und wurden zu 100 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./7. 1900 begeben, und zwar 400 an Englerth & Cünzer, 100 an die Aktionäre der Cölner Eisenröhren- u. Bleiwalzwerke und 500 an den A. Schaaffh. Bankv. – Die durch die Erhöhung des A.-K. u. Erwerb der Anlagen der Firma Englerth & Cünzer entstandenen