Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 161 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. event. Sonderrückl., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event., u. zwar auf den Div.-Schein des zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahres nachzuzahlen ist, 6 % Div. an St.-Aktien, Rest unter Berücksichtigung der vertragsm. u. statutenm. Tant. zur Verf. der G.-V., event. als weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 6 % von dem Reingewinn, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rückl., sowie nach Abzug von 4 % Div. auf das eingezahlte A.-K. verbleibt. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundbesitz 140 586, Gebäude 478 004, Bahnanlage 73 882, Masch. 883 791, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 217 762, Walzenlager 384 088, Utensil. 30 000, Patente u. Musterschutz 2000, Mobil. 5000, Rohmaterial. 347 019, Fabrikate 569 331, Feuerversich. 4300, Haftpflicht 2700, Sturmschadenversich. 400, Kassa 13 266, Wechsel 45 275, Bankguth. 35 049, Debit. 792 114. – Passiva: St.-Aktien 1 500 000, Vorz.-Aktien 1 500 000, Delkr.-Kto 7592, Arb.-Unterst.-F. 22 400, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 40 000, rückst. Löhne 42 243, Frachten 25 835, R.-F. 158 890 (Rückl. 13 690), Spec.-R.-F. 59 811, Kredit. 407 679, Div. 135 000, Tant. 57 839, Vortrag 67 276. Sa. M. 4 024 567. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 121 051, Zs. 40 951, Provis. u. Skonto 81 411 Abschreib. 155 867, Gewinn 273 805. – Kredit: Stabeisenlager 662 849, Bahnanschluss 10 238. Sa. M. 673 087. Kurs: St.-Aktien Ende 1898–1903: 188.50, 265.75, 207, 134.80, 108.75, 147.75 %. Aufgel. 1./12. 1898 zu 175 %. Erster Kurs 9./12. 1898: 185 %. Vorz.-Aktien Ende 1903: 155.50 %. Zugelassen Okt. 1903; erster Kurs 2./11. 1903: 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1896/97–1902/1903: 12, 15, 20, 35, 0, 0, 6 %; Vorz.-Aktien 1902/1903 p. r. t.: 3 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Louis Mannstaedt, stellv. Direktor Carl Mannstaedt. Prokuristen: Ernst Opderbecke, Anton Schulz, E. Weber, G. Bröse. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Bank-Dir. Ober-Reg.-Rat a. D. H. Schröder, Stellv. Bank-Dir. Alb. Heimann, Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Geh. Komm.-Rat Otto Andreae, Louis Hagen, Cöln. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Cöln, Berlin, Essen, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Cöln: A. Levy. Actiengesellschaft Bremerhütte in Kirchen a. d. Sieg. Werke in Geisweid und Weidenau. Gegründet: 25./5. 1888. Letzte Statutänd. 3./5. u. 25./10. 1902. Sitz der Ges. bis 25./3. 1899 in Geisweid (Bez. Arnsberg). Zweck: Erwerbung u. Betrieb der zu Geisweid belegenen Bremerhütte, Hütten- u. Gruben- betrieb. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Thomas-, Bessemer- u. Giesserei-Eisen. Die Ges. hat zwecks Terraingewinnung das der Firma Joh. u. Karl Weber gehörig gewesene Fein- blechwalzwerk, das neben ihrer älteren Hochofenanlage in Geisweid lag, für M. 100 000 käuflich erworben; sie hat ferner die beiden Walzwerke (Grob- u. Feinblech) von H. & A. Hüttenhain u. Haardter Walzwerk (vormals Fuchs & Co.) in Weidenau ab 1./1. 1900 für M. 400 000 bezw. M. 100 000 angekauft, zahlbar in neuen Aktien der Ges. und besitzt somit 3 Walzwerke. In Geisweid 1899/1900 Errichtung eines 2. Hochofens, ferner eines Siemens-Martin-Stahlwerks (im Betrieb mit jetzt 2 Öfen seit Febr. 1901). Seit April 1903 sind beide Hochöfen wieder im Betrieb. Erbaut ist endlich eine Schlackensteinfabrik zur Verarbeitung der granulierten Hochofenschlacke zu Presssteinen (seit Juni 1899 betriebsfähig). Kosten der neuen Hochofen- anlage insgesamt M. 1 043 311, des neuen Stahlwerks M. 1 110 297. Die Ges. gehört dem Roheisen-Syndikat u. dem Grob- u. Feinblech-Verbande an. Der Rohgewinn von M. 314 919 aus 1902/1903 zuzügl. M. 18 481 Entnahme aus dem Spec.-R.-F. genügte zur Deckung der Unk. u. Abschreib. Die Hochöfen erarbeiteten M. 218 270, Stahl-, Walzwerk- u. Steinfabrik zus. nur M. 96 649. Im Walzwerk waren Feierschichten nötig. Kapital: M. 2 000 000 in 833 abgest. St.- u. 1167 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahl.-Verpflichtung und werden im Falle Auflös. der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. u. 7./8. 1899 um M. 1.050 000, wovon M. 289 000 zum Umtausch von Hypoth. dienten; weiter lt. G.-V. v. 21./6. 1900 um M. 1 000 000, vollgezahlt seit Ende 1900; hiervon dienten M. 500 000 zum Ankauf der oben genannten beiden Walzwerke in Weidenau, M. 500 000 wurden von der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen übernommen. Endlich erhöht zur Bestreitung der durch die Neuanlagen gegen den Voranschlag entstandenen Mehrkosten lt. G.-V. v. 2./2. 1901 um M. 300 000 (auf M. 2 500 000) in 300 Aktien, sämtl. von den Aktionären übernommen. Zur Wiederaufrichtung der Ges., welche durch den Konjunkturumschwung in den Jahren 1900–1902 erhebliche Verluste erlitten hatte, beschloss die G.-V. 3./5. 1902 Herabsetzung des A.-K. auf M. 833 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3:1 (Frist bis 1./10. 1902). Die dadurch freigewordenen M. 1 667 000 wurden mit M. 1 167 601 zur Tilg. des bis Ende März 1902 aufgelaufenen Fehlbetrags, mit M. 250 000 zur Bildung einer Rücklage für Ab- nahmeverpflicht. u. mit M. 249 398 zu Abschreib. auf Anlagewerte benutzt. Zur Beschaffung von weiteren Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 3./5. 1902 ferner Ausgabe neuer 5 % Vorz.- Aktien ohne Nachzahlungsrecht bis M. 1 250 000; dieselben wurden den Aktionären angeboten und 1167 Stück gezeichnet und bar bezahlt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 2./2. 1901, von denen aber erst M. 86 000 begeben sind. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. flandbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1903/1904. II. 11