Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 165 In 1894 erwarb die Ges. in Gemeinschaft mit der Gutehoffnungshütte in Ober- hausen die ganz aufgeschlossene und im Betriebe befindliche Minette-Koncession Stein- berg bei Rümelingen in Luxemburg. Ferner kaufte die Ges. 1896 den Grubenbesitz der A.-G. Meidericher Steinkohlen- bergwerke Zeche Westende bei Meiderich mit 2 Schächten und Zeche Ruhr und Rhein bei Ruhrort mit einem verlassenen Schacht für M. 5 832 000. Auch Betrieb einer Kokerei mit 60 OÖfen. 1902 Erbauung einer neuen Kohlenwäsche mit bis 2000 t Tagesleistung. Die Ziegelei ist 1902 stillgelegt. Die G.-V. v. 11. Febr. 1898 beschloss Vereinigung mit der „Westfälischen Union, A.-G. f. Bergbau, Eisen- u. Draht-Ind.“ in Hamm i. W. in der Weise, dass das gesamte Vermögen, Aktiva und Passiva, der „Westfälischen Union“' an den „Phönix“ mit der Wirkung vom 1. Juli 1897 ab übertragen worden ist. Die Übertragung erfolgte derart, dass für je M. 1200 Prior.-Aktien der „Westfälischen Union“ eine „Phönixé'-Aktie über M. 1200 mit ent- sprechender Div.-Ber. gewährt wurde. Das Besitztum der ,„Westfälischen Union“ um- fasste in Hamm (früher Cosack & Co.): Puddel- und Walzwerk, Drahtzieherei, Ver- zinkerei, Stift-, Niet- und Achsenfabrik, mechanische Werkstätte, Giesserei etc. (1611 a 26 qm); in Nachrodt (früher E. Schmidt & Co.): Puddel- und Walzwerk, Blechwalzwerk, Feinblechfabrik, Verzinnerei, Giesserei etc. (5077 a 56 qm); in Lippstadt (früher A. und Th. Einhoff): Puddel und Walzwerk, Drahtzieherei, Stiftfabrik etc. (900 a 41 qm); in Belecke: Zieherei, Stiftfabrik etc. (1539 a 32 qm). Erzeugt werden Luppen, Platinen, Stabeisen, Walzdraht, gezogener Draht, verzinkter Draht, Drahtgeflecht, Drahtstifte, Guss- waren, Nieten, Wagenachsen, Eisenvitriol etc. Gesamtgrundbesitz der Ges. 347 ha 98 a 61 qm, wovon 42 ha 46 a 26 qm bebaut sind. Das Immobil.-Kto ermässigte sich 1902/1903 nach M. 2 475 086 Abschreib. von M. 30 643 835 auf M. 30 526 065. Die Zugänge, für welche im ganzen M. 2 357 317 verausgabt wurden, ver- teilten sich so ziemlich auf alle Anlagen der Ges. Löhne und Gehälter wurden 1902/1903 M. 13 813 292 (gegen M. 13 717 466 im Vorjahre) gezahlt. Produktion in t: 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 1902/1903 Eisenstein (Nassau) . 27 772 33 260 31613 27 836 18 081 8177 13 138 (C. Lueg) 8 245 37952 118 914 180 150 232 686 284 670 3 (Steinberg) 105 507 116 910 132 284 140 459 121 675 101 482 112 670 Roheisen. %%.................. 210311 219 116 280 418 308 388 Rohstahl. . . . 289 067 300 371 327 873 335 550 287 927 304 149 325 628 Fertige Fabrikate . 145 266 286 649 303 382 321 912 290 529. 321 422 338 937 Kohlen . . . 380 960 298 674 329 017 339 763 389 771 432 717 480 004 Feuerfestes Mat. . t 9 801 8 466 9094 10 244 9 147 7299 7466 Arbeiterzahll.. 6 248 9 949 10 153 10 649 10 987 11 132 11 197 Sa. d. faktur. Beträge M. 3 – 73 923 546 67 600 914 64 807 866 64 952 585 Es waren 1902/1903 auf sämtl. Werken der Ges. 36,25 Puddelöfen im Betrieb gegen 33,42 im Vorjahre u. 47, 10 Schweiss- u. Wärmöfen gegen 43,82. Das Martinwerk in Eschweiler-Aue wird mit nur einem Ofen betrieben. Der Betrieb der Eisensteingruben in Nassau soll bis auf die Zeche Rothenberg ganzeingestellt werden. Von den Hochöfen sind seit Jan. 1904 sieben im Betrieb. Kapital: M. 35 000 000 in 22 500 Aktien Lit. A Nr. 1–22 500 mit einfacher N ummer à Thlr. 200 = M. 600 u. 17 915 Aktien Lit. A mit doppelter Nummer 22 501/02 bis 58 329/30 à M. 1200 u. 1 Aktie (Nr. 58 331/32/33) zu M. 2000. Der Stand des ehemaligen A.-K. von M. 18 000 000 betrug 1873 nach verschiedenen Umwandlungen M. 16 200 000 in 22 500 Aktien Lit. A à Thlr. 200 = M. 600 und 9000 Aktien Lit. B à Thlr. 100 = M. 300. 1890 wurden je 9 Aktien Lit. B à M. 300 in eine abgest. Aktie Lit. A à M. 1200 zus. gelegt, weiter wurden M. 1 500 000 in 1250 abgest. Aktien Lit. A à M. 1200 begeben und den Aktionären zu 112.50 % angeboten; 1896 fernere Erhöhung um M. 4 050 000 in 3375 ab 1./7. 1896 div.-ber. Aktien à M. 1200, an- geboten den Aktionären 4:1 v. 28./5.–10./6. 1896 zu 155 %. Die G.-V. v. 11./11. 1898 erhöhte zwecks Ankaufs der „Westfäl. Union' zu Hamm (. oben) und Vermehrung der Betriebs- mittel das Kapital weiter um M. 9 750 000 in 8125 Aktien à M. 1200. Hiervon dienten 7083 (mit Div.-Recht ab 1./7. 1897) = M. 8 499 600 zum Ankauf der „Westfäl. Unioné-Aktien, während die restl. 1042 (mit halber Div. 1897/98) den Aktionären 25./3.9./4. 1898 zu 154 % derart angeboten wurden, dass auf M. 27 600 ,Phönix“-Aktien Lit. A oder Prior.-Aktien der „W estfäl. Union“ eine neue „Phönix“'-Aktie à M. 1200 entfiel. Die G.-V. v. 30./10. 1903 beschloss das A.-K. zwecks Beschaffung von Mitteln für Neuanlagen u. für den Ausbau u. die Verbesser, der vorhandenen Werkseinricht. weiter um M. 5 000 000 (auf M. 35 000 000) zu erhöhen, und zwar in 4165 Aktien à M. 1200 u. einer zu M. 2000, sämtl. mit Div.-Recht ab 1./7. 1903. neuen Aktien wurden von einem Bankkonsortium zu 115 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7.1903 u. den Aktionären 20./11.–4./12. 1903 zu 120 % zuzügl. 4 Stück-Zs. ab 1.7. 1903 dergestalt zum Bezuge angeboten, dass auf nom. M. 7200 alte Aktien eine neue à M. 1200 kam. Die Kosten der Em. trug das Bankkonsortium. Die noch in Umlauf befindl. Aktien B (369 Stück) haben keinerlei Statut. Rechte; sie gelten für den Besitzer nur als Legitimationspapiere insoweit, als für je 9 Stück eine Aktie 3 à M. 1200 nach Massgabe der G.-V. v. 20./1 1. 1883, 20./1. u. 8./3. 1890 Bis dieser Umtausch vollzogen, werden die betreff. Aktien A von der Ges. zur Verf. der Besitzer von Aktien B gehalten.