208 Kohlenbergbau. Die Zechen Prinz von Preussen u. Heinrich Gustav umfassen 14 Geviert-Kohlenfelder in Grösse von 14 112 385 qm, 10 Eisenstein-Konc. u. besitzen 324 ältere u. 40 neue Otto'sche Koksöfen. 1887 Anlage einer grossen Brikettfabrik auf Zeche Heinrich Gustav. Der im Bau begriffene Schacht II auf Zeche Caroline wird April 1904 in Förderung treten. Ab 1./3. 1889 Erwerb der Zeche Neu-Iserlohn bei Langendreer für M. 5 700 000, zahlbar in 3750 Aktien à M. 1200 zu 130 %, von M. 210 000 und ab 1./7. 1890 der Zeche Vollmond mit jetzt 2 Schächten für M. 4 000 000, zahlbar in 2000 Aktien à M. 1200 zu 166/%, sowie ab 1./1. 1890, die Kokereien Vollmond I mit 50 Coppée-Öfen, do. II mit 80 Coppee-Öfen und 25 Morgen Ziegelterrain, für M. 116 000 u. M. 200 000 Hypoth. Lt. G.-V. v. 11./12. 1889 Ankauf des gesamten Grubenbesitzes der Sociétée Anonyme Belge des Charbonnages d'Herne-Bochum in Brüssel, bestehend aus den Zechen von der Heydt, Julia, Recklinghausen I u. II, von ca. 22 400 000 am Grubenfeld mit den 4 Schächten Barillon, Providence, Clerget u. Schacht IV ab 1./11. 1889 für M. 20 700 000, zahlbar in Aktien der Ges. zu 175 %, abzügl. eines Pauschale von M. 550 000 zur Ausgleichung des Gewinnes v. 1./7.–31./10. 1889; auf Zeche von der Heydt 6./7. 1896 ein 2. Schacht in Betrieb gesetzt u. auf der Kokerei derselben Zeche wurden im Okt. 1898 40 neue Koksöfen in Betrieb genommen. Die Koksofenanlage auf Zeche Reck- linghausen I 1899/1900 durch 20 neue OÖfen vergrössert. Auf Zeche Julia wird ein neuer II. Schacht abgeteuft, auf Zeche Recklinghausen I ist Okt. 1903 ein neuer 2. Schacht in Förderung getreten. Auf Recklinghausen II 1899 ein neuer Doppelschacht abgeteuft und eine neue Ringofenziegelei in Betrieb gesetzt. Lt. G.-V. v. 28./2. 1891 Erwerb der nordöstl. von Dortmund bei Lünen beleg. Zechen Gneisenau mit 5347 000 qm Grubenfeld u. 2 Schächten, Scharnhorst mit 5 141 000 qm Grubenfeld und einem verlassenen Schachte u. Preussen mit 17 512 000 am Grubenfeld und 2 gleichfalls verlassenen Schächten. Gneisenau mit jetzt 3 Schächten wurde von einer A.-G. betrieben, deren sämtl. Aktien von der Harpener Ges. er- worben sind. Die 1000 Kuxe der Zeche Scharnhorst sind sämtl. in Besitz von Harpen über- gegangen; 64 Stück wurden Jan. 1902 zu M. 8000 pro Kux nebst Zs. ab 1./1. 1902 erworben. Die gerichtl. Umschreib. des Bergwerks auf Harpen ist noch nicht erfolgt. Der 1. Schacht Scharnhorst ist Wetterschacht, der 2. Schacht tritt April 1904 in Förderung. Im Anschluss an die Kokerei Scharnhorst ist eine grosse Ammoniakfabrik angelegt. Die 1000 Kuxe der Zeche Preussen sind sämtlich à M. 1500 an die Ges. übergegangen; die verlassenen Schächte sind wieder aufgenommen; von den auf Zeche Preussen I projektierten 160 neuen Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte sind bis jetzt 120 im Betrieb. Auf Zeche Preussen II sind 2 neue Schächte (ein Doppelschacht u. ein einfacher Schacht) am 1./5. 1903 dem Betrieb übergeben. Auf Zeche Gneisenau Betrieb einer Ziegelei. Lt. G.-V. v. 28./10. 1893 wurden allmählich sämtl. Aktien der Bergwerks-A.-G. Hugo in Buer (mit 3 Schächten Hugo I–III) mit Div.-Scheinen ab 1893 gegen den gleichen Nominalbetrag neuer Harpener Aktien mit Div.-Scheinen ab 1893/94 unter gegenseitiger Vergütung von 4 % Stück-Zs. u. gegen eine Provis. von 5 % des Nom.-Betrages der Stücke angekauft. Auf Hugo I ist 1902/1903 ein neuer Doppelschacht in Betrieb genommen; Schacht Hugo III ist 1891 abgeteuft. Der Gruben- besitz der Zechen Hugo umfasst 2245 ha 52 a 79 qm = 10 258 Normaffelder. Die G.-V. v. 18./7. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-A.-G. Courl ab 1./7. 1899. Die Ges. Harpen gab für jede Courl-Aktie eine ihrer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1899 (s. Jahrg. 1900/1901). Die Ges. Courl hatte M. 6 000 000 A.-K. und zahlte an Div. 1890–98: 12, 6, 0, 0, 2½, 5, 8, 8, 8½ %. Grundbesitz Courl ca. 92½ ha mit ca. 35 000 000 qm Grubenfeldern. In Betrieb auf Courl ist eine Doppelschachtanlage, der Bau einer weiteren ist beabsichtigt. Kokerei mit 130 OÖfen. 1903 erwarb die Ges. 251 Kuxe der Gew. Anna Liese und 260 Kuxe der Gew. Westfalen. Beide Gew. sind in der Nähe von Hamm gelegen und umfassen zus. ein Grubenfeld von 93 Maximalfeldern. Der Bau von Schächten ist vorläufig nicht in Aussicht genommen; zunächst werde lediglich abgebohrt. An den von der Firma Dr. C. Otto & Co. auf einigen Zechen der Ges. erbauten fünf Koks- ofenanlagen mit Gewinnung von Nebenprodukten und 3 Benzolfabriken ist die Ges. zur Hälfte (mit M. 1 963 500) beteiligt; die gemeinschaftliche Betriebsdauer betrug ab 1./1. 1896 noch über 10 Jahre. Zur Beschaffung des Kapitals gewährte das Finanzkonsortium einen 10jährigen Kredit von M. 2 000 000, der mit jährl. M. 200 000 nebst 4½ % Zs. vorab aus dem Gewinnanteil bei der Firma Dr. Otto & Co. in Abzug kommt. Auf den Zechen Recklinghausen I u. II und Hugo I, II u. III lastet eine Bergwerks- abgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg. Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1903 928 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 445 Beamten- und 2985 Arb.-Vohn.; ausserdem hatte sie ihren Arbeitern zum Bau von Häusern M. 683 584 Bauvorschüsse gewährt, die amortisiert werden. Gesamtgrundbesitz der Ges. 30.6. 1903 644 ha 32 a 82 qm. Besitz an Grubenfeldern 130 882 535 qm = rund 60 preuss. Maximal- felder. Für Neuanlagen wurden 1902/1903 M. 14 406 920 aufgewandt, davon M. 331 939 auf Grunderwerb, M. 3 544 788 auf neue Schachtanlagen, M. 1 375 137 auf Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser, M. 9 155 056 sonstig. Buchwert der Anlagekonten Ende Juni 1903 M. 110 037 566. Ausgabe für Bergschäden 1902/1903 M. 500 000. Kapital: M. 60 000 000 in 12 500 Aktien (Nr. 1–12 500) à Thlr. 200 = M. 600 u. 27 750 Aktien (Nr. 12 501 – 40 250) à M. 1200 und 19 200 Aktien (Nr. 40 251 – 59 450) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 300 000, erhöht 1872 um M. 1 650 000, 1874 um M. 2 550 000, 1889 um M. 4 500 000, und M. 14 400 000, 1891 um M. 3 600 000, 1893/94 um M. 3 000 000, lt. G.-V. v. 26./10. 1895 um M. 3 000 000 und v. 4./7. 1896 um M. 4 800 000. Die Em. von 1889 und 1891 wurden von