―――――――――――――― .... ― 214 Kohlenbergbau. Kapital: M. 6 000 000 in 10 000 St.-Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 400 und 2000 Prior.-Aktien (Nr. 10 001–12 000) à M. 1000. Letztere berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungs- verpflichtung und sind im Falle der Liquidation mit Vorrechten dergestalt ausgestattet, dass die Inhaber der Prior.-Aktien bis zur Höhe von M. 2 000 000 vor den Inhabern der St.-Aktien Befriedigung erhalten und, nachdem auf die letzteren M. 2 000 000 (50 %) entfallen, an dem Vermögensüberschuss zur Hälfte partizipieren. Die Prior.-Aktien wurden vom 15. bis 20. Juni 1885, da dies aber erfolglos war, mit erweiterten Vorrechten vom 7. bis 9. Jan. 1886 zur Zeichnung gestellt und wurde den Aktionären Bezugsrecht 5: 1 eingeräumt. Der nicht bezogene Rest wurde von dem Wiener Bank-Verein, Schoeller & Co. und Mayr v. Melnhof in Wien übernommen. Von den Prior.-Aktien besitzen jetzt die Prager Eisen-Ind.-Ges. und die Böhm. Montan-Ges. zus. ca. M. 1 700 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Gottesberg, Breslau oder Wien. Stimmrecht: Je 5 St.-Aktien = 1 St., jede Prior.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 20 % zum R.-F., etwaige weitere Rücklagen, sodann 4 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Die Gesamt-Div. wird in der Weise verteilt, dass die Prior.-Aktien bis 6 % erhalten, vom verbleib. Betrage die St.-Aktien bis 2 %, vom Rest die eine Hälfte den Prior.-Aktien, die andere Hälfte den St.-Aktien. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Montanbesitz 4 014 004, Grundbesitz 168 164, Hochbauten 194 245, Inventar 542 075, Anlagen 2 874 664, Kassa 8572, österr. Banknoten 2691, Effekten 27 003, Bankguth. 9608, Kaut.-Wechsel 206 560, Debit. 1 100 093, Kohlen u. Koks 160 135, Material. 67 721, Holz 99 293, Kondensat.-Anlage 8192, Nebenbetriebe 4595, Verlust 511 522. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Saldo f. 16 uneingel. Aktien der Schles. Kohlenwerks-A.-G. in Liqu. 480, Accepte 2 300 000, Bankschuld 808 567, Avale 206 560, Kredit. 683 530. Sa. M. 9 999 137. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 382 435, allg. Unk. 80 235, Steuern 14 700, Zs. u. Bankprovis. 183 427, Beamten-Pens.- u. Unterst.-Kasse, Versich.-Zuschuss 5265, Abschreib. 248 580. – Kredit: Gewinn auf Kohlen u. Koks 185 226, Kondensat.-Anlage 185 506, Jenny- Grube 14 942, Nebenbetriebe 17 446, Verlust 511 522. Sa. M. 914 642. Kurs Ende 1886–1903: St.-Aktien: 19, 17, 35.75, 85, 64, 26.10, 23, 24, 52.90, 44.10, 47.60, 41.50, 34.50, 49, 32, 26.50, 23.10, 22 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1902/1903: 0 %; Prior.-Aktien 1889/90–1902/1903: 6/ 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 % Goup.-Ver.: 4 J. (K.) Direktion: Ernst Festner. Prokuristen: Carl Riedel, Louis Werner. Aufsichtsrat: (6–9) Vors. Central-Dir, W. Kestranek. Stellv. Komm.-Rat J. Weinberger, Rich. Lieben, Hofadvokat Dr. Carl Kupelwieser, Bank-Dir. Max Feilchenfeld, Komm.-Rat Gg. Günther, Wien; Bergwerks-Dir. Carl Reutter, Kladno. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Breslau: Breslauer Disconto-Bank; ** Prag: Böhmische Eskompte-Bank. Fortuna Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation, Sitz auf Grube Giersberg-Fortuna (Oberaussem, Rheinpr.). Gegründet: 22./11. 1902; eingetr. 22./12. 1902. Letzte Statutänd. 3./7. 1903. Gründer: Komm.-Rat Ad. Silverberg, Bedburg; Freih. S. Alfred von Oppenheim, Fabrikant Carl Wahlen, Bank-Dir. Heinr. Latwesen, Justizrat Balduin Trimborn, Cöln. Die Grube, bei welcher rund 40 000 000 Doppelwagen (400 000 000 t) Braunkohle anstehen, die mit 10 Pf. der Doppelwagen eingeschätzt wurden, ist mit M. 4 000 000 in die A.-G. eingebracht. Das Kohlenfeld umfasst 1354 ha 16 a 4 qm Fläche, das Grundeigentum 98 ha 46 a 8s qm. Der Preis der Kuxe der früheren Gew. hatte sich zuletzt auf je M. 5000–6200 belaufen. Die Ges. besitzt 510 Kuxe der Beisselsgrube, welche mit M. 765 000 zu Buche stehen und 1902/1903 7 % Div. erbrachten. Zweck: Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation und Ziegeleibetrieb, sowie Erwerb und Veräusserung von Kuxen u. Anteilen von Bergwerken. Abgebaut wird ein über 75 m starkes Kohlenfeld. In Betrieb sind 2 Brikettfabriken mit 14 Pressen und 14 Zeitzer Telleröfen, deren Leistungsfähigkeit 1902/1903 aber nicht voll ausgenutzt wurde, u. eine Ziegelei mit ca. 22 000 Steinen Tagesproduktion. Förderung 1902/1903: 538 206 t Braunkohlen (Absatz 104 406 t); Brikettproduktion: 136 505 t (Absatz 115 466 t); Ziegelsteine: 2 799 000 Stück. Die Ges. gehört dem Rhein. Braunkohlen-Brikett-Syndikat (Beteilig. 222 500 t) u. der Braunkohlen- verkaufsstelle an. Kapital: M. 6 400 000 in 6400 Aktien à M. 1000. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000. Z8. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1904. Die Anleihe ist auf den Bergwerks-Konc. der alten Brikettfabrik samt Zubehör an I. Stelle hypoth. sichergestellt. – II. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1903, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2. 1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1905. Als Sicherheit dient Hypoth. von M. 1 600 000 an 1. Stelle auf die neue Brikettfabrik und den Ringofen samt Zubehör, sonst an 2. Stelle hinter der Hypoth. für I. Unter der Hand für 101 % angeboten. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum KR.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 10 000), Rest zur Verf. der G.-V.