――― 0 ―― Metall-Industrie. 259 Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Alex. Kisker jr., Mathias Rosenbaum, Lippstadt; Emil Flecht- heim, Düsseldorf; Rechtsanw. Max Abel, Essen. Prokuristen: Herm. Möcker, Osk. Sternberg. * Zahlstellen: Lippstadt: Eigene Kasse, M. A. Rosenbaum. Akt.-Ges. für Cartonnagenindustrie in Loschwitz-Dresden mit Fabriken in Loschwitz, Meissen, Lübeck, Bodenbach und Filialen in Berlin, Leipzig, Manchester u. Paris. Sechs der Zweigniederlassungen firmieren: Verein. Graba- u. Schreger'sche Werk e, Inhaberin A.-G. für Cartonnagenindustrie, Meissen; Fr. Ewers & Co. in Lübeck; Jul. von Graba Nachf. Otto Zucker, Bodenbach; Akt.-Ges. für Cartonnagenindustrie Filiale Berlin; Hugo Aurig, Leipzig. Gegründet: 11./2. 1889. Letzte Statutänd. 30./10. 1899 u. 1./9. 1903. Zweck: Ausbeutung der von Jean Scherbel und Th. Remus erworbenen Patente; Betrieb der zu Loschwitz, Meissen, Berlin, Leipzig, Bodenbach u. Lübeck beleg. Kartonnagen-, Blechemballagen- u. Maschinenfabriken; Fabrikation von u. der Handel mit allen in die Kartonnagen- u. Blechindustrie u. derselben verwandte Industrien einschlagenden Er- zeugnissen. Die Ges. übernahm s. Z. Patente von Jean Scherbel und Theodor Remus, von denen das älteste 1898 abgelaufen ist, das jüngste 1913 abläuft; dieselben stehen mit M. 1 zu Buche, nachdem seit Bestehen der Ges. darauf zus. M. 777532 abgeschrieben worden sind. Wegen ihrer Patente hat die Ges. mit den Erfindern mehrere Prozesse geführt, die schliesslich durch einen alle Teile befriedigenden Vergleich geschlichtet sind. Eine Schadenersatzklage der Berliner Faconschmiede und ein ähnlicher Prozess mit einer österreichischen Firma wurden durch Vergleich erledigt. Für Prozess- bezw. Vergleichs- kosten waren 1902/1903 M. 52 454 (im Vorjahre M. 118 175) aufzuwenden. Die Thätigkeit der Ges. richtet sich darauf, den Kartonnagenkonsumenten Licenzen zur Herstellung der patentierten Kartonnagen zu erteilen und diesen Licenznehmern die vollständigen zu dieser Fabrikation nötigen maschinellen Einrichtungen, sowie die von denselben fortlaufend benötigten Metallbeschläge zu liefern, sowie ferner auf die eigene Fabrikation von Kartonnagen, Schiessscheiben für militärische Zwecke etc. Der Betrieb ist 1901/1902 von der neuen Verwalt. unter grossen Opfern vollständig reorgani- siert. Die entbehrl. Grundstücke sollen verkauft werden. 1897 wurde die Blechemballagenfabrik von Julius von Graba in Cölln a. E. gegen Gewährung von 860 Aktien erworben, ferner 1898 die Blechemballagenfabriken Fr. Ewers & Co. in Lübeck gegen 754 Aktien u. Jul. von Graba Nachf. Otto Zucker in Tetschen a. E. gegen 152 Aktien. Ende 1898 wurde von Rud. Schreger in Cölln a. E. dessen Fabrik für gezogene Blechemballagen mit Wirkung ab 1./1. 1898 nebst Wohngebäude, Areal etc. für M. 395 614.17 erworben. Die Fabrik in Tetschen ist Febr. 1903 abgebrannt und der dortige Betrieb mit dem in Bodenbach vereinigt, woselbst grosse Neubauten aufgeführt sind. Die Filiale Nürnberg ist 1903 an den seitherigen Geschäftsführer daselbst verkauft. Die Beteilig. der Ges. bei der Russ. Pappenfabrik A.-G. in Schkloff ist 1902 mit einem Buchverlust von M. 214 935 abgestossen. Aus dem Liquid.-Kto Schkloff resultierte für die Ges. am 30./6. 1903 noch ein Guth. von M. 204 789. Der Gewinn aus den Beteilig. der Ges. in England befriedigte 1902/1903 nicht. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 1000, wovon 1600 Aktien (Nr. 1–1600) mit je 2 Genussscheinen und 1000 Aktien (Nr. 1601–2600) ohne Ge- nussscheine. Urspr. A.-K. M. 800 000, erhöht 1890 um M. 400 000; ferner lt. G.-V.-B. vom 25. März 1897 um M. 400 000, wovon M. 360 000 zum Ankauf der Grabaschen Fabrik in Cölln und M. 40 000 an die Dresdner Bank zu 280 % (alle mit je 2 Genuss- scheinen). Diese M. 400 000 der 1897er Emission wurden im Mai 1897 den Aktionären mit M. 2906 für jede Aktie nebst zwei Genussscheinen angeboten; weitere Erhöhung fand lt. G.-V.-B. vom 7. März 1898 um M. 1 000 000 in 1600 Aktien (Nr. 1601–2600) à M. 1000 ohne Genussscheine (also auf M. 2 600 000) statt, wovon M. 906 000 zum Ankauf der Fabriken von Ewers in Lübeck und Graba in Tetschen verwendet wurden; die Vorbesitzer dieser Firmen hatten ihre Aktien zu 175 % an die Dresdner Bank zu liefern, welche davon M. 800 000 den Aktionären 1.–15. Juni 1898 zu 180 % anbot. An dem Nettogewinn, welcher an den übrigen 200 Aktien über den Kurs von 180 % hinaus erzielt wurde, partizipierte die Aktiengesellschaft für Cartonnagenindustrie zur Hälfte. Genussscheine: 3200 Stücke A und B; lt. G.-V.-B. vom 7. Dez. 1896 wurden zu jeder Aktie Nr. 1–1600 2 Genussscheine ausgegeben. Weitere Rechte verleihen die Genussscheine nicht. Die Ges. ist berechtigt, aus demjenigen Reingewinne, welcher nach Gewährung der Bezüge der Genussscheininhaber übrig bleibt, oder aus angesammelten Reserven (mit Ausnahme des gesetzl. R.-F.) Genussscheine freihändig zum Zweck der Amortisation zurückzukaufen oder durch einmalige Kapitalsabfindung in Höhe von M. 1000 pro Stück abzustossen und zu diesem Behufe nach Massgabe der vom A.-R. im einzelnen Falle festzusetzenden Modalitäten auszulosen oder ganz oder teilweise aufzukündigen. Der Zeitpunkt der Auszahlung der M. 1000 Kapitalsabfindung ist vom A.-R. zu bestimmen. Liegt dieser Zeitpunkt innerhalb der ersten 4 Monate eines Geschäftsjahres, so nimmt *― * *