472 Fabriken für Chemikalien etc. Chemische Fabrik Hönningen vormals Walther Feld & Co. Actien-Gesellschaft in Hönningen a. Rh. Gegründet: 9./6. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetr. 30./6. 1900. Letzte Statutänd. 5./2. 1901 u. 6./12. 1902. Übernahmepreis M. 1 624 968. Gründer s. Jahrg. 1902/1903. Die Firma Walther Feld & Co., G. m. b. H. in Liqu. zu Hönningen a. Rh. hat ihr gesamtes Aktiv- und Passivvermögen mit Wirkung ab 1./7. 1899 in die A.-G. eingebracht. Für diese Einlage wurden der Inferentin 1300 Aktien à M. 1000 = M. 1 300 000 gewährt. Bruttogewinn der G. m. b. H. 1897/98 M. 123 035, abgeschrieben bis auf M. 326; Div. 1898/99: 7½ %. Das ein- gebrachte Aktivvermögen von Walther Feld & Co. belief sich auf M. 1 624 968.76. Von diesem Betrage entfielen auf Grundstücke und bewegliches Zubehör M. 529 192.13, auf bewegliche Gegenstände M. 893 760.56, auf ausstehende Forder. M. 195 265.47, auf Kassa M. 6750.60. Zweck: Betrieb einer chem. Fabrik und aller damit zus. hängenden Geschäfte. Die Ges. betreibt die Fabrikation von Strontiansalzen für die Zuckerindustrie, von Barytsalzen, Schwefel-, Salpeter- u. Salzsäure, Glaubersalz und einigen Nebenartikeln. Vorhanden sind 7 Dampfkessel mit 525 qm Heizfläche, 4 Dampfmasch. nebst zugehörigen Dynamomasch. mit zus. 560 HP., sowie eine grössere Anzahl Elektromotoren und kleinerer Dampfmasch., wie Speise- u. Kohlensäurepumpen. Beschäftigt werden rund 300 Arbeiter. Grundbesitz der Ges. rund 1800 a. 1901/1902 Errichtung neuer Gebäude, neuer Baryt- u. Strontian-Öfen, sowie der Schwefel- säurekontaktanlage, 1902/1903 erfuhren die Anlagekonten einen Zugang von M. 167 580. 1900 wurde auf dem Terrain der Ges. eine starke Kohlensäurequelle in 460 m Tiefe erbohrt, welche der Ges. in Verbindung mit der alten Bezugsquelle die für ihre Produktion nötige Kohlensäure sichert. Zur besseren Ausbeutung des Sprudels wurde das Kohlensäurewerk Hönninger Sprudel G. m. b. H. mit M. 300 000 Stammkapital gegründet, an dem die Chem. Fabrik mit M. 115 000 beteiligt ist; Div. der G. m. b. H. für 1902: 29 %5 1903 M 22 281. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000; die G.-V. v. 1./4. 1902 beschloss Erhöhung um M. 250 000. Die G.-V. v. 6./12. 1902 hob diesen Beschluss auf u. erhöhte das A.-K. um M. 650 000 in 650 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1902, über- nommen von einem Konsortium zu 112 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1902, vollgezahlt seit 31./1. 1903; ein Bezugsrecht wurde den bisherigen Aktionären nicht gewährt. Ein Teil der Aktien ist im Besitz der Rositzer Zucker-Raffinerie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event, bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. v. M. 2000 für den Vors. u. von M. 1000 für jedes andere Mitgl.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundstücke 341 037, Gebäude 429 916, Masch. u. Appa- rate 1 257 689, Fabrikutensil. u. Geräte 17 924, Arb.-Häuser 95 640, Bahnanlage 61 517, Gespann- Einricht. 4304, Mobil. 5336, Kohlensäurequelle 30 690, Laboratoriumseinricht. 981, Patente- u. Licenzkto 12 812, Kohlensäure-Mofettenkto 26 752, Kassa 8811, Wechsel 17325, Bankguth. 174502, Debit. 254373, Konsortial-Beteilig. Hönninger Sprudel 115 000, Säureemballage 12 676, Emballage 17 863, Magazin 30 640, Assekuranz 16 325, fert., halbf. Produkte u. Rohmaterial. 578 393. — Passiva: A.-K. 2 400 000, Kredit. 263 359, R.-F. 218 978 (Rückl. 41 488), Extra-R.-F. 115 000 (Rückl. 20 000), Arb.-Unterst.-F. 46 738 (Rückl. 5000), Bohrrücklage 50 000, noch zu zahlende Löhne 3772, Arb.-Versich. 3361, Ern.-F. 20 000, Beamten-Unterst.-F. 10 000, Div. 264 000, Tant. u. Prämien an A.-R., Vorst., Beamte u. Arbeiter 51 158, Vortrag 64 146. Sa. M. 3 510 515. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. 822 065, Reparat. 67 829, 2s. u. Diskont 4819, Abschreib. 178 971, Gewinn 475 793. – Kredit: Vortrag 60 912, Fabrikat.- Ertrag 1 460 239, Kohlensäureverkauf 6045, Hönninger Sprudel 22 281. Sa. M. 1 549 478. Kurs Ende 1903: 164 %. Zugelassen M. 2 400 000, davon bei den Zahlst. zur Zeichnung aufgelegt M. 700 000 28./2. 1903 zu 140 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1902. Erster Kurs 5./3. 1903: 152.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899/1900–1902/1903: 10 % auf M. 1 300 000 div.-ber. A.-K., 11, 11, 11 % auf das ganze A.-K. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Paul Kircheisen, Reg.-Rat a. D. Prof. Dr. Töhl, Walter Wientz. Aufsichtsrat: (4–8) Vors. Gen.-Konsul Eug. Landau, Stellv. Sim. Lipmann, Bank-Dir. Jul. Stern, Berlin; Dir. Ant. Daigeler, Rositz; Dr. Georg Hahn, Düsseldorf; Bank-Dir. Alb. Heimann, Cöln; Gen.-Dir. E. Holz, Charlottenburg. Prokurist: Franz Comes. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Nationalbankf. Deutschl. Berlin u. Cöln: A. Schaaffh. Bankverein. Rheinische Nährmittelwerke, Act.-Ges. in Köln a. Rh. (In Liquidation.) Gegründet: 3./3. bezw. 26./4. 1898. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Die G.-V. v. 14./6. 1902 beschloss Auflös. der Ges. – Die Ges. bezweckte Herstellung u. Vertrieb eines Ersatzmittels der Frauenmilch in flüssigem, kondensiertem u. festem Zustande, einer zuckerfreien Milch für Diabetiker in flüssigem u. kondensiertem Zustande u. anderer Nährpräparate. – Die G.-V. v. 20./10. 1900 beschloss einer in Bildung begriffenen G. m. b. H. als Gesellschafter beizutreten, u. zwar in der Weise, dass die Rhein. Nährmittelwerke ihre Patente u. Geheimverfahren mit Ausschluss des Patentes betr. Darstellung von künstl. Milch, ferner ihre Masch. u. Geräte einlegt