492 Ol-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling in Lüneburg. Gegründet: 14./9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Letzte Statutänd. 29./9. 1899, 16./5 1900, 17./4. u. 22./5. 1902. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeitung, sowie An- und Ver- kauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnaubawachs), auch Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- und Produkten. Das Drogerie- und Produktengeschäft J. Börst- ling ist im Oktober 1902 als Einzelfirma eingegangen und wird als Zweigabteilung der Lüneburger Wachsbleiche weitergeführt. 1898/99 wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien. Grösse des Areals der Ges. in Lüneburg etwa 52 500 qm, wovon rund 5700 am bebaut sind. 1899 für die Zwecke des Überseehandels der Ges. Errichtung einer Zweigniederlass. in Liverpool unter der Firma Beeswax Company Limited, 1903 nach London verlegt. 1900/1901 erhielt das Immobil.-Kto durch Neubauten einen Zuwachs von M. 104 882. Die Ges. betreibt bedeutenden Export u. war beteiligt bei der Firma Alfred Heinicke in Shiraz (Persien); diese für die Ges. verlust- bringende Beteilig. wird liquidiert; es sind bis 30./6. 1903 darauf M. 224 510 abgeschrieben. Das Engagement in Persien betrug Aug. 1903 noch ca. M. 23 000, das Engagement in London rund M. 50 000. Kabital: M. 4 250 000 in 3500 St.-Aktien (Nr. 1–3500) u. 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750), sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 ab 1./1. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien, begeben an das Bankhaus Simon Heine- mann in Lüneburg zu 100 %. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf Div. nur bis zu 5 %; sollte der jährl. Reingewinn nicht ausreichen, um eine 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien zu zahlen, so wird nur eine solche Div. auf dieselben verteilt, als der vorhandene Reingewinn gestattet. Die Vorz.-Aktien können auf Beschl. der G.-V. mit 3 Mon. Frist gekündigt und dürfen nur aus dem Reingewinn des betreffenden Geschäftsjahres zuzügl. 5 % Aufschlag zurückbezahlt werden. Im Falle Liquid. der Ges. werden sie vor den St.-Aktien befriedigt. Die G.-V. v. 16./5. 1900 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1900, hiervon angeboten M. 750 000 den St.-Aktionären 2:1 v. 5.–18./6. 1900 zu 150 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1900. Die G.-V. v. 17./4. bezw. 22./5. 1902 endlich beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Erhöhung des A.-K. um weiter M. 1 000 000 (auf M. 4 250 000) in 1000 ab 1./4. 1902 div.-ber. St.-Aktien, übbernommen von der Deutschen Bank u. der Hannov. Bank, angeboten den Besitzern der St.- (nicht auch der Vorz.-) Aktien 3: 1 bis 23./6. 1902 zu 122.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1902 und Schlussscheinstempel. Agio mit M. 149 475 in den R.-F. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Partialoblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 % Zs. %/1. u. 1/ Tilg. ab 1899 in 40 J. durch jährl. Ausl. auf 1./7.; kann verstärkt bezw. ganz gekündigt werden. Zur Sicherheit sind die Grundstücke und Gebäude der Bleiche hypoth. verpfändet. Noch in Umlauf am 1./7. 1903 M. 220 000. Nicht notiert. Hypotheken: M. 42 000 zu 4 %, halbjährl. kündbar. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. 1 St.-Aktie =1 St., 2 Vorz.-A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an das ganze A.-K., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div., wobei auf die Vorz.-Aktien im ganzen 5 % entfallen ohne Nachzahlungsanspruch (s. Kapitah), Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundstücke 110 000, Gebäude 325 000, Bahnanlage 15 000, Masch., Apparate, Sicherheitsvorkehr., Beleucht.-Anlage 109 000, Inventar 35 000, Waren 2 268 549, Debit. 3 562 207, Kassa 9272, Wechsel 21 348, Effekten 40 979. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Vorz.-Aktien 750 000, R.-F. 700 000 (Rückl. 2854), Delkr.-Kto 50 000 (Rückl. 33 930), Oblig. 220 000, Hypoth. 42 000, Kredit. 804 947, Div. u. Coup.-Restanten 5380, Arb.-Unterst.-F. 20 000 (Rückl. 3763), Div. 282 500, Tant. u. Grat. 74 067, Vortrag 47 460. Sa. M. 6 496 355. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 219 574, Zs. 24 697, Abschreib. 81 675, do. auf Dubiose 7866, do. auf persisches Geschäft 20 000, Gewinn 444 505. – Kredit: Vor- trag 39 805, Gewinn auf Waren 744 302, do. Beeswax Comp. 14 280. Sa. M. 798 387. Kurs Ende 1899–1903: St.-Aktien: 177, 172.10, 148.25, 131.50, 134.75 %. Eingef. Nr. 1–1500 im Juli 1899 durch die Deutsche Bank u. die Hannov. Bank (erster Kurs 7./7. 1899: 154 %), Nr. 1501–2500 im Aug. 1900, Nr. 2501–3500 im Jan. 1903. Notiert in Berlin. Dividenden: Aktien 1897/98: 7½ % f. 9½ Mon. = ca. 10 % pro anno; 1898/99–1902/1903: 15, 16, 12, 4, 7 % – Vorz.-Aktien 1898/99–1902/1903: 5, 5, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Grosch, Dr. Karl Maull, Stellv. Herm. Napp (bis 6./2. 1904). Prokuristen: Wilh. Sommerfeld, Aug. Plänker. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Vicekonsul Karl Renck, Harburg; Stellv. Dir. Otto Märtens, Ad. Lindenberg, Lüneburg; Herm. Napp, Lüne b. Lüneburg; Bank-Dir. P. Klaproth, Hannover. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Hannover: Hannov. Bank u. Aderen Filialen. 0 2 7 0 *. * Verein deutscher Oelfabriken in Mannheim mit Filialen in Hattersheim, Mauer, Obertürkheim und Hamburg. Gegründet: 2./6. 1887; handelsger. eingetr. 27./6. 1887. Letzte Statutänd. v. 15./12. 1899. Die Ges. ging hervor aus der Vereinigung der A.-G. Engelmühle, Hattersheim, der OÖhfabrik des P. J. Landfried-Heidelberg in Mauer, der Ölfabrik P. Müller & Söhne, Mannheim, der