60 Wasser- und Eis-Werke. 615 31./1. 1895 ermächtigte die Verw., den Wasserwerken der Stadt Charlottenburg die- jenige Rechtsgestalt zu geben, welche in Bezug auf die der Stadt zustehenden Rechte zweckmässig erscheint, und die Geschäftsführung einer etwa zu bildenden besonderen Ges. zu übernehmen. Für Charlottenburg ist so ein zweites Wasserwerk auf 100 Morgen Terrain am nördlichen Spreeufer angelegt worden. Die Konstituierung der neuen Ges. mit Wirkung ab 1./10. 1894 erfolgte am 12./2. 1895 unter der Firma Charlottenburger Wasserwerke, G. m. b. H., mit einem Kapital von M. 12 004 500 (1898 um M. 1 000 000 erhöht, welche von der A.-G. Charlottenburger Wasserwerke übernommen wurden) wobei die alte Ges. M. 12 000 000 Einlage machte, und zwar M. 1 011 691 bar, M. 10 781 in Grundstücken, den Rest in Bauten, Anlagen, Materialien, Vorräten und Rechten. Geschäftsführer der G. m. b. H.: Ludw. Wellmann, Eugen Ellon. Die A.-G. hat Wasserlieferungsverträge in der Hauptsache mit folg. Gemeinden geschlossen: Schöneberg, Friedenau, Deutsch-Wilmersdorf, Steglitz, Gross-Lichterfelde, Tempelhof, Zehlendorf, Schlachtensee, Stolpe, Mariendorf, Rixdorf, Kurfürstendamm-Ges. in Liquid., Lankwitz, Nowawes, Neuendorf, Teltow, Johannisthal, Marienfelde, Dahlem, Kolonie und Forst Grunewald, Schmargendorf, Treptow. – Die Dauer dieser Ver- träge ist verschieden. Bei Schöneberg dauert der Vertrag bis 1./1. 1920, gilt aber auf 10 Jahre verlängert, wenn er nicht 3 Jahre vor Ablauf gekündigt ist. Bei Friedenau gelten betr. der Dauer und Verlängerung dieselben Bestimmungen. Bei Wilmersdorf dauert die Koncessionsfrist bis zum 1./10. 1941, der Vertrag gilt aber auf je 10 Jahre verlängert, wenn nicht 3 Jahre vorher Kündigung erfolgt ist. Der Vertrag mit Steglitz vom 18./10. 1885 ist auf 30 Jahre abgeschlossen. Wird der Vertrag 3 Jahre vor dem Ablauf, d. i. bis zum 1./1. 1913, von keiner Seite gekündigt, so gilt er als auf 10 Jahre verlängert. Der Vertrag betr. Gross-Lichterfelde ist durch Cession erworben. Der Ver- trag gilt bis 31./3. 1939 und verlängert sich um weitere 10 Jahre, wenn nicht 3 Jahre vor Ablauf gekündigt. Der Vertrag mit Tempelhof gilt bis zum 1./10. 1937. Erfolgt eine Kündigung dieses Vertrages nicht spät. 3 Jahre vor seinem Ablauf, so gilt derselbe auf weitere 10 Jahre verlängert. Der Vertrag mit Zehlendorf gilt bis 1./10. 1950. Ver- längerung wie vorher. Der Vertrag mit Stolpe gilt bis 1./10. 1950. Verlängerung wie zuvor. Bei Mariendorf gilt der Vertrag bis 1./10. 1945, verlängert sich um je 10 Jahre, wenn nicht 3 Jahre vorher gekündigt. Der Vertrag mit Rixdorf gilt bis zum 1./10. 1937, gilt, wenn nicht 3 Jahre vorher gekündigt, auf weitere 10 Jahre verlängert. Der Vertrag mit der Kurfürstendamm-Ges. in Liquid. ist bis zum 1./4. 1990 geschlossen, die Kurfürstendamm- Ges. kann aber jeder Zeit mit einjähriger Kündigungsfrist zum ersten eines Kalenderquartals vom Vertrage zurücktreten. Bei Lankwitz gilt der Ver- trag bis 1./4. 1939 und auf weitere 10 Jahre verlängert, wenn er nicht spät. 3 Jahre vor Ablauf gekündigt ist. Die Koncession für Nowawes läuft bis 1./10. 1950, gilt immer auf weitere 10 Jahre verlängert, wenn nicht spät. 5 Jahre vor seinem Ablauf gekündigt ist. Dieselben Bestimmungen gelten auch für Neuendorf. Der Vertrag mit Teltow ist durch Cession erworben, gilt bis zum 1./10. 1949 gilt auf fernere 25 Jahre verlängert. wenn er nicht wenigstens 3 Jahre vor seinem Ablauf von einem der vertragschliessenden Teile gekündigt wird. Der Vertrag mit. Johannisthal gilt bis 1./10. 1950, verlängert sich auf 10 Jahre, wenn nicht 5 Jahre vorher gekündigt ist. Der Vertrag mit Marienfelde gilt bis 1./10. 1950 und verlängert sich immer auf weitere 10 9 ahre, wenn nicht spät. 5 Jahre vor seinem Ablauf gekündigt ist. Viele Verträge enthalten die ,Meist- begünstigung', d. h., sofern die Ges. künftig einer Gemeinde günstigere Bedingungen hinsichtlich des Wassertarifs nebst zugehörigen Lieferungsbedingungen stellt, dass auch die anderen betr. Gemeinden darauf Anspruch haben. 1902 Übernahme des Conrad'schen Wasserwerkes u. dessen Rechte in der Kolonie Wannsee. 1903 Übernahme der Wasser- versorgung von Britz u. Umgebung. –— Die A.-G. besitzt Förderstationen zu Beelitzhof (ist in der Vergrösserung begriffen), Gross-Lichterfelde u. Tohannisthal. Grundbesitz beträgt ungefähr 329 Morgen. Erhöhung der Betriebskonten 1903 um M. 36 272, Ausgaben für Neuanlagen waren bedeutend. Div. d. Charlottenb. Betriebsergebnisse: Wassergelder Anschlüsse Rohrlänge Wasserförderung 1898: M. 867 771 6107 417 119,87 m 5 043 580 cbm M. 559 117 1899: „ 980 566 6709 464 478,79 „ 5 801 430 „ „613 462 1900:; „ 1 115 813 7290 4599 042,75 „ 6 916 855 „686 232 1901: 51 266 647 7852 537 056,21 „ 8 126 564 „ „ 714 750 1902; „ 1322 035 8751 592 112,11 „ 8 556 745 „726 887 1903 „1 509.195 9735 645 012,01 „ 10 098 494 „ „ 786 252 Kapital: M. 15 000 000 in 3330 Aktien (Nr. 1–3330) à M. 300 u. 14 001 Aktien (Nr. 3331–17 331) à M. 1000. Eingezahlt waren 1900 (und für 1900/1901 div.-ber.) M. 11 000 000. Div.-ber. Kapital urspr. M. 1 000 200, dann Stand 30./9., u. zwar: 1887 M. 1 334 200, 1888 M. 2 000 000, 1889 M. 3 000 000, 1891 M. 4 000 000, 1892 M. 5 000 000, 1893 M. 7 000 000, 1894 M. 8 000 000; Erhöh. lt. G.-V. v. 22./10. 1898 zwecks Erweiterung der Anlagen um M. 4 000 000 in 4000 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./10. 1898 Pro r. t., übernommen von den Zahlstellen zu 112.50 % angeboten den Aktionären v. 24./11. bis 5./12. 1898 zum gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1898, voll eingezahlt seit 25./10. 1901; auf M. 2000 alte Aktien