Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 699 Direktion: (5) Vors. Freih. von Schoenaich, Stellv. Seyffarth, Franz Albrecht (zugleich techn. Dir.), Stoppel, P. Kliewer (zugleich kaufm. Dir.), Ersatzmann von Puttkamer-Nipkau. Aufsichtsrat: (5) Vors. Landsch.-Rat von Puttkamer-Germen, Stellv. Dom.-Pächter Bam- berg, Landsch.-Rat Paesler, Gutsbes. Rugenstein, Rittergutsbes. Borowski, Ersatzmann Kitter- gutsbes. Kaufmann. Rositzer Zucker-Raffinerie in Rositz, S.-A. Gegründet: 7./12. 1882. Letzte Statutänd. 21./3. 1903. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung von raffiniertem Zucker (Würfel- u. gemahlener Zucker) aus Melasse vermittelst des Scheiblerschen Bistrontium-Saccharat-Verfahrens und aus Rohzucker, Ge- winnung von Kalisalzen. An Zuckersteuer einschl. Betriebssteuer und Zuschlag für Uber- kontingent kamen 1901–1902: M. 2 580 651, 2 844 347 zur Verrechnung. 1901 kam eine neue Centralstation für Erzeugung u. Übertragung elektr. Kraft in Betrieb, wodurch die Ges. in Zukunft gegen Betriebsstörungen gesichert ist. ca. 600 Arbeiter. Produktionsfähigkeit jährl. ca. 350000–400 000 Ctr. Zucker. Die Fabrik ist auf eine tägliche Verarbeitung von 2500 Ctr. Melasse eingerichtet. 1888 erwarb die Ges. das gesamte A.-K. der Strontianit-Societät in Berlin im Betrage von M. 5000 000, reduziert auf M. 3 000 000, und damit das ges. Vermögen und die Patente der Societät ab 1./7. 1888 für M. 3 000 000 in Aktien. Die Societät ist im März 1896 in Liquid. getreten. Durch Vertrag v. 26./6. 1897 übernahm die Raffinerie-Ges. die gesamte Masse der Societät und dadurch, dass dieselbe zunächst aus M. 1 000 000 Rositzer Zucker-Raffinerie- Aktien bestand, wurde das Kapital der Raffinerie-Ges. nach Ablauf des Sperrjahres (Mitte August 1897) von M. 6 000 000 auf M. 5 000 000 herabgesetzt. – Die Rositzer Ges. ist bei der Chem. Fabrik (Strontian- u. Barytprodukte) vorm. Walter Feld & Co., A.-G. in Hönningen a. Rh. (A.-K. M. 1 750 000, Div. 1898/99–1901/1902: 7½, 10, 11, 11 %) mit nom. M. 1 518 000 in Aktien beteiligt, welche mit M. 1 543 493 zu Buche stehen. M. 200 000 ihrer Hönninger Aktien hat die Rositzer Ges. 1903 zwecks Einführung an der Berliner Börse zu 145 % abgestossen. Mit der Hönninger Firma beteiligte sich die Ges. 1901 mit M. 55 000 Stammeinlage an der Gründung der G. m. b. H. Hönninger Sprudel, welche die den Hönninger Bedarf über- steigende Ausbeute aus der 1900 erbohrten Kohlensäurequelle komprimiert in den Handel bringt. Diese Ges. hat für 1902 20 % als Gewinn verteilt. Die Rositzer Ges. ist bei der A.-G. Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf in Zechau mit M. 1 600 000 in Aktien beteiligt (Div. 1901–1902: 2, 5 %). Kapital: M. 5 500 000 in 5290 Aktien à M. 500 (mit den Nr. zwischen 1–6000) u. 2855 Aktien à M. 1000 (mit den Nr. zwischen 6001–9000 u. Nr. 9001–9500). Urspr. M. 3 000 000, erhöht 1888 um M. 3 000 000 und infolge Auflösung der Strontianit-Ges. (s. oben) 1897 um M. 1 000 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 7./4. 1900 beschloss zwecks Erhöhung der Be- teiligung am Hönninger Werk und Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 500 000 fauf M. 5 500 000) in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Nationalbank für Deutschl. in Berlin zu 140 %, angeboten den Aktionären bis 29./5. 1900 zu 145 %; auf nom. M. 10 000 alte Aktien kam 1 neue Aktie à M. 1000. Bei Neu-Em. haben die jeweiligen Aktionäre Bezugsrecht zum Em.-Kurse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Je M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderabschreib. und Rücklagen. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., (mind. jedoch zus. M. 15 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Immobil. 2 005 717, Masch. u. Apparate 1 462 391, Draht- seilbahn 28 753, Melassekesselwagen 85 510, Fabrikutensil. u. Geräte 38 657, Mobil. 3000, Pferde u. Geschirre 4000, Aktien der Chemischen Fabrik Hönningen 1 543 493, do. der Zechau- Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf 1 620 000, Beteilig. bei Hönninger Sprudel G. m. b. H. 55 000, Kassa 12 721, Wechsel 115 866, Ausfuhrzuschussscheine 8157, Effekten 92 232, Bankguth. 989 993, Debit. 795 931, Zucker, Melasse, Strontianit, Schlempekohle, Sirup u. Rohzucker 724 129, Material. 120 769. – Passiva: A.-K. 5 500 000, Hauptsteueramt 1 620 515, noch nicht gezahlte Syndikatsabgaben 200 933, Kredit. 257 811, R.-F. 689 241, Disp.-F. 387 964 (Rückl. 75 000), Ern.-F. 250 000, Unterst.-F. 105 364 (Rückl. 10 000), Arb.-Wohlf.-F. 67 411 (Rückl. 10 000), Assekuranz 6895, Div. 440 000, do. alte 2017, Tant. u. Grat. 99 953, Vortrag 78 215. Sa. M. 9 706 320. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.- u. Handl.-Unk. 402 954, Reparat. 89 485, Ab- schreib. 206 869, Gewinn 713 169. – Kredit: Vortrag 97 588, Zucker, Sirup u. Schlempekohle 1 111 318, Eingang abgeschr. Forder. 697, Kursgewinn 3893, Div. 1901 von Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerken Glückauf 32000, do. 1901/1902 v. Chem. Fabrik Hönningen 166 980. Sa. M. 1 412 476. Kurs: In Berlin Ende 1889–1903: 123.50, 76, 61.10, 64, 70.50, 69.60, 108.75, 170.25, 199.25, 173.60, 179.50, 165.10, 127, 124.25, 144.50 %. Aufgel. 1./3. 1883 zu 110 %. – In Hamburg: 122 698 999000 %%%%% %%%.% 1899–1903; 177, –, 129.75, 124, 145.50 %. Daselbst eingeführt im Okt. 1899. Die Aktien Nr. 9001–9500 sind in Hamburg noch nicht zugelassen. , Dividenden 1886–1902: 2, 4, 8½, 7, 4, 3, 3,.3, 0, 5½, 12, 14, 12½, 13, 12½, 9, 8 %. Die Div. ist zahlbar sofort nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Jul. Baumann, Hch. Armbruster. Prokurist: Paul Weinzweig.