Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 871 gegen sind die über das vom Staate übernommene Vierteil des Aktienkapitals in seinem Besitze befindlichen Aktien den nachstehend hinsichtlich des Stimmrechts der übrigen Aktieninhaber getroffenen Vorschriften unterworfen. Von den übrigen Aktien gewähren I=5 Stammaktien bezw. 2–10 Aktien Serie II = 1 St., 6–106 (611–20) = 2, 11–20 (21–40) = 3, 21–30 (41–60) = 4, 31–40 (61–80) = 5, 41–50 (81–100) = 6, 51–75 (101–150) = 7, 76–100 (151–200) = 8, 101–150 (201–300) = 9, 151 (301) und darüber = 10 St. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Bahn- u. Bahnhofsanlagen 10 146 507, Transportmittel 745 175. – Passiva: Begebene 914 Aktien Serie I à M. 300 274 200, Beteiligung der königl. sächs. Staatsregierung mit 24 086 Aktien Serie I à M. 300 7 225 800, do. mit 22 611 Aktien Serie II à M. 150 3 391 650, erstatteter Bauaufwand aus Betriebseinkünften 32. Sa. M. 10 891 682. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Div. für begeb. Aktien Serie I 1371, Zahlung an Sächs. Staatsregierung für 24 086 Aktien Serie I. 36 129, für 22 611 Aktien Serie II 16 958, Vortrag 2450. – Kredit: Vortrag 2926, Überschuss 53 981. Sa. M. 56 908. Dividenden: 1886–99: Je 4 %; 1900–1902: 3¼, 1156, ½ % (M. 1.50). Direktion: Vertreter der A.-G. als solche: W. Ströhmer, Zittau. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister Oertel und acht Mitglieder. Zahlstellen: Zittau: Oberlausitzer Bank; Dresden: Dresdner Bank; Leipzig: H. C. Plaut. Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn-Ges. in Finsterwalde. Gegründet: 26./10. 1885; eingetr. 31./12. 1885. Konc. 16./12. 1885 bezw. 28./7. 1892 u. 28./6. 1901 für Bahnen untergeordneter Bedeutung. Dauer der Ges. unbeschränkt, soweit nicht die Konc. Bestimmungen über die Beendigung vorgeschrieben hat. Betriebseröffn. 20./9. 1887. Letzte Statutänd. 25./9. 1899, 28./8. 1900 u. 17./9. 1901. weck: Bau und Betrieb einer normalspur., eingeleisigen (20,16 km langen) Nebenbahn IZschipkau-Finsterwalde (hier Anschluss an die Staatsbahn) zur Aufschliessung der Nieder- lausitzer Kohlenfelder und Thonlager. 1895 wurde anschliessend die Kleinbahn-Strecke Sallgast-Costebrau-Friedrichsthal (7,63 km lang) erbaut und 1./4. 1896 eröffnet; letztere Linje wurde 1897 bis Lauchhammer fortgeführt und 16./12. 1897 eröffnet, Bahnlänge 4,37 km; Gesamtlänge 32,92 km. Die G.-V. v. 28./8. 1900 beschloss Umwandlung der Klein- bahn Sallgast-Lauchhammer in eine Nebenbahn mit der Bezeichnung Zweigbahn unter Anschluss an den Staatsbahnhof Lauchhammer, Länge nunmehr 12,76 km; Kosten hier- für ca. M. 750 000; Betriebseröffnung 1./9. 1902. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichberechtigten Aktien à M. 1000 (Lit. A Nr. 1–1500, Lit. B Nr. 1–500, Em. 1901); früher 1000 St.-Aktien u. 500 St.-Prior.-Aktien à M. 1000. (1895 erhöht um M. 500 000 in St.-Aktien.) Die Vorrechte der Prior.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 14./4. 1898 aufgehoben. Die G.-V. v. 28./8. 1900 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./4. 1902; fest über- nommen von dem Bankhause S. L, Landsberger in Berlin zu 103 %, Bezugsrecht der Aktionäre v. 20./8.–20./9. 1901, zu 103 % wovon einzuzahlen 28 % nebst 4 % Zs. seit 3./8. 1901 bei der Zeichnung, weitere je 25 % am 30./9., 31./12. 1901 und 31./3. 1902; auf M. 3000 alte Aktien entfiel 1 neue. Prior.-Anleihe: M. 1 000 000 in 3½ % Oblig. von 1898, 2000 Stück à M. 500 zur Tilg. von schwebenden Anleihen und zur Anschaffung von Transportmitteln. Zs. 1./4. und 1./10. Rückzahlbar ab 1./4. 1903 mit 1 % und ersparten Zs.; Ausl. im Juli-Sept. (zuerst 1902) auf 1./4.; ab 1907 verstärkte oder Totalkündig. mit 6monat. Frist zulässig. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Begeben bis 31./3. 1903: M. 831 500. Zahlst. wie für Div. Aufgelegt am 6./10. 1898. Erster Kurs: 99.50 %. Ende 1898–1903: 99.25, –, –, 90; 97, – %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Beiträge zum Ern.-F., zum Spec.-R.-F. (bis M. 100 000 erreicht), 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenge 10 %), event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Beamte, dann 4½ % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. und 5 % Tant. an Dir., Rest Super-Div. Bilanz am 31. März 1903: Aktiva: Bahnanlage u. Ausrüstung: a) Zschipkau-Finsterwalde 2 089 156, b) Sallgast-Lauchhammer 792 326, Reservematerial. 31 894, Wertp. 434 298, Kaut. 32 866, Kassa u. Bankguth. 256 319. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Anleihe 831 500, do. Zs.- Kto 14 516, do. Tilg.-Kto 10 000, Disp.-F. 54 334, Ern.-F. 312 872, Spec.-R.-F. 17 494, Neben-Ern.-F. 27 164, Bilanz-R.-F. 85 618 (Rückl. 11 665), Kautionen 32 866, Eisenbahnsteuer 24 635, Div. 205 000, do. alte190, Tant. 19 745, Vortrag 923. Sa. M. 3 636 859. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben: a) Zschipkau-Finsterwalde 265 707, (p) Sallgast-Lauchhammer 40 719, Zs. 29 033. Anleihe-Tilg. 10 000, Rücklage in Ern.-EF. 38 096, do. Spec.-R.-F. 2881, do. Neben-Ern.-F. 404, Betriebsgewinn 261 969. – Kredit: Übertrag 4031, Betriebseinnahmen: a) Zschipkau-Finsterwalde 560 879, p) Sallgast-Lauchhammer.78 130, Zs. 5770. Sa. M. 648 810. Kurs Ende 1898–1903: Aktien: 208, 204, 207.50, 192.50, 209.75, 230 %. Aufgel. durch S. L. Landsberger in Berlin am 6./10. 1898 zu 182 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Prior.-Aktien 1887/88–1897/98:; 4½, 4½, 4½, 4½, 5,. 5%, 6 8. 9 8½ %; St.-Aktien 1888/89–1897/98: 2, 2½, 4½, 5, 5½ 6, 6, 8 9, 8½ % sleich- berecht. Aktien 1898/99–1902/1903: 10, 11½, 13, 9½, 10 %. Div.-Zahl. spät. 4 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)