Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 879 Direktion: Vors. Geh. Reg.-Rat a. D. Carl A. Biecker, kgl. Eisenbahn-Bau- u. Betriebs- Insp. Jos. Niederehe. Aufsichtsrat: Vors. Reg.-Rat a. D. Paul Meyer, Dortmund; Stellv. Gen.- Konsul Ed. Freih. von Oppenheim, Bank-Dir. Alb. Heimann, Dr. Alb. Ahn, Gen.-Dir. J. Mühlen, Cöln; Dr. H. Andreae, Burgbrohl; Bank-Dir. Hans Winterfeldt, Berlin. Zahlstellen: Köln: Eig. Kasse; Köln, Berlin, Düsseldorf u. Essen: A. Schaaffh. Bankver. Kleinbahn Casekow-Pencun-Oder in Stettin. Gegründet: 30./12. 1896; eingetr. 16./6. 1897. Letzte Statutänd. 27./2. 1899, 30./6. 1900, 29./5., 25./6.1901, 1./3.1902 u. 30./9.1903. Konc. von 1897 auf 50 Jahre. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau u. Betrieb einer Kleinbahn von Casekow über Pencun nach Pommerensdorf a. d. 0. Länge 42,9 km, davon 38,4 km mit 0,75 m u. 4,5 km mit 1,435 m (dreischienig) Spur- weite. Die Strecke Casekow-Pencun-Scheune wurde 8./4. 1899, die Reststrecke 25./10. 1899 eröffnet. Den Betrieb führen Lenz & Co., G. m. b. H., Abteil. Stettin. Kapital: M. 1 810 000 in 3620 Nam.-Aktien à M. 500. Urspr. M. 1 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./2. 1899 um M. 218 000 in 436 Nam.-Aktien, lt. G.-V. v. 29./5. 1901 um M. 104 000, It. G.-V. v. 25./6. 1901 um M. 238 000, It. G.-V. v. 30./9. 1903 um M. 100 000 (auf M. 1810 000), sämtl. in Aktien à M. 500. Die Übertragung der Aktien ist an die Einwilligung der Ges. gebunden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1903: Aktiva: Baukto 1 744 552, Material. 13 028, Kassa 34, Debit. 8564, Verlust 54 206. – Passiva: A.-K. 1 710 000, Ern.-F. 27 359, Chem. Produktenfabrik Pommerensdorf 83 025. Sa. M. 1 820 385. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 49 143, Zs. 2682, allg. Unk. 2082, Gehälter 300, für Betriebsführung 6216, z. Ern.-F. 8545. – Kredit: Betriebsüberschuss 14 762, Verlust 54 206. Sa. M. 68 968. Dividenden: 1897/98–1898/99: 0, 0 % (Baujahre); 1899/1900–1902/1903: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Landes-Rat E. Goede, Dir. Aug. Krüger, Scheune; Rittergutspächter Fritz Block, Battinsthal. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Otto Schiering, Stettin; Stellv. Kammerherr von der Osten, Bürgermeister Ernecke, Pencun; Landes-Rat Wolfg. Goeden, Landes-Baurat Emil Drews, Geh. Reg.-Rat Graf zu Dohna, Reg.-Rat Rud. Küll, Stettin. Grosse Casseler Strassenbahn Act.-Ges. in Cassel. Gegründet: 21./6. 1897; eingetr. 21./7. 1897. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Statutänd. 20./12. 1899. Koncessionsdauer bis 31./12. 1960. Nach Ablauf der Koncession, am 1./1. 1961, ist die Ges. auf Verlangen der Residenzstadt Cassel verpflichtet, das Bahnunternehmen, mit Ausnahme der Fonds, Kassenbestände, Forderungen u. Zusicherungen, schulden- und lastenfrei an die Stadt unentgeltlich abzutreten, vorbehaltlich der den übrigen Gemeinden zustehenden Entschädigungsansprüche nach Verhältnis der Bahnlänge ihres Gebietes. Zweck: Erwerb, Erpachtung und Verpachtung, Bau, Ausrüstung und Betrieb von Strassen- bahnen zur Beförderung von Personen und Gütern in Cassel und dessen Umgebung und alle damit in Zusammenhang stehende Thätigkeiten. Die beiden inzwischen aufgelösten Gesellschaften: Casseler Stadteisenbahn und Casseler Strassenbahn wurden 1897 für M. 855 000 bezw. für M. 2 040 000 übernommen, das Liniennetz erweitert u. elektr. Betrieb durch Siemens & Halske, A.-G., eingeführt. Bahn- länge 22, 10 km, davon zweigeleisig 14,40 km u. eingeleisig 7, 70 km, Länge aller Geleise mit Ausnahme derjenigen auf den Betriebsbahnhöfen 37,80 Km. Im regelmässigen Betriebe werden jetzt die nachstehenden Linien von insgesamt 30,65 Knn Betriebslänge gefahren: 1) Königsplatz-Wilhelmshöhe; 2) Hedwigstrasse-Königsplatz-Kirchweg; 3) Holländische Strasse-Hohenzollernstrasse-Mulang; 4) Holländische Strasse-Hohenzollernstrasse-Markt- platz (Wehlheiden); 5) Bettenhausen-Bahnhof Cassel-Germaniastrasse; 6) Rothenditmold- Hedwigstrasse Frankfurter Strasse (Niederzwehren). Die Erlaubnis zur Strassenbenutzung ist seitens des Bezirksverbandes und seitens der Gemeinden Cassel, Wehlheiden, Kirchditmold, Rothenditmold und Bettenhausen ohne Entgelt erteilt worden, dagegen ist die Ges. verpflichtet, die gesamte zum Bahnbetriebe und zur Beleuchtung der Wagen erforderliche elektrische Kraft ausschliesslich aus dem Elektri- citätswerk der Stadt Cassel zu entnehmen und zwar gegen ein Entgelt, welches für den Verbrauch von 500000 Kilowattstunden p. a. auf 14 Pf. pro Kilowattstunde vereinbart ist und sich bei Mehrverbrauch darüber hinaus bis auf 11½ Pf. ermässigen kann. Die Preise gelten für die ersten 10 Betriebsjahre. Nach dieser Zeit tritt eine Ermässigung bezw. Erhöhung der Einheitssätze in dem gleichen Verhältnis ein, wie sich die durch- schnittlichen Selbsterzeugungskosten des Stromes in den letzten 3 Betriebsjahren gegen die durchschnittlichen Selbsterzeugungskosten in den ersten 3 Betriebsjahren ermässigt bezw. erhöht haben. Fernere Ermässigungen bezw. Erhöhungen finden von 5 zu 5 Jahren in sinngemässer Weise statt. Die Stadt wird der Ges. in keinem Falle einen höheren Preis in Anrechnung bringen als den, welchen die Stadt anderen grösseren Abnehmern bei Stromabgabe zum Kraftbetrieb berechnet. Bis zum 31. Dez. 1903 ist der Preis auf höchstens 12 Pf. pro Kilowattstunde festgesetzt worden.