Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 903 Betriebsleiter: Eisenbahn-Dir. Castner, Bahnverwalter Fischer, Rheinsberg. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Geh. Reg.-Rat Gerhardt, Berlin; Gutsbes. Reinh. Katsch, Löwen- berg; Gutsbes. Herm. Gadow, Herzberg; Gutsbes. Haesecke, Paulshorst b. Rheinsberg; Gutsbes. Ad. Böldicke, Gemeindevorsteher Carl Haack, Grieben; Amtsvorsteher Henning, Linow; Maurermeister Wieder, Lindow. ahlstellen: Rheinsberg: Betriebskasse; Berlin: Kur- u. Neumärk. Rittersch. Darlehnskasse. Mainzer Strassenbähn-Aktien-Gesellschaft in Mainz. Gegründet: 20./3. 1884. Letzte Statutänd. 18./12, 1899 u. 22./2. 1902. Die Stadt ist be- rechtigt im Jahre 1903 die alten Verträge zu kündigen und die Pferdebahn anzukaufen (. unten). Bahnlänge insgesamt 9, 80 km, Spurweite 1 m. Beförderte Personen 1899/1900 bis 1900/1901: 2 413 329, 2 769 767; Einnahmen: M. 250 291, 279 281; Bestand ca. 100 Pferde; für 1901–1903 nicht angegeben. Am 11./5. 1904 geht das gesamte Pferdebahn-Unternehmen für M. 1 411 000 an die Stadt Mainz über. Die ausserord. G.-V. v. 16./12. 1903 sollte hierüber end- gültig beschliessen. Die Stadt beabsichtigt die Einführung des elektr. Betriebes. Kapital: M. 1 180 000 in 500 Aktien à M. 1000 und 1180 Aktien à M. 500 und 200 Genuss- scheine, welche sich sämtlich im Besitz der Süddeutschen Eisenbahn-Ges. in Darmstadt befinden. Urspr. M. 500 000 in 1000 Aktien à M. 500, wovon Marcks & Balke für ihre Einlagen 976 Aktien erhielten; erhöht lt. G.-V. 20./12. 1884 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000 u. lt. G.-V. 22./2. 1902 um M. 180 000 in 180 Aktien à M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./4. 1901, begeben zu pari plus 2½ % für Stempel u. Spesen. Genussscheine: 200 Stück auf Namen, welche Anspruch auf den in der Gewinn-Verteilung erwähnten Überschuss haben. Die ersten Zeichner der Aktien I. Em. erhielten zu je 5 ge- zeichneten Aktien einen Genussschein. Die Vereinigung der Ges. mit einer anderen ist nur dann gestattet, wenn die aus der Vereinigung hervorgehende Ges. den Fortbestand der Genussscheine, unter Ausdehnung der Rechte derselben auf die ganze neue Ges., gewährt, oder die Genussscheine sofort mit dem 20fachen Betrag des durchschnittlichen Genussscheinertrages der abgelaufenen Jahre, mind. aber mit M. 500 für jeden Genuss- schein einlöst. Geschäftsjahr: 1. April bis 31.März, früher bis 1891 1. Okt. bis 30.Sept. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie a M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 2000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verfüg. der G.-V. Die Genussscheine erhalten 33 % des allenfalls nach Verteilung von 5 % Div. auf das jeweilig eingez. A.-K. verbleib. bilanz- mässigen Gewinnüberschusses. Bilanz am 31. März 1903: Aktiva: Bahnkörper, Geleise u. Konc. 814 060, Grundstücke, Gebäude u. Stallungen 234 455, Pferde 67 300, Wagen, Geschirre u. Inventarien 69 979, Er- weiterungsbauten an Bahnanlagen 40 213, Debit. 8846, Effekten, Kassa u. sonstiges Guth. 262 439. – Passiva: A.-K. 1 180 000, Kredit. 35 608, Ern.- u. Abschreib.-F. 147 999, Bilanz- R.-F. 55 779 (Rückl. 3906), Div. 70 800, Tant. 5026, Vortrag 2080. Sa. M. 1 497 293. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 177 504, Abschreib. 12 535, Rück- lage in Ern.- u. Abschreib.-F. 12 599, Gewinn 81 813. – Kredit: Übertrag 3688, Betriebs- einnahmen 280 763. Sa. M. 284 451. Dividenden 1893/94–1902/1903: Aktien: 1, 2 ¾0, 3, 2¾, 33/10, 4/10, 5½, 68/0, 6, 6 %. Genussscheine: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Eisenbahndirektoren Aug. Roetelmann u. Otto Wolff. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Bank-Dir. C. F. Hedderich, Stellv. Komm.-Rat C. A. Probst, Eisenbahn-Dir. a. D. Aug. Grooss. Zahlstelle: Darmstadt: Bank f. Handel u. Ind. Kleinbahn-Aktiengesellschaft Marienwerder mit dem Sitz in Marienwerder. Gegründet: 29./6. 1900; eingetr. 29./6. 1900. Konc. v. 20./6. 1900 auf 90 Jahre (Nachtrag v. 31./1. 1901). Gründer: Preuss. Staatsfiskus; Prov. Westpreussen; Kreiskommunalverband Marienwerder; Ostdeutsche Eisenb.-Ges., Königsberg i. Pr.; Ing. Sönke Nissen, Graudenz. Zweck: Bau und Betrieb von Kleinbahnen im Kreise Marienwerder und zwar von Gross- Falkenau nach Stangendorf (Grenze mit Russenau) nebst Abzweigungen nach den Zucker- fabriken Marienwerder und Nichtsfelde bei Mewe, nach Gutsch, nach Sprauden, den Weichselhäfen bei Kurzebrack und bei Mewe und dem Bahnhof Marienwerder der Eisen- bahn Graudenz-Marienburg. Länge insgesamt 58,810 km, Spurweite 75 em. Den Bau und Betrieb führt die Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. Betriebseröffnung 28./9. 1901. Be- triebsmaterial: 7 Lokomotiven, 126 Güterwagen u. 15 Personen- u. Postwagen, Weichsel- trajekt bei Mewe für Eisenbahn u. Fuhrwerk, 1 Fährdampfer, 1 Dampfbarkasse, 1 Schnell- fähre. Die Kosten des Grunderwerbs für die gesamte Bahnanlage trägt der Kreis Marienwerder. „ Kapital: M. 2 454 000 in 2454 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 124 000. Für Erweiterungen und Ergänzungen der Anlagen u. Betriebsmittel wurde das A.-K. in der G.-V. v. 30./12. 1902 um M. 330 000 zu pari erhöht.