310 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. erwähnten Aufteilungsvertrag v. 12./12. 1901 wurden die der Strelitz-Bank gebührenden Grund.- stücke ausgeschieden. Die Immobil.-Verkehrsbank hat dann diejenigen Grundstücke neu hinzuerworben, welche in den eingeleiteten Zwangsversteigerungen nicht zu annehmbaren Preisen von dritter Seite erstanden wurden. Über die Bewertung der im Besitz der Ges. befindl. Grundstücksmasse giebt die Bilanz per 31./12. 1902 Angaben (s. Jahrg. 1903/104) Der ganze Besitz ist seinem vollen Wertbetrage nach der Berliner Hypoth.-Bank verpfändet. Er besteht indes nur zum kleineren Teile aus rentabeln Grundstücken, deren Erträge hinreichen, um die für den Pfandbr.-Zinsendienst der Berliner Hypoth.-Bank erforder. lichen Summen zu erfüllen. Alle übrigen ihr verpfändeten Grundstücke, vorzüglich die Zz. Z. ganz ertraglosen, in der Nähe von Berlin belegenen Terrains, bilden einen Besitz, der erst allmählich u. teilweise erst nach Aufwendung neuer Mittel verwertet werden kann. Eine sofortige Liquid., ein Verkauf im ganzen, würde ausführbar, jedenfalls unzweckmässig sein. Unter diesen Umständen hält es die Berliner Hyp.-Bank für nicht vermeidbar, den Aktienbesitz der Immobil.-Verkehrsbank festzuhalten u. unter Aufwendung eigener Mittel diejenigen Einricht. bei der Immobil.-Verkehrsbank zu treffen, welche zur bestmöglichen Verwertung ihres Grundbesitzes zweckdienlich sind. Der Verwalt. der Immobil.-Verkehrsbank ist die zur Übernahme der gesetzl. Verantwortlichkeit erforderliche Selbständigkeit gegeben u. die Ges. finanziell lebensfähig gemacht worden. Andererseits ist die Geschäftsthätigkeit der Immobil.-Verkehrsbank insoweit beschränkt worden, als ihr alle weiteren Spekulations- geschäfte u. jede gefahrbringende materielle Ausdehnung des Geschäfts untersagt sind; nach dieser Richtung hin ist den Organen der Berliner Hyp.-Bank die Möglichkeit einer gewissen- haften Überwachung gesichert worden. Die laufenden Zinsverpflichtungen der Immopbil.- Verkehrsbank gegenüber der Berliner Hyp.-Bank sind so bemessen, dass es einer sorgsamen Verwalt., wenn auch nur unter Heranziehung der Gewinnsummen aus Verkäufen, möglich werden wird, sie zu erfüllen. Was die Immobil.-Verkehrsbank aus weiterer Verwertung ihres Besitzes einnimmt, soll nach Deckung der Kosten ihrer Verwalt. an die Berliner Hyp.- Bank als Rückeinnahme auf Vorschüsse u. Zinsverluste u. schliesslich als ein ihr, der einzigen Aktionärin, gebührender Gewinn abgeführt werden. 1903 ist die Verwertung des Grundbesitzes in befriedigendem Masse fortgeschritten und durch die erzielten Preise bestätigt werden, dass die Schätzungen der Bankenkommission, die allgemein die Grundlage für die Überweisungspreise bilden, durchaus zutreffend sind. Durchschnittlich waren die Verkaufspreise um 5,50 % höher als die erwähnten Schätzungen. Der im Abschluss ausgewiesene Verlust finde seine Erklärung lediglich durch die auf die Grundstückswerte vorgenommenen Abschreibungen, die einen bilanzmässigen Verlust von M. 127 017 zur Folge hatten. Dieser ist im Laufe des Jahres 1903 bis auf M. 26 230 gedeckt worden und dürfte 1904 vollständig getilgt werden. Von den bebauten Grundstücken sind 18 für einen Gesamtpreis von M. 3 418 900 gegenüber einem Übernahmepreis von M. 3 191 635 verkauft worden. Die übernommenen beiden Landgüter sind veräussert worden, und zwar die Herrschaft Wroniawy für den Preis von M. 2 350 000 gegenüber einem Übernahmepreis von M. 3 000 000. Der dadurch entstandene Ausfall von M. 650 000 wurde seitens der Berliner Hypoth.-Bank A.-G. nachträglich erlassen. Das kleine Gut Hartha ist im Wege des Tausches gegen ein Gelände in Neuweissensee preiswert veräussert worden. Von den unbebauten Grundstücken sind das Grundstück am Olivaer Platz und einige Baulandflächen von den Ge- länden am Maybach-Ufer und an der Schönhauser Allee vorteilhaft verkauft worden. Im Laufe des Berichtsjahres sind auf Veranlassung der Berliner Hypoth.-Bank noch zuerworben fünf bebaute Grundstücke mit einem Übernahmepreis von M. 2 213 025 und ausserdem im Wege des Tausches unbebautes Gelände mit einem Übernahmepreis von M. 55 000. Am Jahres- schluss unterstanden der Verfügung der Immobilien-Verkehrsbank 57 bebaute Grundstücke im Buchwerte von M. 14 373 630 u. unbebaute Grundstücke im Buchwerte von M. 12 328 373. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, erhöht 1890 um M. 400 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Kassa 9 588, Grundstücke 26 707 002, Effekten 52 413, Hypoth.-Debit. 189 965, Debit. 105 405, rückst. Hypoth.-Zs. 414, Verlust 26 230. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. der Berliner Hypoth.-Bank 25 442 815, Kredit. 994 443, noch zu zahlende Hypoth.-Zs. 153 761. Sa. M. 27 091 020. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Grundstücke 127 017, Handl.-Unk. 47 783, Verlust auf dem Grundstücksertragskto 128 881, Kursverlust auf Effekten u. Abschreib. auf Debit. 98. – Kredit: Gewinne: a) verkaufte Grundstücke 272 556, b) Zs. 3567, c) Effekten- Zs. 1427, Verlust 26 230. Sa. M. 303 781. Gewinn-Ertrag 1895–1903: M. 310 397, 141 710, 349 252, 391 727, 56 280, –, –, –, . Dividenden 1890–1903: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Stadtrat Bruno Schulze. Aufsichtsrat: Geh. Staatsrat a. D. Bank-Dir. Justus Budde, kgl. Baurat Carl Gérard, Bankier Emil Kaufmann, Berlin. Kurfürstendamm-Gesellschaft in Liquid. in Villen-Colonie Grunewald bei Berlin, Herthastrasse 18 I. Gegründet: 22./12. 1882. Die G.-V. v. 17./2. 1892 beschloss Liquid. Letzte Statutänd. 6./4.1903. Zweck: Die Ges. erwarb insgesamt 155 079 qm Terrain am Kurfürstendamm; davon wurden kostenfrei zu Strassen abgetreten 28 194 qm, restl. 126 885 qm waren Ende 1891 sämtl. verkauft.