374 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Dividenden 1899–1903: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Emil Wilhelm, Bankier Simon Lebrecht. Aufsichtsrat: (6) Vors. Komm.-Rat Joh. Karl von Weidert, Stellv. Grosshändler Joh. Ney Mayr, Komm.-Rat Franz Radspieler, Fabrikant Dr. Karl Riemerschmid, Komm.-Rat Max Ma Komm.-Rat Gabriel Sedlmayr. „ Heilmann'sche Immobilien-Gesellschaft (Akt.- Gesellschaff) in München, Weinstrasse 8. Gegründet: 16./3. 1897. Letzte Statutänd. 10./3. 1900 u. 16./3. 1903. Jakob Heilmann legte in die Ges. Grundstücke im Werte von M. 763 600, die Firma Heilmann & Littmann im Werte von M. 329 867 ein; dazu leisteten die Genannten M. 1533 zur Deckung des Aktienbetrages Über die Bewegung in dem Besitzstand der Ges. ist folg. zu bemerken: Ende 1899 hatte das der Ges. gehörige Areal eine Grösse von 6 290 050 qm = 1846,05 Tagwerk. Erworben bezw. arrondiert wurden 1900 an 2 963 919 qm (darunter das dem Komm.-Rat Wilh. Kiesekamp in Münster i. W. gehörige Gut Geiselgasteig nächst der Menterschwaige mit einer Fläche von 1 590 850 qm = 466,89 Tagwerk, wogegen derselbe 90 neue Aktien der Ges. im Nom.-Betrage von M. 270000 erhielt, siehe unten). Ab gingen durch Verkauf für Strassen, Plätze, öffentliche Anlagen 736 514 qm = 216,12 Tagwerk. Der Grundbesitz der Ges. betrug darnach Ende 1900 8517 455 qam = 2499,80 Tagwerk. Im April 1900 veräusserte die Ges. an die mit M. 3 000 000 A.-K. neugegründete Prinz. Regentenplatz-A.-G. in München ihre an genanntem Platze geleg. Grundstücke (ca. 66 000 qm) und räumte ihr die Option auf weitere anstossende Terrains ein. Die Heilmann'sche Ges. sicherte dabei ihren Aktionären ein Bezugsrecht auf M. 1045 000 Aktien der neuen Ges. v. 25./4.–5./5. 1900 konnte auf je 2 Heilmann'sche Aktien je eine Aktie der neuen Ges. zu pari zuzügl. 5 % Spesen = M. 1050 u. Schlussscheinstempel bei der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel. Bank in München bezogen werden) und behielt M. 500 000 Aktien derselben für eig. Rechnung, die 1903 ertragslos blieben. Ferner verkaufte die Ges. 1900 an die gleichfalls neugegründete „Baugesellschaft für Familienhäuser u. Villen' (Heimstätten-Ges. m. b. H., St.-Kap. M. 500 000, einbezahlt ab 1./4. 1901 75 %) ihren Planegger Besitz ca. 48 Tagwerk zu M. 484 000. Die Heil- mann'sche Ges. hat nom. M. 400 000 dieser neuen Ges. mit jetzt 75 % Einzahlung in eigener Hand behalten. Der Buchgewinn aus diesem Verkauf ist der Abwickelungsreserve über. wiesen. – Die Ges. ist mit M. 150 000 St.-Anteilen an der G. m. b. H., welche das Prinzregenten- theater in München gebaut hat, beteiligt. Das Konto für Beteiligungen steht danach bei der Heilmann'schen Ges. insgesamt mit M. 450 000 zu Buche. Von ihrem Ende 1902 an 7 214 121 qm = 2117,27 Tagwerk grossen Grundbesitz ver- äusserte bezw. trat die Ges. 1903 ab 120 872 dqm = 35,50 Tagwerk, sodass Ende 1903 an 7 093 249 qm = 2081,77 Tagwerk Besitzstand verblieben. Im Buchwerte sind Zs.-Zuschläge nicht enthalten. Der Konsortialbesitz der Ges. erhöhte sich 1903 von M. 3 789 772 auf M. 3 791 807. Zweck: Betrieb von geschäftl. Unternehm. in Immobil. für eig. wie für fremde Rechnung. Die Ges. will sich von weiteren Terrainankäufen infolge der veränderten Verhältnisse auf dem Münchner Immobil.-Markte fernhalten und in der Hauptsache Verwertung ihres gegen- wärtigen Grundbesitzes betreiben. Für später ist die Liquid. ins Auge gefasst und damit die allmähliche Rückzahlung des A.-K. Die Ges. war 1903 durch die ungünstige allg. Geschäfts- lage veranlasst, einzelne fällige Kapitalien zu stunden und damit ihren Kunden möglichstes Entgegenkommen zu erweisen. Insbes. war das auch erforderlich gegenüber der Terrain- Ges. Gräfelfing, die Ende 1901 den ehemaligen Gräfelfinger Besitz der Heilmannschen Ges. für M. 3 000 000 erwarb, wovon sie M. 500 000 bar bezahlte und Ende 1903 noch M. 2 350 569 schuldete (s. diese Ges. S. 347). Wegen des Konsortialgeschäfts Holzapfelkreuth liegt die Ges. bezügl. der 2. Beteilig.-Rate mit dem Ing. Diesel in Streit. Die Abschlüsse für 1900 wurden nur unter genügender Barzahlung gethätigt. Das Jahr ergab M. 143 814 Verlust (gegen M. 42 369 Gewinn 1902), um den sich der Vortrag aus 1902 auf M. 3 022 686 ermässigte. Kapital: M. 6 270 000 in 2090 Aktien à M. 3000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1898 in 1000 Aktien um M. 3 000 000, angeboten den Aktionären zu pari. Auf die ab 1./4. 1898 div.-ber. Aktien waren zunächst 25 % einzuzahlen, je weitere 25 % waren am 15./2., 15./5. u. 30./12. 1899 fällig. Die G.-V. v. 10./3. 1900 beschloss weitere Erhöhung um M. 270 000 (auf M. 6 270 000) in 90 neuen Aktien, begeben zu pari an Komm.-Rat Kiesekamp in Münster i. W., der dafür sein Gut Geiselgasteig nächst der Menterschwaige in die Ges. einbrachte (S. oben). Hypotheken (Ende 1903): M. 4 410 332 (M. 2 941 468 auf eigenem, M. 1 468 864 auf Konsortialbesitz). Zinsfuss: 3, 3½, 4 u. 4½ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Dotation von Spec.-Reserven, sodann bis 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bei Festsetzung der Super-Div. ist die G.-V. an die Anträge des A.-R. gebunden. Auf Vorschlag des A.-R. kann die G.-V. beschliessen, dass der nach Dotierung des gesetzl. R.-F. u. nach Berichtigung der Tant. verfügbare, zum weiteren Geschäftsbetrieb nicht erforderl. bar vol- handene Reinertrag zu Rückzahlungen auf das A.-K. gleichmässig verwendet wird. Die G.-V. hat in diesem Falle auch Beschluss zu fassen über die sich hieraus ergebende Gestaltung des und des Nennbetrages der Aktien, sowie über eine etwa veranlasste Zus,. legung der Aktien.