―― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 573 Iweck: Herstellung von Eisen, Stahl u. Fabrikaten daraus, sowie Ausführung aller anderen e Werks- und Fabrikseinrichtungen der Ges. herstellbaren Arbeiten, insbes. Erwerb, u. Erweiterung der von der Firma Gebr. Böhler & Co. übernommenen Unternehm. vort nach fast allen industriellen Ländern. E0i Firma besitzt eine Gussstahlfabrik in Ratibor (Schles.), ferner in Österreich den steier- Erzberganteil XIV u. eine Hochofenanlage in Vordernberg, das Herdfrischstahlwerk Klein- Reifling, die Gussstahlfabrik K apfenberg, das M alzwerk „Bruckbacher Hütte“ in Rosenau a. S. Werkzeugfabrik „Böhlerwerk“ in Waidhofen a. V. Die hauptsächlichsten Erzeugungs- utikel der Firma sind: der als „Böhlerstahl“ in der industr. Welt bekannte Werkzeugstahl. Gewehrläufe, Geschosse u. andere Tiegelgussstahl-Fabrikate, welche vom Erze angefangen aurchaus in eigenen Betrieben erzeugt werden. Die Firma beschäftigt ungefähr 2000 Beamte u. Arbeiter u. hat in ihren österr. Werken ca. 2200.HP. Wasserkraft zu ihrer Verfüg. Sie besitzt einen grossen Teil Aktien der St. Egydyer Eisen- u. Stahlindustrie-Ges. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasste Ende 1903: 131 ha 42 a 8 m'. Kapital: M. 12 500 000 in 12 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im. I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderräckl., dann 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Abschreib. 1899–1903: M. 2 040 000. fgjlanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Grundbesitz 566 822, Werksanlagen samt Einricht., Erzberganteil u. Wohngebäude 5 744 614, Utensil. 193 707, Material. 1 049 893, halbf. u. fert. Produkte 2 616 211, Bankguth. 731 783, Debit. 3 456 442, Wechsel 234 155, Effekten 783 853. Kassa 118 807. – Passiva: A.-K. 12 500 000, R.-F. 320 000 (Rückl. 69 550), Spec.-R.-F. 250 000 (Kückl. 50 000), Kredit. 1 227 116, Div. 1 125 000, Tant. an A.-R. 32 959, Vortrag 41 215. Sa. I. 15 496 292. I u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 540 000, Ausfälle 38 389, Steuern u. Ab- gaben f. Arb.-Versich.-Zwecke 218 082, Gewinn 1 318 726. – Kredit: Vortrag 39 982, Waren- vewinn 2 029 253, Zs. 45 961. Sa. M. 2 115 197. HKurs Ende 1903: – %. Zugelassen sämtl. M. 12 500 000, davon zur Zeichnung aufgelegt M. 2700000 am 17./12.1903 zu 145 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903. Erster Kurs 22./12.1903: 150 %. Votiert in Berlin. Nom. M. 6 500 000 Aktien sind bis 30./6. 1905 vom Verkauf ausgeschlossen. Dividenden 1899–1903: 10, 10, 8, 7, 9 %. Div.-Zahlung spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Eugen Friedländer, Wien; Stellv. Bergrat Fridolin Reiser. Kapfenberg. Prokuristen: Dr. Adolf Böhm, Aug. Kreitner, Jos. Herm. Proft, Jos. Schetz, Wien; Louis Moldenhauer, Max Kosegarten, Berlin. aufsichtsrat: (3–12) Vors. Friedrich Böhler, Wien; Stellv. Komm.-Rat I. Loewe, Minist.- Dir. a. D. J. Hoeter, Bankier Ludwig Born, Geh. Ober-Finanzrat Bank-Dir. W. Müller, Berlin; Baron E. von Herring-Frankensdorf, Fabrikbes. Max von Bernd, Fabrikbes. Hugo von Noot, Wien; Fabrikbes. Carl Thonet, Bistritz. Jahlstellen: Berlin u. Wien: Gesellschaftskassen; Berlin: Disconto-Ges., Dresdner Bank, Born & Busse, S. Bleichröder, A. Schaaffh. Bankver.; Wien: Anglo-Österr. Bank. dureh di Fort betrleb Eisenhüttenwerk Thale Actien-Gesellschaft in Berlin. W. Margarethenstr. 7 II, Zweigniederlassung u. Werke in Thale. Gegründet: 24./2. 1872. Letzte Statutänd. 23./11. 1899. Die G.-V. v. 23./11. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Jweck: Gewinnung u. Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte. Übernahme der Eisenhütte Thale von Emil Soltmann in Berlin inkl. der Bestände und Forderungen für M. 975 000. Das Werk umfasst nach seiner Er- weiterung ein Puddel- und ein Blechwalzwerk, eine Giesserei, eine Maschinenfabrik, ein Stabeisenwalzwerk und eine 1889 umgebaute und erweiterte Fabrik von emaillierten Blech- und Gusseisengeschirren. 1896 wurden das Hammerwerk, die Achsenfabrik und der allg. Maschinenbau aufgegeben, dagegen die Fabrikation emaillierter Sanitäts-Utensilien, Kanali- sationsartikel und emaillierter gusseiserner Gefässe und Apparate für die chem. Industrie aufgenommen und 1897 ein neues Blechwalzwerk in Betrieb gesetzt. Der Betrieb des Puddel- u. Stabeisenwalzwerkes ist eingestellt und dafür 1900 eine Martinanlage und ein Platinen- walzwerk errichtet, welche die Herstellung des Halbfabrikates für die Weiterverarbeitung in der durch die Eigenart des Betriebes bedingten hochklassigen Qualität bezwecken. Die über den eigenen Bedarf hinaus hergestellten Mengen Stanzblech finden bei anderen Werken Absatz. Ausgaben für Ergänzung der in jeder Beziehung auf der Höhe der Zeit stehenden Anlagen 1903 M. 772 962. Die verschiedenen Betriebsabteilungen wurden nach und nach zu einem abgeschlossenen, in sich abgerundeten Betriebe, vereinigt. Die Ges. gehört der Verkaufsvereinigung deutscher Blech- u. Emaillierwerke mit Central- stelle in Berlin an. Arbeiterzahl 1901–1903: 2950-–3355, 3420–3569, 3600. An Lölmen u. Gehältern wurden 1903 M. 3 505 860 gezahlt. – Bei der allgemein schwierigen Geschäftslage war 1903 ein Reingewinn nicht zu erzielen. Zur Erhöhung der Abschreib. wurden M. 60 294 dem besond. R.-F. entnommen. Der Betriebs-F. der Ges. betrug an 31./12. 1903 M. 2 171 012. Kapital: M. 6 288 000, und zwar a) M. 1 000 800 in 834 Stück (Nr. 1–834) 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200, b) M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600, c) M. 4 087 200 in ――