588 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bergbau-Akt.-Ges. Friedrichssegen in Friedrichssegen a. d. Lahn. Gegründet: 15./7. u. 29./12. 1903 mit Wirkung ab 1./4. 1903; eingetr. 5./2. 1904. D nehmen war bereits von 1853–1900 eine Akt.-Ges. unter der Firma Ges. des Silber- u Blei bergwerks Friedrichssegen (s. die Jahrgänge 1896–1902 dieses Handbuchs), dann vom. 23 0 1900 bis 1903 Gew. Gründer der neuen A.-G.: Gew. des Silber- u. Bleibergwerks Frieqrieh segen in Liquid., Dir. Otto Mueller, Wiesbaden; Rechtsanw. Dr. Max Hirschel, Rankas- Jacques Zielenziger, Bankier Max Rosenthal, Berlin. Die Gew. des Silber- u. Bleibergwerks Friedrichssegen in Liquid. brachte bei Errichtu der A.-G. ihre gesamten Aktiva in der nachstehend aufgeführten Bewertung ein: Kone, 3 gerechtsame einschl. Stollen u. Schachtanlagen 1 500 000, Grundbesitz 70 000, Masch.-Gebzueß Betriebsanlagen etc. 362 408, Arb.-Wohn. 168 377, Beamten-Wohn. 96 540, Verwalt-Gsha einschl. Laboratorium u. 2 Beamten-Wohn., Okonomiegebäude, Schule etc. 132 851, Masch Dampfkessel 150 000, Aufbereitungs- u. sonst. Apparate 150 000, Grubenbahn mit Lokomotivan 100 000, Wasserkraft 160 000, Beleucht., Wasser-u. Telephonanlagen 10 000, Utensil. u. Geräte Inventar 1, Patentkto 1, Debit. 32 781, Magazingeräte 28 066, Roherzvorräte 42 472, Kaut.-Kt. 3030, Kassa 2740, also in Sa. M. 3 009 268. In Anrechnung auf diesen Kaufpreis übernahm die A.-G. die auf dem Grundbesitz ruhenden Hypoth. von zus. M. 329 000, die laufenden Ver- bflichtungen mit M. 180 268; zus. M. 509 268. Zur Ausglei hung des Überschusses von M. 2 500000 erhielt die Gew. 1000 Aktien à M. 1500 u. 1000 Aktien à M. 1000. Zweck: Erwerb, Betrieb u. Ausbeutung des konsolidierten Bergwerks Friedrichssegen belegen in den Feldmarken Oberlahnstein, Braubach, Frücht, Hinterwald, Becheln, Sulzbach Kreise St. Goarshausen und Unterlahn, Bergrevier Diez. Kabital: M. 2 600 000 in 1000 Aktien à M. 1500 u. 1100 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 329 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = St Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./3. 1904 gezogen. Direktion: Bergwerks-Dir. Carl Leuschner. Aufsichtsrat: Vors. Fabrik-Dir. Otto Mueller. Wiesbaden; Rechtsanw. Dr. Max Hirschel, Bankier Max Rosenthal, Berlin. as Unter. Oberschlesische Eisen-Industrie, Actien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Gleiwitz, O.-Schl. Gegründet: 9./7. 1887. Letzte Statutänd. 29./4. 1899, 28./4. 1900 u. 30./4. 1904. Die Gründer erhielten für ihre Einlagen die ursprünglich emitt. 8000 Aktien, und zwar Georg und Oscar Caro für das Hochofenwerk Julienhütte 3289 Stück; die Firma Eisen. werk Herminenhütte 893 Stück; Komm.-Rat W. Hegenscheidt für das Eisenwerk Baildon. hütte 1467 Stück; die Witwe Caro und Geschwister Caro für das Grundstück N.. 92 Laband mit allen Gebäuden, Maschinen etc. M. 1 855 000, 2351 Stück, zusammen 8000 Aktien à M. 1000. 1889 übernahm die Ges. das gesamte Besitztum der Oberschlesischen Draht. industrie zu Gleiwitz (A.-K. M. 4 800 000). Zweck (nach den Statuten): Bergwerkseigentum, Bergwerksgerechtsame und Koncessionen zu erwerben, zu pachten und Bergbau aller Art zu betreiben; behufs Verarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten alle diesem Zwecke dienenden Anlagen und Fabriken, namentlich Hochöfen, Walzwerken, Stahlwerken, der Verfeinerung der Produkte der- selben dienenden Anlagen, sowie ferner Maschinenfabriken, Kokereien und chemische Fabriken zu errichten, zu erwerben, zu pachten und zu betreiben und sich bei den gedachten Unternehmungen in jedweder Form zu beteiligen. Die Ges. besitzt und betreibt folgende Werke: 1) Das Hochofenwerk Julienhütte in Bobrek mit einem Areal von 95 ha 39 a mit 7 Hochöfen, 300 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, 25 Koksöfen ohne Gewinnung von Nebenprodukten und eine Benzol- fabrik. Über die Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen sind Verträge mit den Oberschles Kokswerken und Chemische Fabriken Aktien-Gesellschaft in Berlin geschlossen, wonach der Betrieb der Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen von der Oberschles. Eisen-Industrie für Rechnung der Oberschles. Kokswerke und Chemische Fabriken erfolgt, von welcher Ges. die Oberschles. Eisen-Industrie eine grössere Anzahl Aktien besitzt; Div. der Ober- schles. Kokswerke etc. 1896–1903: 11, 11, 11, 12, 12 % In Julienhütte erbaute die Ges. 1899–1901 eine Zinkhütte, in welcher, ausser den auf den Hochofenbetrieben fallenden zinkischen Nebenprodukten, die auf der Grube Horzs- glück (s. unten) geförderten zinkischen Erze zur Verhüttung gelangen sollen. Diese Zink- hütte kam 1900/1901 in Betrieb. 2) Das Puddel- u. Walzwerk Herminenhütte in Laband mit einem Areal von 10 ha 40 a mit 22 Puddelöfen, mit Luppenstrecke, 5 Feineisenwalzstrassen. 3) Das Puddel-, Stahl- und Walzwerk Baildonhütte bei Kattowitz mit einem Areal von 35 ha mit 24 Puddelöfen, 4 Martin-Stahlöfen, 1 Luppenstrecke, 1 Blockstrecke, 1 Grob-, 1 Mittel- und 2 Feinstrecken. 4) Die Draht- und Nägelwerke in Gleiwitz mit 2 Drahtwalzwerken, 571 Drahtzügen zur Herstellung von Eisen-, Bimetall-, Kupfer- und Bronzedrähten, 711 Arbeitsmaschinen ―――――――――――