Kohlenbergbau und Koksgewinnung. 615 Bilanz am 31. März 1904: Aktiva: Grubenfelder 124 255, Schächte, Stollen, Querschläge 312 324, Kessel, Masch., Pumpen, Beleucht.-Anlage, Wasserleitung 201 556, Grundstücke u. Gebäude 133 040, Zechenbahn, Ladevorrichtungen „Wege, Einfriedigungen 10 636, Betriebs- inventar, Material., Kohlen 56 686, Bankgeuth. 419 694, Debit. 118 874, Kassa 4133. — Passiva: * K. 700 000, Hypoth. 195 000, R.-F. 70 900, Div.-R.-F. 70 000, Renten-Ablös.-F. 20 000, Gruben- orrichtungskto 70 000 (Rückl. 66 460), Ern.-F. 55 000 (Rückl. 40 000), rückst. Löhne 39 244, Kredit. 40 608, Div. 84 540, Tant. u. Grat. 17 335, Vortrag 9571. Sa. M. 1 381 198. Gewinn- u. Verlust-Konto: I ebet: Betriebs-Unk. 510069, Gen.-Unk. 87 863, Zs. u. Skonto 966, Abschreib. 86 728, Gewinn 217 906. – Kredit: Vortr. 8427, Steinkohlen 895 105. Sa. M. 903 532. Dividenden 1892/93–1903/1904: Vorz.-Aktien: 4, 5, 7, 8, 9, 10, 12, 12, 12, 2.. St.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 3, 4, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: H. Methler, Hch. Korfmann. Prokurist: Theod. Feise. aufsichtsrat: Vors. Emil L. Meyer, Graf von Alten-Linsingen, Bankier Ed. Spiegelberg, Rechtsanwalt Dr. Siegm. Meyer, Reg.-Baumeister a. D. O. Taaks. Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Eintracht', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Berlin, W. Potsdamerstrasse 21. Gegründet: 23./2. 1887, früher Gew. Eintracht I; eingetr. 23./4. 1887. Letzte Statutänd. 6./4. 1899 u. 21./5. 1900. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke anlehnenden industriellen Unternehmungen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberechtigung und Grundstücke der Gew. Eintracht I für M. 811 666 in Hypoth., M. 141 262 in Buchschulden und M. 1 392 000 in Aktien. Sie besitzt egenwürtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda, mit zugehörigem Kohlen- feld von ca. 210 ha, 5–8 i mächtig, 3 Förderanlagen, einer 1901 erweiterten Brikettfabrik mit 4 Pressen, Anschlussbahn nach der Station Beutersitz, nebst Beamten- u. Arb.-Wohn- häusern; 2) die Grube Henriette in Sallgast, Kreis Luckau, mit ca. 150 ha Kohlenfeld, 8–12 m mächtig, Grubenanlagen, einen 1901 fertiggestellten Tagebau, 2 Brikettfabriken mit je 4 Pressen, Anschlussgeleise nach der Station Poley, nebst Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern. Die zweite Brikettfabrik ist 1899 auf einer 1898 für rund M. 80 000 gekauften Enklave errichtet und erhöhte die Brikettfabrikation der Ges. um 18–20 Doppelwaggons tägl.; 3) die Grube Clara bei Welzow, Kreis Spremberg, mit ca. 221 ha Kohlenfeld, 8–12 m mächtig, erworben lt. 6 9 fa M. 685 000 in Aktien, Grubenanlagen, 2 Tagebaue, 1 Brikettfabrik mit 7 Pressen, Anschlussbahn nach der Station Petershain, nebst Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern; 4) diverse Mutungen u. Auskohlungsrechte. 1895 wurde für Grube Clara ein weiteres Kohlen- feld von ca. 150 ha erworben undl eine zweite Brikettfabrik mit jetzt 7 Pressen angelegt. 1896 Ergänzung des Sallgaster Grubenfeldes durch Ankauf von 150 Morgen angrenzenden Kohlenfeldes für ca. M. 700 per Morgen und Arrondierung des Feldes Louise durch Erwerb. einiger kleiner, noch freier Grubenfelder. 1900 erwarb die Ges. ein ihrer Grube Clara benachbartes Kohlenfeld, Clara II, bei Gosda, welches Tagebau noch für 10–15 Jahre gestattet und bei 7–12 m Kohlenmächtigkeit rund 2000 Morgen Kohle führendes Areal umfasst. Das Terrain ist nicht gleich zu bezahlen, der Kontrakt lautet vielmehr auf einen an den Grund- eigentümer zu zahlenden Tonnenzins von 1½ Pf. pro hl abzügl. des eigenen Bedarfes. Auf dem Felde ist eine Ende 1901 gleichzeitig mit den Grubenanlagen in Betrieb gekommene Brikettfabrik mit 5 Pressen für eine tägl. Produktion von 30–35 Waggons Briketts errichtet. Die Kosten für die ganze Anlage nebst Arb.-Wohnungen, Einricht. des Tagebaues, der 5,4 Km langen Normalspur-Verbindungsbahn mit Grube Clara haben M. 1 869 584 erfordert. Beleg- schaft insges. ca. 1000 Mann. Erhöhung der Anlagekonten 1903 um M. 324 153 (1902 M. 181 733), wovon grössere Beträge auf Arb.-Wohnungen und Kohlenfelderwerbungen entfielen. Gesamt- wert der Anlagen Ende 1903 M. 6 010 408 61902 M. 6 373 351). Die Fabrikation erstreckt sich jetzt hauptsächlich auch auf Industriebriketts. Produktion: 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 Kohlen . . hl 12 745 676 13 292 651 13 066 494 15 626 964 16 590 903 17 531 130 18 831 243 Briketts. . Ctr. 4 813 626 5 147 367 5 101 503 6 441 008 6 747 291 7 291 943 8 115 651 Die kommanditistische Beteilig. der Ges. bei der Kohlenfirma F. Daniel & Co. in Berlin seit 1896 mit M. 175 000 ist 1903 gelöst; dabei hat die Ges. genannter Firma die gesetzlich geschützte Brikettmarke „Anker“, unter der Daniel & Co. die Eintracht-Briketts vertrieben, für M. 200 000 abgekauft; der Betrag ist aus dem Gewinn 1903 abgeschrieben. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht 1892 um M. 700 000, 1895 abermals um M. 700 000, letztere angeboten den Aktionären bis 18./12. 1895 zu 115 %, und zwecks Erweiterung der Anlagen und Vermehrung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 21./5. 1900 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien, über- nommen von der Mitteldeutschen Creditbank in Berlin zu 155 % ohne Zs., angeboten den Aktionären 3: 1 v. 28./6.–11./7. 1900 zum gleichen Kurse plus 4 % Zs. ab 21./5. 1900 bis zum Abnahmetage. Die Kosten des Schlussscheinstempels und Druckes trug die Ges., während die Kosten der Einführung an der Börse der übernehmenden Bank zur Last fielen. Die Ges. vergütete der Bank 4 % vom Nominalbetrage der gezeichneten Aktien. *