Kohlenbergbau und Koksgewinnung. 617 von Teer und Ammoniak, und eine Benzolfabrik. Sie ist für einen Kohlendurchsatz von erktäglich 800 Tonnen eingerichtet. 3) Die Koksanstalt Glückauf zu Dorotheenhof bei Zabrze auf eigenem Terrain, bestehend aus 200 Koksöfen und einer vollständigen Kondensationsanlage zur Gewinnung von Teer 1 Ammoniak. Die 1./1. 1897 gegen Gewährung von 2400 Aktien der Ges. übernommene Anstalt verarbeitet täglich 450 Tonnen Kohle. Die letztere Anlage ist belastet mit einer Abgabe von 1 Pfennig per Centner dargestellten Koks, maximal jedoch M. 12 000 pro anno, zu gunsten des Grafen Guido Henckel Fürst von Donnersmarck zu Neudeck und mit dem Vorkaufsrecht für denselben Berechtigten. Die Ges. befasst sich ausserdem mit der Gewinnung von Nebenprodukten auf fremden Anlagen unter verschiedenen Vertragsformen. Insbesondere kommen hier in Betracht die Verträge mit der Oberschlesischen Eisen-Industrie, A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, wonach der Betrieb der Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen auf der Julienhütte zu Bobrek 0./S., in denen Teer, Ammoniak und Benzol gewonnen werden, teils von der Oberschles. Eisen- Industrie-Ges. für Rechnung der Oberschles. Kokswerke und Chemischen Fabriken A.-G., teils von letzterer Ges. für eigene Rechnung erfolgt. Ferner hat die Ges. Verträge mit der Kattowitzer A.-G. f. Bergbau- u. Eisenhüttenbetrieb, sowie mit der A. Borsig'schen Verwalt. zu Borsigwerk auf eine Reihe von Jahren geschlossen, wonach sie die auf der Florentingrube bezw. in Borsigwerk von ihr errichteten Benzolfabriken für eigene Rechn. betreibt. Auch hat die Ges. auf Grund eines Vertrages mit der Fürstlich Pless'schen Bergwerks-Direktion zu Waldenburg den Verkauf der Produktion an Koks, Teer und schwefelsaurem Ammoniak der seit Sept. 1899 im Betrieb befindl. Kokerei und Kondensationsanlage zu Bahnschacht bei Waldenburg übernommen. Neuerdings hat die Ges. mit der Gräflich Schaffgotsch'schen Verwalt. einen langjährigen Vertrag geschlossen, wonach sie für gemeinschaftliche Rechnung am Gotthardschacht der Gräflich Schaffgotsch'schen Paulus-Hohenzollern-Grube eine im April 1903 in Betrieb gesetzte Koksanstalt von zunächst 35 Öfen und Nebenproduktgewinnungs-Anlagen errichtet hat. Die Lieferung der Kokskohlen aus der genannten Grube ist kontraktlich gesichert. Der Verkauf der Produkte erfolgte lt. Vertrag durch die Ges. Mit den Schles. Kohlen- und Kokswerken zu Gottesberg hat die Ges. einen Vertrag ge- schlossen, wonach sie zum Ersatz einer am Gustavschacht der genannten Ges. belegenen älteren Kokereianlage eine neue Ende März 1904 in Betrieb gesetzte Koksanstalt von 66 Öfen mit Anlagen zur Gewinnung der Nebenprodukte errichtet hat, welche sich durch Übernahme der Nebenprodukte (Teer u. Ammoniak) längere Jahre bezahlt machen wird. Der Betrieb der Nebenprodukten-Gewinnungsanlagen wird von den Oberschles. Kokswerken selbst geführt. Von der Gräflich Larisch'schen Verwalt. zu Karwin in Österr.-Schlesien hat die Ges. die Benzolfabrik zu Karwin gepachtet. Der Betrieb wurde im Herbst 1901 aufgenommen. In Gemeinschaft mit Komm.-Rat Fritz Friedlaender zu Berlin hat die Ges. eine 1901 bezw. 1902 in Betrieb gesetzte chemische Fabrik in Sosnitza bei Gleiwitz errichtet, die in erster Linie den Zweck hat, einen Teil der chem. Rohprodukte der Ges. (Teer, Benzol etc.) in Oberschlesien selbst weiter zu Phenol u. Salicylsäure zu verarbeiten. Aus diesem Unter- nehmen ist Febr. 1901 eine Ges. unter der Firma „Chemische Werke Fritz Friedlaender G. m. b. H. in Berlin gebildet worden, die aber bislang noch immer Zuschüsse erfordert hat. An dem St.-Kapital von M. 2 000 000 ist jeder der beiden Ges. zur Hälfte beteiligt. Diese Ges. m. b. H. besitzt 19 ha grosses Terrain mit Bahnanschluss und liegt von den das Roh- produkt liefernden Betriebsstätten der Ges. nur wenige Kilometer entfernt. Die Ges. hat sich an der A.-G. Norddeutsche Kohlen- und Cokeswerke in Hamburg (A.-K. M. 2 000 000, Div. 1900–1903: 4, 0, 0, 0 %) beteiligt und vertreibt seit Inbetriebsetzung der Anlagen die dort gewonnenen Nebenprodukte (Teer und Ammoniak) gemäss eines auf eine Reihe von Jahren geschlossenen Vertrages; auch ist die Ges. bei der Akt.-Ges. für Teer- u. Erdölindustrie zu Berlin beteiligt (A.-K. bisher M. 1 800 000, Div. 1899–1903: 2, 4, 6, 5, 3― letztere Beteil. hat sich 1903 um M. 64 000 neuer vollgezahlter Aktien erhöht. Im ganzen hat sich das Beteil.-Kto 1903 durch Abschreib. um ca. M. 220 000 ermässigt. Ferner ist die Ges. bei der Russischen Montanindustrie A.-G. (A.-K. M. 2 000 000), Sitz in Berlin mit M. 600 000 beteiligt, welche neben Bergwerksbetrieb den Bau und Betrieb von Koksofenanlagen etc. in dem Donetz-Kohlen-Revier betreibt (Div. 1900–1903: 5, 0, 0, 0 %). 1./3. 1903 Erwerb des gesamten Besitzes der Consolidierten Redenhütte in Zabrze in Liquid. für M. 920 000, zahlbar 22./4. 1904, dabei sind sämtl. Aktiva u. Passiva, letztere unter Aus- schluss von M. 464 940 Teilschuldverschreib., mit übernommen, einschl. derer der wirkliche Kaufpreis M. 2 200 000 betrug. Von den vorhandenen Betrieben ist nur die Kleineisenzeugfabrik u. die Kesselschmiede u. Schweisserei im Betriebe erhalten. Die sachgemässe Verwertung der einzelnen Objekte bezw. eine vorteilhafte Angliederung derselben an die Oberschles. Unternehm. der Ges. wird längere Zeit beanspruchen. Die Terrains im Zabrzer Kreise umfassen über 50 ha Areal, von dem ein grosser Teil in direktem Zus. hang mit der Koksanstalt u. Benzolfabrik der Ges. Skalley steht. Die Ges. erwarb Juli 1896 sämtliche (100) Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlen- Gewerkschaft Marie-Anne für fl. 3 815 000, deren Buchwert Ende 1903 unter Berücksichtigung der Abschreib. u. Neuinvestierungen M. 10 663 399 betrug. Der jetzt 245,31 ha grosse Grund- besitz umfasst ein etwa 8 500 000 qm grosses Grubenfeld in Eligoth b. Mährisch-Ostrau mit grosser Schachtanlage (Ignatzschacht) und Koksofenanlagen. Seit der Erwerbung ist u. a. . 2