632 Kohlenbergbau und Koksgewinnung. Essener Bergwerksverein „König Wilhelm' zu Essen in Borbeck. Gegründet: 6./4. 1872. Letzte Statutänd. 24./2. u. 21./7. 1900. Zweck: Ausbeutung von 5 1 455 116 Q-Lachter grossen Steinkohlenfeldern im Rey West-Essen mittels der Tiefbauanlagen Neu-Köln u. Christian-Levin. Die Werke gehörss urspr. zu den Berechtsamen und Anlagen des Kölner Bergwerksvereins u. wurden 1871 3 einem Konsortium für M. 1 875 000 angekauft. Die neue Gew. wandelte sich sodann in 25 A.-G. um. Auf Zeche Christian-Levin wurde 1901 ein saigerer, jetzt 138 m tiefer Schacht geteuft. 1889 wurden die Nachbarzechen Wolfsbank und Neu-Wesel bei Borbeck mit 3 alten Geviertfeldern u. 3 Schachtanlagen für M. 1 000 000 in Grundschulden u. M. 3 000 00 in Aktien erworben. Die Verkäufer gewährten auf die Aktien ein Agio von 15 % = M. 450 000 zu gunsten des R.-F. Zeche Wolfsbank besitzt eine Kokerei von 100 Öfen. Der jetzige höf,0 4 5 Jetzige hölzerne Förderschacht von Wolfsbank wird durch einen neuen gemauerten ersetzt, mit dessen Ab. teufung 1900 begonnen wurde (Tiefe Ende 1903 an 506 m). Die Kosten dürften ca. M. 2000 00% betragen, wovon je M. 400 000 aus den Erträgnissen der Jahre 1900–1903 entnommen ein. Nach Fertigstellung des neuen Schachtes (1904) soll der bisherige Ausgemauert und zum Wetterschacht eingerichtet werden. 1892 Anlage eines Ziegel-Ringofens, 1893 einer Separation u. Wäsche auf Neu-Cöln. 1897 Erwerb eines Besitztums von 60 Morgen ung 2 kleinerer Grundstücke, um die Zahlung von Bergschäden möglichst einzuschränken. Für Meliorationen wandte die Ges. 1901–1903 rund M. 512 000, 572 000, 397 000 auf; im ganzen erhöhten sich die Anlagekonten 1903 um M. 499 525 (davon kamen auf Grundbesitz M. 15951 Masch. M. 299 515), denen 1903 M. 531 525 Abschreib. gegenüberstehen. Die Berechtsamé König Wilhelm, Wolfsbank und Neuwesel haben eine Ausdehnung von 12 260 700 qm. Auf den Schächten Neu- Cöln und Christian Levin werden Kokereien mit Nebengewinnung er- richtet; 80 Koksöfen neuesten Systems sind auf N eu-Cöln bereits im Bau und kommen gegen Mitte 1904 in Betrieb; auf Chrisfian Levin sollen 60 Öfen erstellt u. die Wäsche umgeändert werden. Die G.-V. v. 24./2. 1900 stimmte dem Ankauf der Grubenfelder Wilhelmine Katharina E ür nom. M. 900 000 in neu auszugebenden 900 St.-Aktien von 1900 (s. unten) zu. Die Felder liegen bei Werne, nördlich von der der Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. gehörigen Zeche Monopol, grenzen westlich an die Grubenfelder Freih. von Stein der Georgs-Marienhütte zu Osnabrück u. haben 19 984 484 am Ausdehnung. Die Schätzungen des Kohlenreichtums be. wegen sich zwischen 265 000 000 u. 350 000 000 t. – Der Grundbesitz der Ges. beträgt ins- gesamt nunmehr 431 Morgen. Produktion: 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 Steinkohlen... .:841 322 880 380 953 116 987 800 915 345 854 732 6876210 Koks.. ― 80 775 77 320 79 222 77 993 63 898 61 783 75 605 Selbstkosten prot Kohlen M. 5947 96.26 6.435 7.529 7.775 7.223 7005 Erlös Ka 7.930 8.191 8.719 10.076 10.287 9331 3 0 % Koks „ 10.514 12.678 13.253 16.638 18.303 1498. 14005 Kohlenförderung wie Koksproduktion erlitten auch 1903 gemäss dem geringeren Bedarf eine Einschränkung. Belegschaft 1901–1903 durchschnittl. 2748, 2633, 2586 Mann. Beteiligungs- ziffer beim Kohlen-Syndikat 1 040 000 t, beim Koks-Syndikat 81 000 t. — Die Ringofenziegelei lieferte 1901–1903: 4 542 800, 4 020 190, 5 054 150 Steine, wovon 2 761 250, 2 157 670, 1 700 500 verkauft wurden. Kapital: M. 6 900 000, und zwar M. 5 700 000 in 3000 konvert. St.-Aktien (Nr. 1–3000) à Thlr. 200 = M. 600, 3900 St.-Aktien (Nr. 3001–6900) à M. 1000 u. M. 1 200 000 in 1200 Prior.-Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000; letztere mit Vorrecht auf 5 % Div. mit N achzahlungsverpflichtung und Vorbefriedigung bei Liquidation der Ges., in welchem Falle aber eine Nachzahlung etwa rückst. Vorz.-Div. nicht stattfindet. Urspr. A.-K. M. 9 000 000 in 15 000 Aktien à Thlr. 200 = M. 600, 1885–87 Zus. legung 5:1, 1887 Begebung der Prior.-Aktien u. 1889 der 3000 St.-Aktien à M. 1000 z wecks Ankauf von Wolfsbank und Neuwesel, angeboten M. 2 000 000 den Aktionären zu 135 %. Die G.-V. v. 24./2. bezw. 21./7. 1900 beschloss Er- höhung des A.-K. um M. 900 000 in 900 St.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1900. Diese heuen Aktien dienten zum Ankauf des Grubenfeldes Wilhelmine Katharina (siehe oben). Weitere Erhöhung um M. 2100 000 ist in Aussicht genommen, wenn die Erfolge der Georgs- Marienhütte in Osnabrück mit ihren Nachbarfeldern Freiherr von Stein zu Tage liegen. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % (bis 1897 4½ %) Grundschuldbriefen von 1892, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1897 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % im Juni auf 2. Jan. Zur Sicherheit ist eine Hypothek-Kaution von M. 2800000 auf sämtliche Immobilien der Ges. zu gunsten des A. Schaaffhausen'schen Bankvereins nachzwei Amort.-Hypoth. von M. 90 105 und resp. M. 83 573 eingetragen. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Noch in Umlauf Ende 1903 M. 1 938 000. Die nicht auf 4 % konvert. Oblig. wurden auf 2. Jan. 1897 ausgelost. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin u. Köln: Schaaffhausen'scher Bankverein; Berlin: Deutsche Bank; Essen u. Dortmund: Essener Credit-Anstalt (auch die sonstigen Niederlassungen); Essen: Essener Bank-Verein, Gebr. Beer. Kurs Ende 1892–1903: 102.20, –, –, 102.75, —–, 101.60, 100.75, 99, 96, 98.70, 100.75, – %. Notiert in Berlin, Essen (hier Ende 1903: 104 %).