―――――― Porzellan-Fa briken. 1013 Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. Aktiengesellschaft in Selb. Oberfranken, Filiale in Kronach. Gegründet: 28./8. 1897 mit Giltigkeit ab 1./1. 1897; eingetr. 20./9. 1897. Letzte Statutänd. 19./4. 1900. Zweck: Übernahme und Fortführung der zu Selb und Asch unter der Firma Ph. Rosen- thal & Co. bestehenden Porzellanfabrik nebst Porzellanmalerei und Beteiligung an anderen gleichartigen Unternehmungen. 1898 wurden die Anlagen in Selb durch ein Massemühlengebäude und ein Maschinenhaus für eine neue 100 pferdekräftige Dampf- maschine erweitert, ferner wurde das ganze Etablissement mit einer elektr. Beleuchtungs- anlage versehen. Die Vergrösserung der Special-Abteilung für elektrotechn. Porzellan- artikel in Selb erforderte 1901 einen Aufwand von ca. M. 74 000. Bezügl. der Patente ist mit einer Firma ein fester Licenzvertrag geschlossen, wonach der Ges. für 1901 eine Gebühr von M. 8000, für 1902–1904 von je M. 10 000 zu zahlen ist. Für den Rest der Dauer des Patents ab 1./1. 1905 kann die Licenznehmerin sich gegen Zahlung von M. 10 000 jährl. das Anwendungsrecht weiter erhalten. Infolge G.-V.-B. v. 12. 11. 1901 fand die Erwerbung der Porzellanfabrik in Firma Bauer, Rosenthal & Co. in Kronach mit Wirkung ab 1./1. 1901 statt. Kaufpreis ca. M. 500 000, wovon der grösste Teil durch Hingabe von 5 % Oblig. berichtigt wurde. Die Verkäufer partizipierten auch noch zu , an dem Reingewinn des Kronacher Etablissements für 1901. – Etwa 1100 Beamte und Arbeiter. 1903 bedeutende Umsatzsteigerung. Die Ges. gehört der Vereinigung deutscher Porzellanfabriken an. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 102 %, lt. G.-V. v. 12./11. 1901, 500 Stücke Lit. A (Nr. 1–500) à M. 1000 u. 1000 Lit. B (Nr. 501–1500) à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 bis längstens 1942 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im April auf 1./10.: ab 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe diente zum Erwerb der Firma Bauer, Rosenthal & Co. in Kronach (s. oben). Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf die Etabliss. der Ges. in Selb u. Kronach in Höhe von M. 1 500 000 zu gunsten der Dresdner Bank; der verpfändete Grundbesitz in Selb umfasst 8.679 ha, in Kronach 2.191 ha; Gesamtwert der verpfändeten Objekte Febr. 1904 M. 1 581 120. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Dresden: Zugelassen Mai 1904. M. 166 500 Ende 1903 noch unbegeben. Genussscheine: 1500 Stück (Nr. 1–1500), zu jeder Aktie einer ausgegeben. Dieselben lauten auf Namen und sind durch Cession übertragbar. Sie gewähren kein Aktionär-, vor allem kein Stimmrecht. Am Reingewinn nehmen sie in der unten angegebenen Weise teil. Die Genussscheine unterliegen der Tilg. durch Rückkauf oder einmalige Kapital- abfindung von M. 1000 pro Stück und sind zu diesem Behufe auszulosen oder ganz oder teilweise zu kündigen. Fällt der Zeitpunkt der Auszahlung der Kapitalsabfindung in die ersten 4 Monate des Geschäftsjahres, so nehmen die Genussscheine an der Div. dieses Jahres nicht mehr teil. Im Falle Liquidation der Ges. werden die Genussscheine, nach- dem die Aktien mit ihrem Nennwert zurückgezahlt sind, mit M. 1000 pro Stück abgefunden, während ein etwaiger Rest lediglich den Aktien zugute kommt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie — 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, bis 4 % Div., vom Rest 7–10 % vertragsm. Tant. an Vorst., 7½ % Tant. an A.-R., sodann bis 6 % Super- Div.; vom etwaigen Überschuss erhält jeder Besitzer eines nicht bereits gewinnanteilfrei getilgten Genussscheines bis zu M. 50. Der hiernach noch verbleib. Rest steht zur Verf. der G.-V. und wird event. als Super-Div. halb an die Aktionäre, halb an die Genuss- scheine verteilt. Wenn jedoch ein Teil der Genussscheine bereits getilgt ist, so erhalten die Besitzer der nicht getilgten Genussscheine von der vorstehend gedachten Hälfte des Gewinnrestes nur den Betrag, welcher bei Partizipierung von 1500 Genussscheinen an dieser Gewinnresthälfte auf die noch nicht getilgten Genussscheine entfallen wünle, während der von dieser Gewinnresthälfte darnach verbleib. Betrag einem Spec.-R.-F. zu- fliesst, welcher lediglich zur Tilg. von Genussscheinen verwendet werden darf. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Gebäude 988 562, Grundstück 121 806, Masch. u. Kraft- anlagen 220 042, Modelle u. Formen 48 731, Matrizen 1, Utensil. u. Steindruckerei 69 984. Pferde u. Geschirre 12 162, Patente 45 802, Waren 604 627, Material. 162 470, Bankguth. 80 047, Wechsel 5936, unbegeb. Oblig. 166 500, Effekten 2000, Kassa 16 400, Debit. 421 343. Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig. 1 000 000, do. Zs.-Kto 10 781, Accepte 2966. Kredit. 113 411, R.-F. 72 952 (Rückl. 11 828), Div. an Aktien 150 000, do. alte 900, do. an Genusssch. 60 000, Tant. 36 711, Vortrag 19 095. Sa. M. 2 966 415. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 196 843, Zs. u. Provis. 46 663, Löhne 785 905, Fabrikat.-Unk. 325 491, Abschreib. 137 932, do. auf Debit. 6962, Gewinn 277 634. — Kredit: Vortrag 41 065, Gewinn an Waren 1 726 366, Licenzgebühr 10 000. Sa. M. 1 777 431. Kurs Ende 1901–1903: Aktien: 130, 123, 185 %; Genussscheine: –, –, – %. Aktien u. Genusssch. wurden Ende Mai 1901 durch die Dresdner Bank eingeführt; erster Kurs 30./5.1901; Aktien: 152 %; Genussscheine: – % per Stück. Notiert in Dresden. Dividenden 1897–1903: Aktien: 11½, 10, 8, 10, 10, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Genussscheine: M. 65, 20, 0, 0, 0, 0, 40 per Stück. Coup.-Verj.: 5 J. (K.)