1052 Fabriken für Chemikalien etc. ferner verschiedene Grundstücke (u. a. das Rittergut Grödel mit Brauerei und Brennerei) teils durch baren Ankauf (M. 525 000), teils im Austausch gegen andere Parzellen im gleichen Werte und ist dadurch in Besitz eines zum Zwecke von Betriebserweiterungen günstig ge- legenen Areals zwischen der Elbe und der Staatseisenbahn bei Station Weissig bei Riesa gelangt. Auf dem Areal ist eine im Herbst 1902 in Betrieb genommene Schwefelsäurefabrik erbaut. Die Anlage hat Bahnanschlussgeleis u. Ausschiffungsplatz. Die Erweiter. der Rade- beuler Fabrik ist 1901 abgeschlossen; für verschiedene Verbesser. wurden 1902 bezw. 1903 M. 89 027 bezw. 204 785 aufgewandt. Zweck: Fabrikation von Chemikalien. Specialität: Pharmaceut. Präparate. Für Aufgabe der Süssstoffabrikation ab 1./4. 1903 erhielt die Ges. vom Reich eine Entschädigung von M. 1.884 840, wovon M. 1 554 840 zu Abschreib. auf die zur Herstell. von Süssstoff bestandenen Anlagen verwendet, M. 200 000 dem R.-F. II u. M. 90 000 der Kontokorr.-Rückl. überwiesen wurden. Die Ges. errichtete 1900 eine Fil. in Garfield, Amerika, welche als besondere A.-G. unter dem Namen „The Heyden Chemical Works Garfield' mit einem A.-K. von $§ 150 000 ins Leben trat. Mit dem Betrieb wurde Ende 1900 begonnen und 1901 die Salicylsäurefabrikation aufgenommen. 750 Aktien der Garfield Works resp. die erlegten $ 150 000 stehen mit M. 626 640 zu Buche. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 24./4. 1901, rückzahlbar zu 103 %, Stücke 2500 Lit. A (Nr. 1–2500) à M. 1000, 3000 Lit. B (Nr. 2501–5500) à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersparten Zs. im April auf 1./10.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Mon. Frist auf einen Zinstermin ab 1906 vorbehalten. Als Sicherheit der von der Ges. zur Erweiterung des Geschäftsbetriebs aufgenommenen Anleihe dient erststellige Sicherungs-Hypoth. von M. 4 200 000 zu gunsten der Dresdner Bank auf den Grundstücken der Ges. in Radebeul etc. (Gesamtgrösse 80 ha 56 a im Taxwert von M. 5 882 698). Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs in Dresden Ende 1901–1903: 100, 100.75, 99.50 %. Zugelassen Sept. 1901. Aufgelegt 10./7. 1901: 101 % Hypotheken (Ende 1903): M. 268 209 auf dem hinzuerworbenen Rittergut Grödel, Rest von M. 305 000, verzinslich zu 4 %, halbjährl. kündbar. Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April in Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonderrück- lagen, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Grundstücke: a) Radebeul 424 800, b) Kaditz 222 210, c) Weissig 209 585, Rittergut Grödel 433 404, Gebäude 2 601 527, Dampfkessel u. Masch. 534 561, Apparate 2 049 456, elektr. Anlagen 381 175, Mobil. u. Utensil. 72 470, Bahnanlage 228 831, Aus- schiff.-Anlage u. Kleinbahn 160 291, Werkstätten 6074, Transp.-Wagen 40 508, zus. 3 473 366, abzügl. 1 554 840 ausserord. Abschreib., bleibt 1 918 526, Material. 144 047, Rohmaterial u. fert. Waren 1 737 920, Kassa 22 268, Wechsel 125 349, Effekten 626 640, Aussenstände 1 499 524, Bankguth. 1 202 509. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihe 4 000 000, do. Zs.-Kto 46 923, R.-F. 800 000, do. II 200 000, Hypoth. 268 209, Kredit. 375 629, Div. 400 000, Tant. an A.-R. 13 434, Vortrag 64 115. Sa. M. 11 168 312. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 735 676, Arb.-Wohlf. 30 816, Zs. u. Bank. provis. 128 475, Anleihe-Tilg. 20 000, do. ausserord. Abschreib. 40 000, Reparat. 126 800, Dubiose 1328, Abschreib. 413 798, do. ausserord. 1 554 840, Gewinn 477 549. – Kredit: Vortrag 53 645, Warengewinn 1 880 799, Reichsentschädig. 1 884 840, abzügl. 290 000 Rückl., bleibt 1 594.840. Sa. M. 3 529 284. Kurs Ende 1900–1903: 199, 135, 117, 161 %. Zugelassen M. 5 000 000; aufgelegt bei der Dresdner Bank in Dresden 8./11. 1900 zu 185 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900. Erster Kurs 14./11. 1900: 196.50 %. Notiert in Dresden. Zulassung 24./8. 1900 auch in Berlin erfolgt, doch daselbst bislang noch nicht eingeführt. Dividenden 1899–1903: 15, 15, 5, 6, 8 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Hofrat Dr. Carl Kolbe, Dr. Rich. Seifert, Rob. Vorländer. Prokuristen: Carl Th. Otto Schiele, Chr. G. Schilling, Jul. Maria Buz, R. Tittes, R. Edlich, R. Friebe, M. Prater. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Fr. von Heyden, Stellv. Justizrat Dr. W. Edm. Thürmer, Geh. Hofrat Prof. Dr. Ernst von Meyer, Bank-Dir. Komm.-Rat Konsul G. W. Arnstädt, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden und Berlin: Dresdner Bank. Chemische Fabriken Gernsheim-Heubruch Aktiengesellschaft in Rheinau, Bureau in Mannheim, N. 5, 1. Gegründet: 12. 11. 1881. Letzte Statutänd. 7./12. 1899 u. 22./12. 1900. Die Ges. firmierte bis 1898: „Chemische Fabrik vormals Hofmann & Schoetensack“ und hatte ihren Sitz in Mannheim. Die Fabrik wurde im Mai 1894 von Ludwigshafen a. Rh. nach Gernsheim und der Sitz der Ges. lt. G.-V. v. 18./4. 1898 unter Annahme der Firma „Chemische Fabrik Gernsheimé von Mannheim nach Gernsheim verlegt, alsdann wurde lt. G.-V. v. 22./12. 1900 die Firma mit Wirkung v. 1./1. 1901 wie obenstehend abgeänd. u. der Sitz nach Rheinau-Mannheim verlegt. Zweck: Fabrikation u. Handel in chem. Produkten. Speciell Fabrikation von pharmaceut. u. techn. Artikeln, insbes. Zinnsalz, Chlorzinn u. sonst. Metallsalze. Arbeiterzahl ca. 100. = ― Atik