– Fabriken für Chemikalien etc. 1053 Das Fabrikgrundstück Gernsheim umfasst 38 050 qm, die überbaute Grundfläche 6602 qam, die Fabrik Rheinau (s. unten) 4140 qm. Lt. G.-V. v. 22./12. 1900 wurde eine Vereinig. mit der Chemischen Fabrik Heubruch Ges. m. b. H. in Barmen, deren Fabrikationen von Barmen nach Gernsheim a. Rh. verlegt wurden, ausgeführt; ferner wurde die Chemische Fabrik von Dr. Witt & Co., G. m. b. H. in Mannheim-Rheinau, ab 1./1. 1901 angekauft. Die Übernahme der Barmer Ges. erfolgte in der Weise, dass die Apparate und Gerätschaften am 31./12. 1900 zum Buchwert übernommen u. als Vergütung für den Geschäftswert und die Kundschaft 90 Genussscheine gewährt wurden. Die Fabrik von Dr. Witt & Co., G. m. b. H. in Rheinau, in der nur Salpetersäure hergestellt wurde, ist zum Herstellungspreis ohne Vergüt. für den Geschäftswert angekauft, sie ist den Wertverhältnissen entsprechend, aus dem Spec.-R.-F. um M. 24 035 abgeschrieben und auf mehrere Jahre angemessen verpachtet mit der Aussicht, dass die Pächter die Anlage später käuflich erwerben. Die Forderung der Ges. an den Dir. des 1902 zus. gebrochenen Rheinau- koncerns J. A. Böhm in Mannheim (s. Jahrg. 1903/1904) ist auf M. 86 470 festgestellt und werden darauf wahrscheinlich 3 % eingehen, der Rest ist aus dem Spec.-R.-F. u. Delkr.-Kto abgeschrieben. Eine erspriessliche Thätigkeit kann die Ges. nur von der Aufnahme umfang- reicherer Fabrikationen erwarten. Uber die Aufbringung des hierzu nötigen Kapitals sollen von der Verwaltung demnächst Vorschläge erfolgen. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, wovon 300 abgest. sind. Urspr. M. 900 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 22./12. 1900 auf M. 300 000 durch Zus. legung von 3 in 1 Aktie, als- dann wieder erhöht um M. 300 000 (auf M. 600 000) durch feste Begebung von 300 Aktien zu pari. Zwecks Zus. legung u. Abstemp. waren die alten Aktien v. 23. 1.–30./9. 1901 bei W. H. Ladenburg & Söhne in Mannheim einzureichen, gleichzeitig konnte 23./1.–28./2. 1901 ein Bezugsrecht auf 100 neue Aktien zu pari zuzügl. 4 % Zs. v. 1./1. 1901 ausgeübt werden; auf 3 abgestemp. Aktien konnte 1 neue verlangt werden. 27 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Der Buchgewinn aus der Reduktion wurde verwandt mit M. 368 906 zur Tilg. der Unterbilanz per Ende 1900, M. 60 000 wurden dem R.-F. und M. 90 000 dem Spec.- R.-F. zugewiesen, restl. M. 81 093 dienten zu ausserord. Abschreib. auf Apparate u. Utensil. Genussscheine: 90 Stück, begeben lt. G.-V. v. 22./12. 1900 an die Chemische Fabrik Heu- bruch, G. m. b. H. in Barmen (s. oben) für Überlassung ihres Geschäftes samt Kundschaft. Weiteres unter Gewinn-Verteilung. Hypotheken: M. 50 000 auf Gernsheim, M. 60 000 auf Rheinau. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2500), hierauf 4 % Super-Div., dann bis zu M. 200 pro Genusssch., das Übrige zur Verf. der G.-V. Die Genusssch. werden wertlos, wenn auf jeden M. 1000 bezahlt sind oder die Ges. in Liquid. tritt. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Fabrik Gernsheim 374 751, do. Rheinau 77 600, Material. 11 581, Fabrikate, Halbfabrikate, Handelswaren, Rohstoffe, Kohlen, Emballagen (einschl. aus- wärtiger Lager) 300 185, Kassa 2759, Wechsel 21 112, 481 Debit. (nach Abschreib. von M. 83 892 = 97 % der Forder. an Jos. A. Böhm) 175 757. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 60 000, Spec.- R.-F. 17 000, Unterst.-F. 968, Hypoth. 110 000, Kredit. 173 227, Accepte 2550. Sa. M. 963 745. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Provis., Steuern, Versich., Zs. etc. 56 408, Dubiose 196, Abschreib. 17 320, do. auf Forder. an Jos. A. Böhm 83 892, Extra-Abschreib. auf Fabrikanlage Rheinau 24 035. – Kredit: Vortrag 16 478, Bruttoüberschuss 82 373, Delkr.- Kto 10 000, Übertrag vom Spec.-R.-F. 73 000. Sa. M. 181 851. Kurs Ende 1887–1901: 159.50, 138, 125.75, 88.50, 70, –, –, –, 35, 33, –, 29, 29.75, 25, – %. Bis 1901 in Mannheim notiert. Dividenden: Aktien: 1887–88: 10, 8 %; 1889–1900: 0 %; abgest. u. neue Aktien 1901–1903: 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Otto Häffner, Mannheim. Prokurist: Ferd. Röller, Rheinau. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat L. A. Baum, Stellv. E. Mayer, W. Lindeck, Mannheim. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: W. H. Ladenburg & Söhne. Saccharin-Fabrik Akt.-Ges. vorm. Fahlberg, List & Co. in Salbke-Westerhüsen a. Elbe bei Magdeburg. Gegründet: 26./3. bezw. 1./7. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 2./7. 1902. Gründer s. Jahrg. 1902/1903. – Die Komandit-Ges. Fahlberg, List & Co. in Salbke hat ihr daselbst betriebenes Fabrikationsgeschäft mit Aktiven u. Passiven lt. Bilanz per 1./1. 1902 mit sämtl. Patenten, Fabrikgeheimnissen u. allen Ansprüchen aus Verträgen für M. 1 901 729 als Unter- schied zwischen den mit M. 3 245 219 bewerteten Aktiven u. M. 1 343 490 übernommenen Passiven in die A.-G. eingebracht u. dafür M. 1 425 000 in Aktien u. M. 476 729 bar erhalten. Dr. Const. Fahlberg zu Salbke hat ein Grundstück daselbst (M. 50 000) u. von der ihm gegen die Kommandit-Ges. Fahlberg, List & Co. zustehenden Forderung von M. 154 217 M. 150 000 in die A.-G. eingelegt, wofür ihm M. 200 000 in Aktien gewährt sind. Zweck: Übernahme und Fortführung der bisher unter der Firma Fahlberg, List & Co. betriebenen Fabrik und Handelsgeschäfte; Erwerb, Errichtung, Betrieb von mit der chem. Industrie zus. hängenden u. ähnl. Unternehm. Fabrikation von Saccharin, welchen die Ges.