Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1073 Unternehmen sei dem General-Kartell zuwider, 80 darf sich kein Kontrahent an demselben beteiligen bei Vermeidung einer Konventionalstrafe bis zu M. 1 500 000. Die neuen Verträge traten am 1./7. 1889 in Kraft und laufen bis zum 31./12. 1925. Einseitiges Kündigungsrecht steht keiner Gruppe zu. Bei Ablauf des Gen.-Kartellvertrages wird das gemeinschaftliche Vermögen verteilt; bei der Ablösung eines einzelnen Geschäfts muss der Rechtsnachfolger in den Vertrag eintreten. 1894 erfuhr das Kartell durch den Abschluss des Gen.-Kartell- Anschlussvertrages mit der Rheinisch -Westfälischen Sprengstoff-Aktien-Ges. eine weitere Ausdehnung. – An %% 3 3 ausser durch die rtellverbindung auch durch eigenen Handel im Inlande beteiligt. fal, M. 16 500 000 in 13 750 Aktien (Nr. 1–13 750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 300 000, eingezahlt mit 150 %; Erhöhung um M. 7 200 000 zum Eintausch der Aktien der Rhein.- Westf. Pulverfabriken und um M. 9 000 000 zum Eintausch der Aktien der Pulverfabrik Rottweil-Hamburg (s. d.) wovon M. 4 500 000 als voll und M. 4 500 000 als mit 40 % ein- gezahlt galten, sodass „ 2 700 000 einzuzahlen blieben, und mit je 20 % am 1./10. un. a Gen. Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. erreicht sind (die vorhandenen Reserven betragen über 50 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 9 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Ländereien, Wiesen, Waldungen, Wassergerechtsame, Konc., Eisenbahnanlagen, Gebäude, auswärt. Magazine 5 17 2 914, Masch., gehende Werke, Beleucht.-, Wasser-, Luft- u. Dampfleit.-Anlagen 2 367 594, Schiffe 1, Mobil., Utensil., Fuhrwerk 82 640, Magazinbestände u. Betriebsvorräte 3 317 961, Kassa 64 059, Wechsel 42 126, Kaut. 45 926, Effekten u. sonst. Beteilig. 13 640 241, Debit. 7 771 228, Patente 2095, Avale 854 547. – Passiva: A.-K. 16 500 000, R.-F. 7 588 533, ausserord. R.-F. 1 047 218, Spec.-R.-F. 502 180, Arb.- Unterst.-F. 199 998, z. Pens.- u. Unterst.-F. 30 000, Sparkasse 25 408, Kredit. 4 358 188, Avale 854 547, Div. 1 980 000, do. alte 7848, Tant. an A.-R. 138 645, Vortrag 158 768. Sa. M. 33 361 333. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 720 624, Dubiose 3766, Abschreib. a. Effekten 9004, Abschreib. 587 416, do. a. Patente 4184, Gewinn 2 307 413. – Kredit: Vortrag 73 959, Effekt. u. sonst. Zs., Skonti etc. 945 313, Fabrikat.-, Waren-, Kartellkto etc. 2 613 135. Sa. M. 3 632 407. Kurs Ende 1890–1903: In Berlin: 188.75, 157.50, 160.25, 160.50, 192.25, 210.50, 266.25, 239.50, 234.10, 219, 195, 184.25, 204, 198.10 %. Eingeführt 29./9. 1890. – In Hamburg Ende 192, 159.50, 191, 210, 262, 238, 233, 218, –, 190, 203, 198 %. – Notiert auch in Cöln u. Stuttgart. Dividenden 1890–1903: 13, 10½, 11½, 12½, 13, 16, 16, 15, 15, 12, 12, 11, 9, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Gen.-Direktion: Emil Müller, Wilh. Heumann, Berlin; C. Duttenhofer, Bergedorf. Prokuristen: In Cöln: A. Bastin, M. Hassel, Peter Oedingen, J. Kolonits. In Berlin: K. von Renesse, Alfred Freih. von Watter. In Rottweil: A. Breuning, Ernst Sick, Major a. D. Ad. Schnittspahn, A. von Burgsdorff, Dr. W. Grethen. In Düneberg: Hauptm. a. D. C. v. Oven. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat J. N. Heidemann, Stellv. Bankier L. Hagen, Dir. a. D. E. Königs, Geh. Komm.-Rat G. Michels, Freih. Dr. E. von Oppenheim, Komm.-Rat Stadtrat Fr. Schmalbein, Ober-Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Hch. Schröder, Cöln; Gen.-Dir. Dr. G. Auf- schläger, Hamburg; Gen.-Major a. D. Brinkmann, Charlottenburg; Komm.-Rat F. W. Hupertz, Aachen; Ed. Kraftmeier, London; Dir. C. Menshausen, Essen; Oberjägermeister Exc. Freih. von Plato, Stuttgart; Dir. a. D. Wilh. Gross, Heidelberg; Komm.-Rat I. Löwe, Berlin; Geh. Komm.-Rat E. Kirdorf, Rheinelbe; Geh. Komm.-Rat Alex. von Pflaum, Stuttgart; Admiral à la suite Thomsen, Exc., Kiel. Zahlstellen: Berlin, Cöln, Rottweil: Gesellschaftskassen; Berlin, Cöln, Essen, Düssel- dorf: A. Schaaffh. Bankver.; Cöln: A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Co.; Berlin: Disconto- Ges., Deutsche Bank, Born & Busse, Delbrück Leo & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank, Disconto-Ges.; Stuttgart: Württ. Vereinsbank, Württ. Bankanstalt vorm. Pflaum & Co.; Ham- burg: Deutsche Bank; Bonn: Westd. Bank vorm. Jonas Cahn. Kap Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Act.-Ges. in Berlin, W. Potsdamerstrasse 129/130, mit Fabriken in Reinsdorf bei Wittenberg, Coswig in Anhalt, Haltern und Sinsen bei Recklinghausen in Westf., Urdorf (Schweiz). Gegründet: 20. bezw. 28./11. 1891. Letzte Statutänd. 13./11. 1899 u. 22./10. 1900. Sitz früher in Wittenberg bezw. Coswig, lt. G.-V. v. 13./11. 1899 nach Berlin verlegt. Zweck: Fabrikation von Sprengstoffen für den Bergbau, chem. Produkten u. modernen Kriegspulvern aller Art. 1900 Erwerb der Lithotritfabrik Urdorf (Schweiz), woselbst jetzt nach baulicher Erweiterung Westfalit u. Petroklastit hergestellt wird. Ausgaben für Neu- bauten etc. 1903 M. 229 847; in Reinsdorf 1902 Errichtung einer Zündhütchenfabrik. In Thusis (Graubünden) u. Kaltbrunn (St. Gallen) besitzt die Ges. Dynamitmagazine. Im Betrieb sind jetzt 5 Fabriken. Jahresumschlag 1901–1903: M. 4 530 066, 4 540 643, 4 957 270. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 gleichwertigen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht ft. G.V. v. 25./6. 1894 um M. 800 000. Das A.-K. bestand alsdann aus M. 30 000 St.-Aktien u. M. 1970000 Prior.-Aktien, letztere mit dem Anrecht auf 5 % Vorz.-Div. Die G.-V. v. 22./10. 1900 beschloss Gleichstellung der St.-Aktien mit den Prior.-Aktien. Die G.-V. v. 12./2. 1901 ge- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1904/1905. I. 68