1076 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Pulverfabrik Tinsdal A.-G. in Hamburg, Nobelshof, Zippelhaus Gegründet: 1878. Zweck: Betrieb der an der Elbe bei Schulau geleg fabrik, früher der Firma Klée & Köcher gehörig. gelegenen Puver. Kapital: M. 150 000 in 30 Aktien à M. 5000 auf Inhaber oder Namen lautend Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie 18 Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., 5 % Div., Rest Super-Div. abzügl. Tant. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Ländereien, Gebäude 209 689, Dampfmaschinen 1, M bDil 1, Schiffe 1, Debit. 12 500. – Passiva: A.-K. 150 000, R.-F. 23 847 (Rückl. 1017) Kreds 39 190, Div. 9000, Vortrag 154. Sa. M. 222 192. „„ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2514, Abschreib. 14 206, Gewinn 10171 Kredit: Vortrag 149, Gewinn a. verkaufte Masch. etc. 14 244, Pacht 12 500. Sa. M. 26 893. Dividenden 1886–1903: Je 6 %. Direktion: Carl Duttenhofer, Düneberg. Prokurist: P. A. von Watter. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Heidemann, Köln; Stellv. Gen.-Dir. Emil Müller Berlin; Oscar Wolff, Walsrode. Sprengstoff-A.-G. Carbonit in Hamburg, Nobelshof mit Zweigniederlassung in Schlebusch, Rheinl. Gegründet: 1.8. 1890. Letzte Statutänd. 20./6. u. 18./7. 1899. Gründung s. Jahrg. 1900)/1901 Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonstigen Sprengstoffen 30 616 Munition, Zündmitteln aller Art und verwandten Stoffen. Die Fabrik ist auf einem Terrain von ca. 90 Morgen Land, bei Schlebusch belegen an der Chaussee, nahe dem Rhein und mehreren Eisenbahnen im Jahre 1887 Res errichtet. 35 massive und 60 hölzerne Gebäude dienen zur Herstellung aller Arten Nitroglycerinsprengstoffe und als Specialartikel: des Sicherheitssprengstoffes Carbonit zur Verwendung in Kohlengruben, die durch Schlagwetter- und Kohlenstaubgefahren bedroht sind. Ausserdem werden auch die neuen Ammoniaksalpetersprengstoffe „Ammon- carbonit“ u. „Donarit“ fabriziert. Arb.-Zahl ca. 170. Der Geschäftsgewinn der Ges. gelangt zufolge eines Societätsvertrages, welcher am 31. Dez. 1890 auf die Dauer von 15 Jahren zwischen den sämtlichen zur Dynamite Trust Comp. in London gehörigen deutschen und englischen Sprengstoffgesellschaften einerseits und einer Gruppe von fünf anderen deutschen Sprengstofffabriken andererseits über die Verteilung des aus der Herstellung und dem Verkauf von Nitroglycerin- sprengstoffen erzielten Gewinnes geschlossen wurde, mit diesen zur Verrechnung. Auch die Erträgnisse des Carbonite Syndicate Ld. London, das den Vertrieb des Carbonits in England übernommen hat, werden während der Vertragsdauer in die Societät eingebracht. Ferner ist die Ges. an der „The British South African Explosives Co. Ltd.“ beteiligt (1903: 3½ % Div.). 1900 hat die Ges., um Schwankungen des Erträgnisses weniger ausgesetzt zu sein, mit der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg einen Vertrag ver- einbart, dessen wesentlichste Bestimmung der Ges. bis zum Jahre 1925 die Verteilung einer Div. von der Dynamite-Trust-Div. gestattet. 1902 wurden für Neuanlagen M. 169 402, 1903 M. 130 112 verausgabt. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 5 % Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Ubrigen 0 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 4000 fester Vergütung), Rest Super- Div. bezw. zum Extra-R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Grundstücke, Anlagen, Gebäude, Masch. 969 520, Effekten u. Patente 175 000, auswärt. Magazine 71 147, Roh- u. Betriebsmaterial., Waren etc. 370 134, Inventar 29 389, Beteil. 52 524, Debit. 585 232, Bankguth. 37 268, Staatsp. d. R.-F. u. Aktien der British South African Explos. Comp. 251 360, Kassa 26 455, Wechsel 4182. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Kredit. 356 452, Guth. befreund. Ges. 400 000, Kapital-R.-F. 92 303 (Rückl. 5540), Extra-R.-F. 17 500, Tant. 9263, Div. 96 000, do. alte 697. Sa. M. 2 572 216. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial., Löhne, Transporte, Fabrik-Unk., Em- ballagen etc. 1 907 094, Handl.- u. Gen.-Unk., Steuern etc. 120 577, Abschreib. 57 979, Gewinn 110 803. Sa. M. 2 196 454. – Kredit: Warenkto u. vertragsm. Vergüt. M. 2 196 454,. Kurs Ende 1895–1903: 125, 133, 128.50, 121.50, 118, 110, 111.50, 119, 111 % Ein- geführt 16./1. 1895 zu 127.50 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1890/91–1903: 8 ¾, 7, 84, 9½, 10, 9½, 8, 7, 6, 7½, 6¼, 5, 6 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: C. E. Bichel. Prokuristen: Dr. G. Schmidt, Schlebusch; Carl Henckel, Gg. Szalla, Hamburg. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Bankier Th. Behrens, Bank-Dir. Jul. Lewandowsky, Gen.-Dir, Dr. Aufschläger, Dr. J. C. Söhle, Hamburg; Komm.-Rat Konsul F. Mohr, Kiel. Zahlstelle: Hamburg: Wechslerbank.