Textil-Industrie. ――――――― Moyll-Wäschereien und Woll-Kämmereien, innercien, Wollgarn- und Wollwaren-Fabriken ete. Aktien-Spinnerei Aachen in Aachen. Gegründet: 21./6. 1899. Übernahmepreis M. 1 147 723. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des von der Firma Hilden & Reuver mit dem Sitze zu Aachen-Burtscheid an der Viktoriastrasse u. der Kaiserallee betriebenen Streichgarn-Spinnerei- etablissements mit den dazu gehörigen Fabrik- u. Geschäftseinrichtungen. 1899 wurde noch die Hamm-Mühle (Wollwäscherei, Karbonisiererei, Färberei und Kunstwollfabrik) erworben, welche als Zweigetablissement betrieben wird. 1903 Erweiterung der Fabrikanlagen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 4000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Grundstücke abzügl. M. 190 000 Hypoth. = 381 698, Masch. 340 556, Fuhrwerk 1350, Rohstoffvorräte 310 292, Material. 8982, Versich. 6171, Debit. 239 577, Kassa u. Wechsel 17 830. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 23 824 (Rückl. 5388), Kredit. 170 326, Tant. 22 430, Div. 80 000, Vortrag 9877. Sa. M. 1 306 458. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Zs. 26 082, Abschreib. 47 469, Gewinn 117 695. – Kredit: Vortrag 9925, Bruttogewinn 181 322. Sa. M. 191 247. Dividenden 1899–1903: 7, 7, 5, 7, 8 %. Div.-Zahlung spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Hilden. Kollektivprokuristen: R. Deutsch, A. Corsten, Fr. Balve. Aufsichtsrat: (3–7) Tuchfabrikant Nik. Dechamps, Theod. Reuver, Aachen; Kaufm. Ed. Nellessen, Eupen; Bank-Dir. Karl Senff, Aachen. Zahlstellen: Aachen: Gesellschaftskasse, Rhein. Disconto-Ges. u. deren Filialen. Bedburger Wollindustrie, A.-G. in Bedburg bei Düren mit Zweigfabrik in Aachen. Gegründet: 30./4. 1891. Letzte Statutänd. 28./4. 1900 u. 21./4. 1902. Zweck: Erwerb, Errichtung oder Betrieb von Kunstwollfabriken, Wollspinnereien, Woll- webereien nebst Nebengewerben, insbes. Betrieb des Fabrikgeschäfts der früheren Firma „Bedburger Wollspinnerei, Kommandit- Ges. A. Silverberg & Cie.' In der Weberei stellen ca. 300 Stühle bessere Buckskinstoffe her. Es ist eine Stückfärberei für ca. 20 000 Stück vor- handen. Ausserdem ist 1897 die Weberei Otto Peltzer & Co., Aachen, mit 75 Webstühlen, 1902 die Fabrik der Firma Schönbrunn & Aron, Aachen, angekauft und beider Kundschaft übernommen. Beschäftigt wird in Aachen eine Lohnspinnerei. Das Areal der Ges. umfasst ca. 37 045 qm, wovon 24 000 qm bebaut sind. 1899 in der Weberei eine elektr. Lichtanlage und eine Wolfsche Compoundlokomobile von 200 HP. beschafft. Die Ges. hat sich 1901 bei der Kunstwollfabrik R. Lupke & Cie. G. m. b. H. in Brand b. Aachen mit M. 50 000 beteiligt und diesen Anteil 1902 auf M. 75 000 erhöht; dies Kapital erbrachte 1902 u. 1903 je 10 % Zs. – Umsatz 1898–1903: M. 3 149 968, 3 324 303, 3 363 314, 2 936 024, 3 295 456, 3 827 157. Die Ges. 8 durch jahrelange Machenschaften ihres früheren, Ende 1903 verstorbenen Gen.-Dir. Komm.- Rat a. Silverberg (Bilanzfälschungen durch Üperwertung der Vorräte) schwer geschädigt. Die Thatsachen kamen bei der Inventuraufnahme per 31./12. 1903 ans Tageslicht. Zur ein- gehenden Prüfung der Bücher u. Verhältnisse wurde die Deutsche Treuhand-Ges. in Berlin berufen, die feststellte, dass die Fälschungen bis etwa 1895 zurückreichen; da fast alle Unter- lagen zu den Reinschriften vernichtet sind, so ist ein klares Bild von den Vorgängen nur schwer zu erhalten; jedenfalls ist die Div. und Tant. für 1902 zu unrecht verteilt, da in Wirklichkeit am 31./12. 1903 ein grosser Verlust vorhanden war. Die G.-V. v. 9./4. 1904 setzto