–― Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1503 Kurs: Aktien Ende 1897–1903: 242, 253.10, 240, 215, 160.20, 143, 138.25 %. Aufgelegt 3/7.1897 zu 180 %. Notiert in Berlin. —– Genussscheine Ende 1896–1903: frs. 300, 345, 270, 240, 180, 115, 50, 65 per Stück. Notiert in Brüssel. Dividenden 1896–1903: Aktien: 8½, 11, 12½, 12½, 12½, 9, 8½, 5 %; Genussscheine: M. 3.90, 5.19, 6.63, 6.69, 6.66, 3.67, 2.73, 0 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Emil von Pirch. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dr. jur. Hans Jordan, Stellv. Ad. Friderichs, Elberfeld; Komm.-Rat Is. Loewe, Berlin; Ing. Jul. Jacobs, Brüssel; Fabrikbes. 0sw. Sehlbach, Barmen; Bank-Dir. Bruno v. Roy, Elberfeld; Bank-Dir. Dr. jur. A. Wolff, MVannheim. Zahlstellen: Für Div.: Elberfeld: Gesellschaftskasse, Berg. Märk. Bank; Berlin: Disconto- Ges., Born & Busse. – Für Genussscheine: Elberfeld: Berg. Märk. Bank; Brüssel: Banque de Bruxelles, Banque de Paris et des Pays-Bas; Berlin: Disconto-Ges., Born & Busse. — Für Anl.-Stücke u. Coup.: Elberfeld: Berg. Märk. Bank u. deren Filialen; Brüssel: Wie oben. Berlin-Charlottenburger Strassenbahn in Berlin, W. Leipziger Platz 14 u. Vossstrasse 23. Gegründet: 1865 als Berliner Pferde-Eisenbahn-Ges. J. Lestmann & Co., Kommandit-Ges. auf Aktien. Die G.-V. v. 26./9. 1894 beschloss Umwandlung in eine A.-G. unter der jetzigen Firma. Letzte Statutänd. v. 29./6. 1900. Jweck: Herstellung, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen für Personen- und Güter- beförderung, sowie die Erlangung von Konc. für Strassenbahnen, ferner Herstellung von Anlagen für elektr. Beleucht. und Kraftübertragung und Betrieb aller diesbezügl. Geschäfte. Im Jahre 1903 waren folgende Linien in Betrieb: 1) Strassenbahnhof Charlottenburg- Kupfergraben, 2) Kupfergraben-Ludwigkirch-Platz, 3) Spandauerbock-Lützowplatz- Dönhoffsplatz u. Kirschenallee-Dönhoffsplatz, 4) Halensee-Knie, 5) Stadtbahnhof Charlotten- burg-Strassenbahnhof, 6) Wilmersdorferstr.-Kurfürstendamm, 7) Stadtbahnhof Charlotten- burg-Stettiner Bahnhof, 8) Amtsgericht Charlottenb.-Ringbahnhof Wilmersdorf-Friedenau. Länge des Bahnnetzes ca. 72 km. Eine Anzahl neuer Linien sind in Aussicht genommen. Auf der Hauptlinie Berlin-Charlottenburg wurde im Sommer 1897 der elektrische Be- trieb eingeführt, der seitdem bis 1900 auf allen Linien zur Anwendung gekommen ist. Der Betrieb erfolgt grösstenteils durch oberirdische Stromzuführung. Die noch mit Accumulatoren befahrenen Linien mussten nach Verfügung v. 17. Juli 1901 ebenfalls für oberirdische bezw. auf wenigen kurzen Strecken auch für unterirdische Stromzuführung eingerichtet werden, was 1902 geschah. Der elektr. Strom für die in Charlottenburg beleg., sowie für einen Teil der in Berlin betriebenen Linien wird aus der eigenen Kraftstation der Ges. am Spreeufer in Charlottenburg bezogen. 1900 fand eine engere Angliederung des Unternehmens an die Grosse Berliner Strassenbahn statt, wodurch ermöglicht wurde, mehrere Verkehrslinien im Anschluss- betrieb mit günstigem Erfolge einzurichten. Beförderte Personen 1890–1903: 5 631 620, 6 019 063, 6 005 576, 6 501 313, 6749 007, 6998 555, 7576 573, 7 954 439, 10 290 230, 11 042 215, 13 685 040, 14 788 215, 14 412 000, 15 736 000. Einnahmen 1899–1903: M. 1 177 513, 1 446 093, 1 641 265, 1 501 547, 1 601 953. Wagenpark: 106 Motorwagen, 89 Anhängewagen. Auf Grund des mit der Stadtgemeinde Berlin abgeschlossenen Vertrages wurde im Beginn des Jahres 1903 auf den durch den Tiergarten verkehrenden Linien der Einheits- tarif zur Einführung gebracht. Die hierdurch sich ergebenden Einnahmeausfälle konnten bisher durch die eingetretene Verkehrsvermehrung keine volle Deckung finden. Dagegen beeinflussten die wesentlich gesteigerten Betriebsaufwendungen in nachteiliger Weise das wirtschaftliche Erträgnis, welches im weiteren auch unter der ungünstigen, ver- traglich festgelegten Liniengestaltung sowie unter den Folgen des vermehrten Umsteige- verkehrs zu leiden hatte. Eine Besserung der Verhältnisse ist zu erwarten, wenn die mit den beteiligten Gemeinden aufgenommenen Verhandlungen wegen Vereinigung u. Weiterführung verschied. Linien zum befriedigenden Abschluss gelangen. Die Verluste per 31./12. 1902 u. per 31./12. 1903 M. 72 546 bezw. 43 949 wurden aus dem R.-F. gedeckt. Die staatl. Konc. wurde 1900 auf 50 Jahre bis 31./12. 1949 mit der Massgabe erteilt, dass die Ges. verpflichtet ist, auf Erfordern der Genehmigungsbehörde die Verlängerung derjenigen kleinbahngesetzl. Zustimmungserklärungen der zur Unterhaltung der mit- benutzten Strassen und Wege nach öffentl. Recht Verpflichteten, die z. Z. auf einen kürzeren Zeitraum lauten, im Wege der freien Vereinbarung oder der kleinbahngesetzl. tgänzung rechtzeitig herbeizuführen. Koncessionsdauer nach dem neuen Vertrage von 1900 für das Weichbild Berlin bis 1919 bezw. mit dem Recht der gegenseitigen Mitbenutzung der Linien bis 1937; für die Hauptlinie Bahnhof Thiergarten-Sophie Charlottenstrasse bis 1. Okt. 1937, ebenso für die übrigen Linien im Weichbild Charlottenburg und in Wilmersdorf. Laut Vertrag mit der Stadt Berlin hat die Ges. eine jährl. Abgabe von 8 % des Bruttogewinns zu zahlen.