Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1523 Kapital: M. 2 745 000 in 2745 Aktien à M. 1000; seit 1899 voll eingezahlt. Die Aktien sind sämtlich im Besitz der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. Der Kreis Trebnitz hat eine 4 % 10jährige Zinsgarantie für M. 700 000 des Anlagekapitals übernommen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zuerst Dotation der Rücklagen u. vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. vom verbleib. Betrage bis 3 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bis 1 %. Der weitere Uber- schuss wird zur Abtragung der dem Bahnunternehmer gewährten Provinzialbeihilfe nach Massgabe des provinziellen Reglements, und nach deren Deckung zur Entschädigung an den Kreis Trebnitz für die von demselben auf Grund der übernommenen Zinsgarantie (jetzt nur noch M. 26 440) geleisteten Zubussen (jedoch nur innerhalb der 10jährigen Garantiezeit) verwendet. Etwa noch verfügbarer Reingewinn wird als weitere Super- Div. verteilt, soweit die G.-V. nicht anderweitig darüber beschliesst. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Kassa 46, Bahnanlage 2 770 420, Effekten f. Fonds 436, Fondsverwalt.-Kto d. Allg. Deutschen Kleinb.-Ges. 74 819, Kaut.-Kto 52 598, Debit. 67 076. – passiva: A.-K. 2 745 000, Bilanz-R.-F. 7653, Ern.-F. 74 819, Amort.-F. 9132, Betriebs-(Spec.-) R.-F. 2108, Hypoth. 6000, Kredit. 78 022, Gewinn 42 661. Sa. M. 2 965 396. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 1833, Zs. 1087, z. Ern.-F. 15 000, 3. Amort.-F. 1874, z. Betriebs-(Spec.-)R.-F. 430, Gewinn 42 661. Sa. M. 62 886. – Kredit: Betriebsabgaben u. Garantiebeiträge M. 62 886. Dividenden: 1897–98: 0, 0 % (Baujahre); 1899–1901: 1½, 0, ¼ %; 1902–1903: M. 44 778, 40 528. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. An Zinsgarantiebeiträgen (s. oben) waren zu zahlen 1899–1903: M. 26 440 (M. 17 640 sind aus 1899–1902 noch rückständig). Direktion: Baurat Carl Griebel, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Max Dräger, Stellv. Bau-Insp. 0. Bandekow, Schöneberg; Handelsrichter Theodor Sulzer, Berlin; Landrat Curt von Scheliha, Trebnitz; Bank-Dir. Dr. Korpulus, Breslau. Prokuristen: Reg.-Rat z. D. Otto Mayer, Emil Maeuer. Zahlstelle: Berlin: Nationalbank f. Deutschland. Breslauer Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Breslau, Herrenstrasse 28, I. Gegründet: 2./9. 1876; eingetr. 21./10. 1876. Wegen Gründung, erste Konc. etc. s. Jahrg. 1902/1903. Statutänd. 27./11. 1899 u. 23./4. 1900. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in Breslau und zur Verbindung Breslaus mit umliegenden Ortschaften. Linien: 1) Königsplatz-Zoolog. Garten (4,12 km), 2) Zoolog. Garten-Scheitnig (Pendelbetrieb) (0,96 km), 3) Pöpelwitz (Schlachthof)-Ohlauerthor (5,57 km), 4) Pöpelwitz (Schlachthof)-Centralbahnhof-Strehlenerthor (3,72 km), 5) Kleinburg (Südpark)- Oderthorbahnhof (6, 41 km), 6) Kaiser Wilhelmplatz-Oswitzer Friedhöfe mit Abzweigung nach Schiesswerder (3,63 km), 7) Gürtelbahn (7,10 km). Sa. 30,54 km. Spurweite 1,435 m. Auf allen diesen alten Linien, mit Ausnahme einer kurzen Strecke, kam ab 6./8.–28./11. 1901 der clektr. Betrieb zur Einführung. Die A.-G. war verpflichtet, drei Strecken neu für den elektr. Betrieb zu bauen, welche 1902 bezw. 1903 dem Betrieb übergeben wurden. Wegen des Baues dieser neuen Linien und Einführung des elektr. Betriebes (Baukosten hierfür bis ult. 1903: M. 7788 990), sowie Verlängerung des Vertragsverhältnisses bis 14./7. 1923 wurden in der G.-V. v. 20./2. 1899 unter Aufhebung sämtl. früher abgeschlossenen Verträge folg. neue Ver- einbarungen mit der Stadt Breslau, ratifiziert 27./6. bezw. 5./7. 1899, genehmigt: Die Stadtgemeinde erhält einen Anteil an dem Jahresertrage des gesamten Bahn- unternehmens nach folgenden Grundsätzen: 1) Während der Zeit vom 1. Jan. 1900 bis zum 31. Dez. 1907 werden der Ges. von dem nach Leistung aller zur laufenden Verwaltung und Unterhaltung des Bahnunternehmens erforderlichen Ausgaben, wozu jedoch Zs. und Tilg.-Raten von Oblig. und anderen Schuldverpflichtungen nicht zu rechnen sind, sowie nach Dotierung des Ern.-F. verbleib. Jahresertrage vorweg zu gute gerechnet a) 4 % des noch ungetilgten Teils der älteren Oblig.-Schuld von urspr. M. 600 000, b) 5 % des älteren A.-K. im Gesamtbetrage von M. 1 700 000, c) 4 % von demjenigen Kapitale, welches am Schlusse eines jeden Kalenderjahres auf die Umwandlung u. Erweiterung des Unternehmens that- sächlich ausgegeben worden ist, jedoch abzüglich derjenigen Beträge, die zu diesem Zwecke aus dem Ern.-F. oder aus dem durch den Erlös verkaufter Grundstücke etc. ge- wonnenen R.-F. verwendet worden sind. Ob die verausgabten Kapitalien im übrigen durch Begebung neuer Aktien oder durch Ausgabe von Oblig. gewonnen sind, ist gleich- iltig. Von dem Reste des Jahresertrages erhält die Stadtgemeinde 33 / %, die A.-G. 66 %. 2) Vom 1. Jan. 1908 ab erhalten die Stadtgemeinde und die A.-G. je die Hälfte des nach Leistung aller zur laufenden Verwaltung und Unterhaltung des Bahn- unternehmens erforderlichen Ausgaben, wozu jedoch Zs. und Tilg.-Raten von Oblig. und anderen Schuldverpflichtungen nicht zu rechnen sind, sowie nach Dotierung des Ern.-F. verbleibenden Jahresertrages. Würde hiernach in einem Jahre der A.-G. ein Reinertrag von weniger als 5 % des A.-K. und des noch ungetilgten Teils etwaiger Öblig.-Schulden verbleiben, so ist dieser Reinertrag bis auf 5 % aus dem Gesamtertrage des Jahres zu verstärken und der der Stadtgemeinde zufallende Teil entsprechend zu kürzen. Den Kraftstrom liefert das städtische Elektricitätswerk zum Selbstkosten- 96*