Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1569 reil der Dampfbahn zum Taxwert zu erwerben. Die Stadt Bonn ist ausserdem be- rechtigt, schon nach Ablauf von 25 Jahren die Bahnanlage nebst Betriebsmaterial, Grund- stücken u. sämtl. Zubehör zu kaufen u. zwar für den 20fachen Betrag des Durchschnitts derjenigen Reingewinne, die während des 20.–24. Betriebsjahres erzielt worden sind. 2) Dem Vertrage zwischen der genannten Ges. und den Gemeinden Godesberg, Rüngsdorf, Lannesdorf betr. die Dampfbahn Bonn-Mehlem, dessen Giltigkeit am 22./8. 1930 erlischt. Diese Gemeinden haben wie die Stadt Bonn die gleichen Rechte. 3) Dem Vertrage zwischen der Kommandit-Ges. und der Rheinprovinz vom 15. bezw. 21. Dez. 1892 betr. die Mitbenutzung der Köln-Mainzer Provinzialstrasse zum Zwecke der Anlage und des Betriebes einer schmalspurigen Strassenbahn von Bonn nach Mehlem. Die Dauer dieses Vertrages beträgt 45 Jahre vom Tage der Betriebseröffnung an ge- rechnet. Nach Ablauf der Dauer ist die Provinz berechtigt, die Bahnanlage, sowie auch die zugehörigen Betriebsgebäude und Grundstücke und das bewegliche Material ganz oder teilweise gegen Vergütung des jeweiligen Taxwertes zu erwerben. 4) Dem Vertrage zwischen der genannten Kommandit-Ges. und der Gemeinde Kessenich vom 22. Okt. 1896 betr. die Pferdebahnlinien Bonn-Kessenich, dessen Dauer 60 Jahre beträgt. Nach Ablauf des Vertrages ist die Gemeinde berechtigt, die Bahn- anlage und deren Ausrüstung, die Betriebsgebäude und Grundstücke zu erwerben. Das Pferdeb.-Unternehm. hat eine Betriebslänge von 9,5 Kkm u. eine Baulänge v. 14, 979 km. Die Grundstückfläche des Bahnhofes Coblenzerstr. beträgt 1380 dm, von denen 1022 qm bebaut sind. Die Ausrüstung besteht aus 20 geschlossenen u. 22 offenen Pers.-Wagen u. 96 Pferden. Beim Dampfbahnunternehmen betragen die Betriebslänge 10,100 m, die Baulänge 11, 050 m. Die Grundstückfläche des Bahnhofes Reuterweg 5380 qm, von denen 3011 qm bebaut sind. Ausrüstung: 18 vierachsige und 16 zweiachsige Personenwagen und 8 Lokomotiven. Der Betrieb der Bonner Strassenbahnen erfolgt in eigener Verwaltung. Die Genehmigung zum Bau der neuen Strassenbahn-Linie Bonn-Endenich wurde seitens des Reg.-Präsidenten am 24./9. 1902 erteilt; Betriebseröffnung 22./2. 1903. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, eingezahlt 25 % bei der Gründung, 50 % 22./2. 1899 und restliche 25 % am 30./6. 1900. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., dann 4 % Div.: event. sonstige Abschreib. u. Rückl., 10% Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1903: Aktiva: Bonner Pferdebahn 875 819, do. Dampfbahn 1 409 349, Grundbesitz u. Gebäude 98 549, hinterlegte Kautionen 20 670, Betriebsvorräte 28 573, Effekten 811 004, Bankguth. 126 666, Debit. 28 212, Kassa 1184. Passiva: A.-K. 3 000 000, Stadt Bonn 15 000, Kredit. 26 306, Ern.- u. Amort.-F. 132 145 (Rückl. 48 000), R.-F. 69 456 (Rückl. 16 423), Div. 150 000, Tant. an A.-R. 2781, Grat. u. Unterst.-Kasse 1400, Vortrag 2940. Sa. M. 3 400 030. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. b. Centrale Berlin 6413, Gewinn 221 544.– Kredit: Vortrag 9311, Zs., Mieten etc. 49 383, Betriebsüberschuss 169 262. Sa. M. 227 957. Dividenden: 1898/99; 4½ % p. r. t. auf M. 2 250 000; 1899/1900: 4½ % p. r. t. auf M. 3 000 000; 1900/1901–1902/1903: 4½, 4½, 5 % auf M. 3 000 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: J. H. Müller, Cuno Feldmann. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Dr. jur. H. Jordan, Mallinckrodt: Stellv. Reg.-Rat a. D. Kemman, Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Dr. Bö- diker, Berlin; Baurat Havestadt, Wilmersdorf; Bank-Dir. Arthur Gwinner, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Bank. 2 3 0 Mas 7 Rheinische Bahn-Gesellschaft in Düsseldorf. Gegründet: 25./3. 1896. Letzte Statutänd. 28./12. 1899 u. 11./4. 1900. Konc.-Dauer der Bahn Düsseldorf-Krefeld 75 Jahre, der Lokalstrecken in Düsseldorf 60 Jahre, der Strecke Ober- kassel-Neuss 60 Jahre. Durch Vertrag mit der Stadt Düsseldorf hat sich die Ges. auf die Dauer von 30 Jahren die Verbindung nach dem Rhein gesichert. Zweck: a) Bau und Erwerb, Pachtung u. Verpachtung u. Betrieb von Eisenbahnen; b/ Erwerb von Grundstücken, Anlagen und Gegenständen zu diesen Zwecken, sowie Er- werb, Bebauung und Veräusserung von Grundstücken und Anlegung von Strassen; c) Er- richtung und Betrieb elektr. Anlagen, sowie Anschluss der Bahnanlagen und Wasserstrassen; d) Errichtung einer stehenden Brücke bei Düsseldorf; e) Betrieb von Fährboten. Die Brücke wurde am 12./11. 1898 und die Kleinbahn Düsseldorf-Krefeld 15./12. 1898 eröffnet; Lokal- strecken in Düsseldorf im Nov. 1899: a) Ratinger Thor-Burgplatz-Werft, b) Ratinger Thor- Haroldstrasse; ferner Oberkassel-Neuss 8 km (Eröffnung 20./12. 1901). Haus Meer-Uerdingen 12 km (Eröffnung im Juni bezw. August 1901). Diese sämtl. Linien werden elektr. betrieben. Bahnlänge insgesamt 42 km. Kraftstation in Oberkassel mit Unterstationen in Brend amourstr. 13 Stromabgabe an E 8 0 km; ferner ist seitens des Ministeriums die Linie Heideck-(Krefeld)-Willich-Viersen mit Abzweigung Fichtenhain-Ficheln als Kleinbahn bewilligt, doch sollen diese Projekte mit Hücksicht auf die ungünstigen Betriebsresultate der Strecke Haus Meer-Uerdingen vorläufig nicht weiter verfolgt werden. Die Ges. besass urspr. 352 ha 83 a 35 dm Land mit einem Buchwert von ca. M. 3 600 000; wovon Ende 1903 nach verschiedenen Verkäufen u. Neu- erwerbungen vorhanden: ca. 273 ha zu einem Buchwert von M. 2 259 817, (hiervon ca. 231 ha auterrain u. 56 ha Vorland). Auch 5 Wohnhäuser in Oberkassel besitzt die Ges., ebenso den Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1904/1905. I. 99