Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1587 Die Ges. ist verpflichtet, auf Verlangen der Stadtgemeinde im Falle des Bedürf- nisses, worüber im Streitfalle ein Schiedsgericht entscheidet, während der ersten 35 Jahre der Koncessionsdauer den Bau weiterer Linien auszuführen. Ist ein solches Bedürfnis festgestellt, so muss die Inbetriebsetzung der neuen Linien innerhalb 9 Monaten vom Tage der Aufforderung an geschehen. Betriebsvertrag: Nach dem Vertrage vom 11./12. Aug. 1899 übernahm die Elektricitäts- Act.-Ges. vorm. Schuckert & Co. den Betrieb der gesamten Anlagen unter folgenden Bedingungen: Für die Zeit bis zum 31. März 1900 wird der Betrieb für deren Rechnung geführt, während den Aktionären bis dahin 5 % Zs. auf die eingezahlten Beträge pro rata temporis vergütet werden. Die Elektricitäts-Act.-Ges. vorm. Schuckert & Co. garantiert der Ges. während der Dauer des Vertragsverhältnisses (s. unten) eine Div. von 6 % auf das A.-K. v. 1. April 1900 ab. Auf den Teil dieses Kapitals, welcher am 31. Mär 1900 bezw. an einem späteren Jahresschluss an die genannte Firma nicht zur Auszahlung gelangt sein sollte. bringt die Ges. 6 % Zs. pro rata temporis als bereits vereinnahmt in Anrechnung. Abgesehen von den thatsächlichen Betriebskosten, den Unterhaltungskosten, welche erforderlich sind, um die Anlagen in normalem, leistungsfähigem, vertrags- bezw. kon- cessionsmässigem Zustande zu erhalten und der Dotierung des gesetzl. R.-F. ist eine Tilg.-Rücklage zu stellen, welche genügt, um innerhalb der Koncessionsdauer bei Zu- grundelegung einer Verzinsung von 3½ % und unter Berücksichtigung der Zinseszinsen das Anlagekapital zu tilgen, ferner eine Rücklage für den Ern.-F. von 1 1 % des An- lagekapitals. Als Betriebsausgaben gelten auch die auf das Würzburger Unternehmen entfallenden Steuern der Ges. und die von der Ges. ausgewiesenen Generalunkosten auf das in Rede stehende Unternehmen, letztere bis zu M. 5000 jährl. Ergiebt der Jahres- abschluss der Bücher nach Bestreitung aller Ausgaben und nach Zahlung, der garan- tierten Div. von 6 % einen Überschuss, so werden zunächst 25 % dieses Überschusses dazu verwandt, um der Ges. Schuckert die nach Abschlüssen der Vorjahre ausgewiesenen Verluste nebst 4 % Zs. vom Tage der geleisteten Zahlung zurückzuerstatten. Der Rest des Überschusses, oder falls eine Rückerstattung nicht notwendig ist, der ganze Über- schuss wird zwischen der Ges. und der Elektricitäts-Act.-Ges. vorm. Schuckert & Co. derart geteilt, dass erstere 80, letztere 20 % erhält. Die Ges. hat das Recht, nach vor- heriger Aufkündigung des Vertragsverhältnisses den Betrieb des Unternehmens selbst zu übernehmen. Die Künd. kann mit 6 monat. Frist zum Schlusse eines Geschäftsjahres, frühestens jedoch zum 31. März 1905 erfolgen. Macht die Ges. von diesem Kündigungs- recht Gebrauch, so hat sie bei Ablauf des Betriebsvertrages der Ges. Schuckert & Co. die derselben bis dahin etwa nicht erstatteten Verluste aus dem Betriebsverhältnis nebst 4 % Zs. bar zu bezahlen. Der Ges. Schuckert & Co. steht das gleiche Recht der Künd. mit 6monat. Frist und frühestens zum 31./3. 1905 zu; jedoch darf sie von diesem Rechte nur Gebrauch machen, wenn die Einnahmen aus dem Betriebe drei hintereinander- folgender Jahre zur Zahlung einer nach Massgabe dieses Vertrages berechneten Div. von 6 % auf das A.-K. von M. 2 000 000 ausreichten. Zuschuss der Firma Schuckert 1901/1902 bis 1902/1903: M. 167 339, 201 684. Lapital; M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000), seit 5. Jan. 1900 voll eingezahlt. Die Elek- tricitäts-Act.-Ges. vorm. Schuckert & Co. garantiert ab 1. April 1900 eine 6 % Div. (s. oben). Geschäfts jahr: 1. April bis31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., ferner an eine Tilg.-Rücklage (siehe Betriebsvertrag), hierauf vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 3000 jährl.), Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1903: Aktiva: Bahnanlagen 1 795 649, Konc. 150 000, Bahnhofs- grundstück u. Gebäude 251 081, Kassa 624, Kaut.-Kto 15 071, Tilg.-Rücklage 51 256, Minder- Fimahme 17 582. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 50 000, Kredit. 131 167, R.-F. 12 631, Ern. F. 36 210, Tilg.-F. 51 256. Sa. M. 2 281 266. 3 Gewinn. u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtausgaben 237 829, z. Tilg.-F. 25 850, z. Ern.-F. 085, Tant. an A.-R. u. Vorst. 3600, Remunerat. f. Angestellte 1250, z. R.-F. 6315, Div. 120 000. —– Kredit: Gesamteinnahmen 220 247, Zuschuss d. Betriebspächterin 201 684. Sa. M. 421 931. Kurs Ende 1900–1903: 132, 118.75, 114, 117 %. Aufgelegt 22./2. 1900 zu 133.50 % durch von Koenen Co. und Genoss.-Bank Soergel, P. & Co. zu Berlin. Erster Kurs am 8./3. 1900: 133.50 %. Notiert in Berlin. inidenden: Das erste Geschäftsj. endete am 31./3. 1900; für dasselbe wurden den Aktionären * 0 ; t. gewährt. 1900/1901–1903/1904: 6, 6, 6, 6 %. Div.-Zahlung spät. 1./10. Coup.- ....... Direktion; Ing. Otto Mollenhauer: Aufsichtsrat: (39) Vors. Rechtsanwalt Meisner, Würz- burg; Stellv. Bürgermeister a. D. Dr. Josef Rosenthal, Berlin; Dir. Gustav Bitter, Nürnberg; M. Fraundorfer, Würzburg. Jahls vahlstellen; Gesellschaftskasse; Berlin: Bankhaus von Koenen & Co.