=–– Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1615 Act-Ges. Elektrizitätswerke (vorm. O. L. Kummer & Co.) in Dresden. (In Konkurs.) Gegründet: 23./6. 1894; eingetr. 17./7. 1894. In Konkurs seit 15./6. 1901. Konkurs- verwalter: Justizrat Dr. Mittasch, Dresden, Sporergasse 2. Für Osterreich: Rechtsanwalt Dr. Tschinkel, Teplitz. Gläubigerausschuss: Rechtsanw. Dr. Felix Bondi, Bank-Dir. Dr. Getz, Reichsbank-Dir. Schmidt, Bank-Dir. Hegemeister, Prokurist Melzer, Rechtsanw. Röhl, Rentner Swiderski, Dresden; Prokurist Fürth (von der Firma Felten & Guilleaume in Mülheim a. Rh.), Fabrik-Dir. Emil Berneaud, Meissen. –— Uber die Gründung, den Besitzstand und die Unter- nehmung der Ges. etc. beim Ausbruch des Konkurses s. Jahrg. 1900/1901. – Der Zusammen- bruch der Ges. wurde hauptsächlich dadurch herbeigeführt, dass sich dieselbe in zahlreiche Unternehm. eingelassen hatte, ohne für die Durchführung der Anlagen, die in vielen Fällen in den ersten Betriebsjahren erhebliche Zuschüsse erforderten, die nötigen Mittel zu besitzen oder beschaffen zu können, zumal das Finanz-Institut der Ges. selbst, die Creditanstalt f. Ind. u. Handel in Dresden, in Mitleidenschaft gezogen worden war und in Liquid. treten musste. Höhe der nicht bevorrechtigten Forder. Jan. 1904 M. 13 964 419, auf welche in 5 Raten, juli u. Nov. 1902, Mai u. Sept. 1903 à 5 % und Jan. 1904 4½ %, im ganzen jetzt 24½ % zurückgezahlt sind. Die bevorrechtigten Forder., rund M. 90 000, sind voll befriedigt. Das Hlektricitätswerk in Niederlössnitz brachte den Obligationären zweiter Güte M. 280 000, welche für dieselben reserviert wurden. Aus dem Erlös des Teplitzer Unternehm. sind nach Abzug der Hypoth. der Konkursverwalt. M. 100 000 zugeflossen. Für das Werk in Tsingtau fanden sich im der Allg. Elektricitäts-Ges. und in Siemens & Halske in Berlin Käufer, per Saldo verblieben dem Konkurs hieraus rund M. 120 000. – Ebenso sind die beiden Vorortbahnen Vedersedlitz-Laubegast u. Loschwitz-Pillnitz veräussert. Das Elektricitätswerk Elbthal in Cossebaude ist für M. 75 000 an den Gemeindeverband übergegangen. Die Gläubiger-Vers. 31./3. 1903 beschloss den freihänd. Verkauf der Niedersedlitzer Anlagen nebst allem Zubehör an die auf den Trümmern der Kummer-Ges. 3./3. 1903 neu gegründ. A.-G. „Sachsenwerk“ für M. 700 000 nebst M. 27 000 für Zubehörungen. Dieser Betrag ist den Obligationären 1. Anleihe überwiesen, wogegen M. 54 000 strittiger Erlös für die Vorortsbahn Niedersedlitz-Laubegast der freien Masse zugefallen ist. Die Gläubiger-Vers. v. 11./12. 1903 genehmigte den Verkauf der beiden Süddeut. elektr. Lokalbahnen Murnau-Oberammergau u. Aibling-Feilnbach an die Lokalbahn-A.-G. in München für M. 700 000, wovon der Konkursmasse effektiv M. 300 000 zugeflossen sind. Die Regressklagen gegen die früheren Verwalt.-Mitgl. Kummer u. Horn haben durch deren Zahlungsunfähigkeit ihre Erledigung gefunden; Dir. Römer hat im Ver- eleichswege M. 75 000 gezahlt; gegen von Alvensleben schwebt die Klage noch wegen M. 200 000. Der Konkurs kann wegen der noch schwebenden Prozesse u. durchzuhaltenden Garantie- Verpflichtungen noch Jahre dauern. 4./3. 1904 war ein neuer Feststellungstermin. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1896 um I. 1 000 000, 1897 um M. 2 000 000, 1898 um M. 3 000 000, 1899 um M. 2 500 000. Die Aktionäre konnten dadurch einen Teil ihres Kapitals retten, dass ihnen freigestellt wurde, für 20 oder 40% des Nennbetrages ihrer Aktien solche der neuen A.-G. Sachsenwerk gegen Barzahlung a0 beziehen, wogegen sie bei 20 % Anspruch auf ¼ des Nom.-Wertes der alten Aktie, bei 40 % auf den volfen Nom.-Wert behalten haben. In beiden Fällen wird der ihnen zustehende Anspruch aus künftigen Reingewinnen der neuen Ges. im Wege der Ausl. befriedigt. Hypothek.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreibungen von 1899, Stücke 7 u. 1000. Kurs in Dresden (seit 19./6. 1901 fr. Zs.) Ende 1899–1902: 103, 99.25, –, Wezs %. – II. M. 2 500 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1901, rückzahlbar zu 102 %, stlücke wie bei I. Kurs in Dresden (seit 19./6. 1901 fr. Zs.) Ende 1901– 1902: –, 23.50 %. Beide Anleihen waren auf dem Niedersedlitzer Werke der Ges. an 1. bezw. 2. Stelle, Anleihe II ausserdem noch auf dem inzwischen für M. 280 000 verkauften Niederlössnitzer Elektrizitäts- sichergestellt. – Nach den mit der neuen A.-G. Sachsenwerk getroff., in der gerichtl. Vers. %b Obligationäre v. 24./4. 1903 gutgeheiss. Vereinbar. sind die Rechte der Oblig.-Besitzer derart die der Anl. Terhielten als Abfind. 80 % ihres Besitzes, u. zwar 60 % in 4 e Oblig. der neuen Ges. u. 20 % in vollbezahlten Aktien. Die Obligationäre I, deren Ausfallanspruch 0 724875 festgestellt wurde, verzichten auf alle Rechte, bleiben aber im Besitz ihrer alten 0 und erhalten 20 % Nennwert aus den künftigen Reingewinnen des Sachsenwerkes 8 W ege der Ausl. Die Besitzer der Anleihe II erhielten gegen Verzicht aller ihrer Rechte, 110 der Regressansprüche gegen die Creditanstalt f. Ind. u. Handel in Liquid. in Dresden d Abfindung 40 % ihres Besitzes in Aktien der neuen Ges., weitere 40 % aus künftigen angewinnen ders. im Wege der Ausl. Frist zur Annahme dieser Abfindungen bis 6./5. 1903. n 4 4/0% Oblig. sind M. 1 486 000, von den 5 % M. 2 369 000 z. Zwecke des Empfanges werk ktien der A.-G. Sachsenwerk eingereicht und ihnen zus. M. 1 244 800 Aktien Sachsen- des 8 ausgehändigt, den 4½ % Oblig. ausserdem noch M. 891 600 4 % Teilschuldverschreib. 73 Pachsenwerk. – Sowohl die eingereichten alten Kummer-Aktien, wie Oblig., sind mit els der neuen Ges. abgestempelt. Ab 12./7. 1903 werden nach Löschung der eingetr. 6 aufrunsshypoth. aus der freien Konkursmasse die bisher an die nicht bevorrechtisten verel verteilten 15 % Abschlagszahlungen auf die Oblig. nachgezahlt u. zwar aaf M. 7248 75 Ma as Ausfallforder. der 4½ % Anleihe von M. 108 731.25 u. auf M. 2 432 84 8 Ausfall- M. 500 5 % M. 364 927.05. Demnach entfielen auf je M. 500 4½ Oblig. M. 56.24. auf je 0 5 % Oblig. M. 72.98. Ferner werden ab 3./7. 1903 auf die 5 % Oblig. die aus dem Ver-