Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 89 Verlust. Nach Fertigstellung des neuen, massiv gemauerten Schachtes wird die Kokserzeu- gung sich erhöhen; die Erstellung der hierfür erforderl. neuen Koksöfen mit einer Anlage zur Gewinnung der Nebenprodukte ist in die Wege geleitet. 1903/1904 mussten für die Kokerei Kohlen hinzugekauft werden. Für den Verein bestand 1903/1904 bis ins Frühjahr hinein die Notwendigkeit, den grössern Teil des Arbeitsbedarfes aus dem Auslande zu ungünstigen Preisen zu holen. Die Gründung des Stahlwerks-Verbandes war für das Werk miteiner Enttäuschung verbundeu, da es letzterem nicht gelang, mit einer der Leistungsfähigkeit seiner Anlagen auch nur annähernd ent- sprechenden Anteilsziffer aufgenommen zu werden. Die Beteil. beträgt 252 400 t Rohstahl, während zur Zeit des Zustandekommens des Verbandes die Erzeugung bereits 272 000 t er- reicht hatte und für die volle Ausnutzung der Anlagen annähernd 400 000 t Rohstahl-Ver- arbeitung erwünscht gewesen sein würde. – Um sich bei der Deckung des Roheisenbedarfs unabhängig zu machen, beschloss die G.-V. 1903 sich die ganze Produktion der benachbarten Fentscher Hüttenwerke Akt.-Ges. in Kneuttingen zu sichern. Da eine völlige Fusion der beiden Ges. auf Formschwierigkeiten stiess, hat sich Aumetz-Friede die Option für über / der Fentscher Aktien behufs Umtausch derselben gegen Aumetz-Aktien erworben. Gegen je 50 Vorz.-Aktien à frs. 100 von Fentsch wurden 11 Aumetz-Aktien à frs. 500 und gegen 15 gewöhnliche Aktien à frs. 100 von Fentsch eine Aumetz-Aktie à frs. 500 gewährt. Die Anleiheschuld von Fentsch bleibt durch diese Transaktion unberührt. Eine Bankengruppe hat sich bereit erklärt, der Aumetz-Ges. gegen hypothekar. Sicherung die von ihr benötigten Kredite zu gewähren mit dem Recht, den Betrag innerh. 5 Jahren gegen Aktien der Ges. zu pari umzutauschen. Betreffs des der Ges. bereits gewährten Kredites von M. 3 000 000 wird den Banken dasselbe Recht bewilligt. Zur Realisierung aller Projekte hat die G.-V. v. 25./11. 1903 von Aumetz-Friede die Verwalt. zur Ausgabe von insgesamt frs. 12 100 000 Aktien, je nach Bedarf, ermächtigt (s. auch unten bei Kapital). Ende 1904 wurden die Gesamtanlagen der Fentscher Hütten in Pacht genommen (s. Fentscher Hütten S. 135.) Kapital: frs. 26 066 500 (M. 20 853 200) in 52 133 gleichberecht. Akt. à frs. 500 (M. 400). Urspr. frs. 8 000 000 erhöht lt. G.-V. v. 24./11.1897 um frs. 4000 000 u. It. G.-V. v. 12./10. 1898 um frs. 3 000 000. Die Aktien von 1898 wurden den Aktionären 4: 1 vom 21./10.–5./11. 1898 zu frs. 650 pro Aktie angeboten. Die G.-V. v. 22./1. 1900 beschloss weitere Erhöh. um frs. 5 000 000 (auf frs. 20 000 000) in 10 000 ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien à frs. 500. Hiervon dienten 7000 Stück zur Erwerbung der Zeche General bei Weitmar i. Westf. (s. oben), restl. 3000 Stück wurden den Aktionären 10: 1 vom 15.–17./2. 1900 zu à frs. 650 angeboten. Da die Ges. infolge Umschwunges der Konjunktur in finanzielle Schwierigkeiten geraten war (Unterbilanz am 30./6. 1901 frs. 821 131), so beschloss die G.-V. v. 15./3. 1901 zwecks Sanierung, das A.-K. um frs. 10 000 000 durch Ausgabe von 6 % Vorz.-Aktien zu erhöhen. Es stellte sich jedoch alsbald heraus, dass weit einschneidendere Massregeln erforderl. waren, um die Ges. wieder auf eine gesunde Grundlage zu stellen, sie von ihren schweb. Schulden zu befreien und ihr zugleich ein ausreichendes Betriebskapital zu sichern. Demgemäss be- schloss die G.-V. v. 23./7. 1901, die bisherigen frs. 20 000 000 alte Aktien zu frs. 4000 000 zus. ulegen und frs. 22 000 000 neue Aktien auszugeben, wonach das gesamte A.-K. der Ges. sich auf frs. 26 000 000 beläuft. Der Umtausch von 5 alten Aktien gegen eine neue fand 4./11. 1901 statt. Die 44 000 neuen Aktien à frs. 500 wurden den Aktionären 10: 11 v. 9.–14.9. 1901 zu pari angeboten u. sind jetzt voll eingezahlt. Die beteiligte Bankgruppe (s. unter Zahlst.) übernahm vertragsm. die von den Aktionären nicht bezogenen neuen Aktien; ferner über- nahm sie die noch im Portefeuille der Ges. gewesenen frs. 1 000 000 4 % Oblig. u. frs. 6 000 000 neue 4½ % Oblig. Insgesamt flossen der Ges. durch diese Transaktionen frs. 28 000 000 neue Mittel zu, die zur Rückzahlung der Bankschulden, zur Vollendung der Walzenstrassen und zur Vermehrung der Betriebsmittel dienten. Zur Herstellung einer engeren Verbindung mit der Fentscher Hütten-A.-G. in Fentsch be- schloss die G.-V. v. 25./11. 1903 das A.-K. von frs. 26 000 000 um 10 %, also um frs. 2 600 000 herabzusetzen (Frist bis 17./5. 1904) und dann wieder um frs. 2 666 500 in neuen Aktien zu erhöhen. Letztere waren zum Umtausch der frs. 2 000 000 Vorz.- u. frs. 5 000 000 St.-Aktien von Fentsch gegen frs. 2 200 000 bezw. frs. 1 666 500 Aktien von Aumetz-Friede bestimmt: der Rest der zum Umtausch erforderl. Summe wird in anderer Weise beschafft. Die Beteil. bei Fentsch stand 30./6. 1904 mit M. 2 133 200 zu Buch; der Verein hat 35 775 St.- u. 13 400 Vorz.-Aktien von Fentsch eingetauscht; es bestehe Aussicht, binnen kurzem in den Besitz annähernd sämtl. Aktien zu gelangen. Der durch den Herabsetzungsbeschl. v. 25./11. 1903 erzielte Buchgewinn von M. 2 080 000 wird zu Abschreib. verwandt werden. Nach Durch- führung der Gesamttransaktion stellt sich das A.-K. um frs. 66 500 höher wie vor dem 25./11. 1903, also auf frs. 26 066 500 gegen frs. 26 000 000. Anleihen: I. frs. 5 000 000 (M. 4 000 000) in 4 0% Oblig. von 1899, 10 000 Stücke à frs. 500. Tilg. durch jährl. Ausl. am 2./11. Noch in Umlauf 30./6. 1904 frs. 4 517 000. – II. frs. 6 000 000 (M. 4 800 000) in 4 % Oblig. von 1900, 12 000 Stücke à frs. 500, jährl. Ausl. am 2./11. Noch in Umlauf 30./6. 1904 frs. 5 546 000. III. frs. 6 000 000 (M. 4 800 000) in 4½ % Oblig. von 1901, 12 000 Stücke à frs. 500; jährl. Ausl. am 1./8. Noch in Umlauf 30./6. 1904 frs. 5 799 000. Kurs Ende 1903–1904: 4 %: frs. 392.50, 431; 4½ %: frs. 432.50, 457.50. Notiert in Brüssel. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Am letzten Mittwoch im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie à frs. 500 = 5 St. Sollten die Aktien in Stücke à frs. 100 eingeteilt werden, entfallen auf jeden Abschnitt à frs. 100 = 1 St.