Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 93 Deutsch-Oesterreichische Mannesmannröhren-Werke. Sitz in Berlin W., Generaldirektion in Düsseldorf. Zweigniederlassung in Komotau (Böhmen). Werke in Düsseldorf-Rath, Remscheid, Bous a. d. Saar und Komotau. Gegründet: 16./7. 1890; eingetr. 14./11. 1890. Letzte Statutänd. 12./6. bezw. 18./12. 1900 u. 29./12. 1903. Übernahme der liquid. A.-G. Mannesmannröhren-Walzwerke u. zwar zu Komotau für M. 4 383 000, zu Bous für M. 1 287 000; ferner von R. Mannesmann in Remscheid ein Walzwerk für M. 1 320 000, von R. Mannesmann jr. und M. Mannesmann in Remscheid Patente und Erfindungsrechte u. die ihnen aus Licenzverträgen zustehenden Berechtigungen für M. 16 000 000, in Sa. M. 22 990 000. Die Ges. gewährte dafür M. 22 990 000 in Aktien à M. 1000. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Metallgegenständen aller Art, insbes. in Röhren nach Mannesmann'schen Patenten. Von den hauptsächlichsten im Besitz der Ges. befindl. Patenten für Deutschland, Osterreich-Ungarn u. Belgien verfiel das erste 1900, das letzte verfällt 1906. Das neue Werk in Düsseldorf-Rath (s. unten) hat seit Jan. 1901 den Betrieb aufgenommen; es ist für eine Jahresproduktion von 12 000–18 000 t eingerichtet und wurden für dasselbe 1900/1901–1903/1904 ca. M. 5 147 989 verausgabt. Zugang auf Anlagekonten 1901/1902–1903/1904: M. 974 182, 897 273, 1 582 722. Gesamtgrundbesitz 1 430 772 qm, wovon 85 968 qm auf Rem- scheid, 242 594 qm auf Bous, 552 322 qm auf Komotau, 549 888 qm auf Rath entfallen. Etwa 4200 Arbeiter u. Beamte. Die Ges. gehört dem Deutschen Siederohr-Syndikat mit 20.973 * Beschäftigungsgrad, dem Verbande Deutscher Stahlflaschen-Fabrikanten mit 40.42 % Quote und dem österr. Röhrenkartell an. Produktion: 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 1902/1903 1903/1904 döhren etc. . t 28 882 37502 38 702 45 760 50033 66545 Fakturierung . M. 11 196 763 15 143 779 14 111 120 14 731 739 15 905 725 20 154 945 Die Werke der Ges. sind im wesentlichen mit folgenden Einrichtungen ausgestattet: Remscheid besitzt: 5 Walzapparate und 1 grossen Versuchsapparat nebst Kratzbänken, Dampf- und Luft- hämmern, fen, Richtpressen, Adjustagemasch., sowie die dazu nötigen Dampfmasch. mit Centralkondensation u. Kesselanlage, ferner eine Kaltzieherei nebst Öfen u. erforderl. Hilfseinricht., eine hydraulische Anlage, grosse mechan. Werkstatt, Teererei, Wasserversorgung u, eine das gesamte Werk umfassende Schmalspurgeleisanlage. Bous besitzt: 2 grosse Walzapparate nebst Öfen, Zentrieranlage, 2 Pendelsägen u. 1 Rundwalzwerk; die hydraulische Anlage, Adjustagemaàsch. wie Richt- u. Abstechbänke, Specialarbeitsmasch. für die Bearbeitung der Leitungsröhren, Behälter u. Flaschen: Glühöfen, Flaschen- u. Rohrprüfvorricht.; eine Flaschenschmiede mit zugehör. Dampfhämmern u. hydraulischen Apparaten nebst 2 Stauchmasch. mit den nötigen Gebläsen u. Feuern; eine grosse Kaltziehereianlage mit 11 Doppelketten-Ziehbänken u. 7 Spindelbänken, Kratzbank, Glüh- öfen u. Beizerei sowie zugehör. Adjustagemasch.; eine Anlage zur Herstellung von Kupfer- u. Messingröhren mit 3 Ziehbänken, den Adjustagemasch., Glüherei u. Beizerei; eine Teererei, eine elektr. Beleucht.-Anlage mit Accumulatorenbatterie; eine Pressluftanlage für Hebezeugbetrieb; Modell- u. Kistenschreinerei; Dampffkessel- anlage von 11 Cornwallkesseln u. 25 Dampfmasch. u. Luftkompressoren; eine das gesamte Werksterrain um- fassende Schmalspurgeleis-Anlage sowie eine Normalspurgeleis-Anlage mit Verladerampe u. Verladehalle. Komotau besitzt: 12 Walzapparate nebst Warmziehbänken u. zugehör. Anwärmeöfen, Dampfhämmer, Richt- Pressen, Abstech- u. Gewindeschneidbänke, Aufmuffmasch. mit zugehör. Dampfmasch.; ausserdem ein grosses Blockwalzwerk zum Auswalzen von Stahlblöcken, sowie ein Duo-Fertigwalzgerüst; die dazu nötigen Dampf- masch. von insges. ca. 5000 HP. mit 2 Centralkondensationsanlagen nebst Kesselanlage, Anwärmeöfen; 2 Central- generatorenanlagen zur Erzeugung des Heizgases aus Braunkohle für die Anwärmeöfen; eine Rohrprüfstation; eine komplette Kaltziehereianlage; eine komplette Einricht. für Masten-, Schlangen- u. Flaschenfahrikation; eine Geschossfabrik: eine Hammerwerksanlage mit Fagonschmiede, 9 Dampfhämmern u. zugehör. Öfen und Schmiedefeuern; eine Eisen- u. Metallgiesserei; eine mechan. Werkstätte; eine hydraulische Centralkraftstation mit Accumulator; eine Teererei u. Juterei; eine Normalspurgeleisanlage und eine das gesamte Werksterrain umfassende Schmalspurgeleisanlage; Gasbeleuchtungs. u. teilweise elektrische Beleucht.-Anlagen; eine separate Wasserwerksanlage; eine Braunkohlengrube, welche mit den Kohlenverbrauchsstellen des Werkes durch eine Schmalspurgeleisanlage mit Lokomotiybetrieb verbunden ist. Rath besitzt: 12 grosse Walzapparate nebst Kratzbänken, Dampfhämmern, öfen, Richtpressen u. Adjustage- masch., sowie die dazu nötigen Dampfmasch. mit Centralkondensations- u. Kesselanlage; eine Einricht. zur Fabrikation von Masten, Ladebäumen, Bootsdavits, Deckstützen n. Grubenstempeln; eine Specialeinricht. für die Muffenrohrfabrikation; eine hydraulische Anlage; Teererei u. Beizerei; eine grosse Maschinenwerkstätte f. Reparat. u. Neuanlagen; eine elektr. Centrale f. Kraft u. Licht; eine Normalspurgeleisanlage mit Lokomotiven- betrieb; eine das ganze Werk umfassende Schmalspurgeleisanlage nebst 2 Schiebebühnanlagen u. 4 elektrisch betriebenen Schiebebühnen. Die Ges. ist bei der 1897 in ihrem Interesse gegründeten A.-G. Deutsche Röhrenwerke in Berlin und Rath, A.-K. M. 2 250 000, mit der Hälfte beteiligt. (Div. 1899/1900–1903/1904: 4. 0, 0, 0, 0 %.) Herstellung stumpfgeschweisster Gasröhren u. überlappt geschweisster grosser Röhren. Die G.-V. v. 28./10. 1902 genehmigte einen mit den Deutschen Röhrenwerken zunächst auf 3 Jahre abgeschlossenen Pachtvertrag; die jährl. Pachtsumme von M. 130 000 sichert lediglich Deckung der Unk. u. Abschreib., an einem event. Überschuss nehmen die Röhren- werke mit % teil. Ferner ist die Ges. seit 1899 bei der British Mannesmann Tube Co. Ltd. in Landore (Süd-Wales) mit 18 993 pref. Shares, 5100 ord. Shares u. £ 12 200 Debentures be- teiligt (Div. 1901/1902–1903/1904: 0, 0, 0 %). Die Anlagen in England wurden 1899 mit Hilfe untenstehender Anleihe von der deutschen Ges. erworben u. später der jetzigen engl. Ges. übertragen. Buchwert aller Beteilig. der Ges. 30./6. 1904 M. 4 522 816. Gewinnanteil 1899/1900 bis 1903/1904: M. 94 462, 113 874, 152 321, 9829, 29 243. Kapital: M. 22 500 000 in 22 500 Aktien (Nr. zwischen 1–25 000) à M. 1000. Urspr. M. 35 000 000, wovon M. 12 010 000 mit 120 % bar eingezahlt und M. 22 990 000 durch Einlagen auf- gebracht wurden (s. oben). In Gemässheit des mit den Patent-Inferenten Reinhard und Max Mannesmann ge- schlossenen Vertrages vom 2. Febr. 1893 wurden von denselben der Ges. 1000 Aktien „