―――― ― =ee * 104 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Direktion: Ing. Paul Zeising, Ing. Carl Weiss. Prokuristen: Herm. Doermer, Carl Roick. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Leo Michel, Berlin; Stellv. Wilh. Burchardt, Magdeburg; Hch. Malcke, Emil Franke, Berlin; Bankier Emil Glaser, Blankenburg a. H. Zahlstellen: Blankenburg a. H.: Gesellschaftskasse, Harzer Bankverein; Berlin: Disconto. Ges.; Magdeburg: Zuckschwerdt & Beuchel. Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation in Bochum. Gegründet: 23./1. 1854, Dauer unbeschränkt. Letzte Statutänd. v. 9./5. 1900 u. 26./10. 190l. Zweck: Herstellung von Gussstahl und Gussstahlfabrikaten; Steinkohlen- u. Erzbergbau ete. Es werden hauptsächlich fabriziert: Stahlfaconguss jeder Art, darunter Glocken, Schienen und Schwellen nebst Zubehör, Knüppel und Platinen, Produkte der Feinwalz. strasse, Wagen- und Lokomotivradsätze, Federn, Herzstücke und Weichen, Eabrikate aus Schmiedestahl jeder Art, Wellen bis zu 30 t Gewicht, Geschütze nebst Zubehör, namentlich auch Geschosse, Material für Schiffsbau, Feld- u. Industriebahnen, Eisenbahn- wagen etc. Arbeiterzahl 1898/99–1902/1903 insges. ca. 9917, 10 524, 11 566, 10 687, 10 996. Die Gussstahlfabrik besteht wesentlich aus folgenden Teilen: Hochofenanlage; Bessemer-, Martin- und Tiegelschmelze; Stahlgussformerei; Cementstahl-Ofenanlage; Schienenwalzwerke I und II; Radreifenwalzwerke, Räderwalzwerke, Feder-, Block- und Kaliberwalzwerke; Hammerwerke I und II und Pressbau, Räderschmiede; Federnfabrik; Herzstückwerkstatt, Weichenfabrik, Drehereien für Achsen, Lokomotiv- und Waggon- Radsätze; Kanonenwerkstatt; Werkstatt für Feldbahnbau; Eisengiesserei und Reparatur- werkstätte; Fabrik für feuerfeste Produkte und Gasfabrik. – Die Bessemer- und Thomas- schmelzen nebst Mühle zur Herstellung des Thomasschlackenmehls arbeiten jede mit 3 Konvertern. Die Martinschmelze besitzt 7 Siemens-Martinöfen für 20 und 25 t Chargen- gewicht. Es sind auf dem Werke vorhanden 6 Schmiedepressen, davon eine von 4000t Druckkraft, 42 Dampfhämmer, 150 Dampfmaschinen, 70 Motore, 1900 Werkzeugmaschinen, 260 Krane, 200 Dampfkessel, 116 Wärmöfen, 37 Schmelzöfen, 24 Lokomotiven; ferner 95 Trockenöfen, 18 Öfen für Gaserzeugung, 19 Stein- u. Pfeifenbrennöfen. Die Produktion des Werkes ist nicht über 15 000 t Stahlfabrikate monatlich gekommen, dieselbe kann aber mit den vorhandenen Mitteln ganz erheblich gesteigert werden. Geplant ist der Bau einer grossen Stahlwerksanlage mit Walzwerken zur Herstellung von Trägern, Formeisen, Halbzeug etc. Der grösste Teil des Roheisens wird von den 4 Hochöfen in Bochum geliefert; die Produktion eines Hochofens beträgt jährl. im Durchschnitt etwa 50 000 t. Die Erze hierzu liefern teils die eigenen deutschen Gruben, teils werden sie aus Spanien, Afrika und Schweden bezogen. In der 1880 für M. 240 000 erworbenen lothr. Erzgrube zu Fentsch wurde 1900 mit dem Betrieb begonnen und wurde 1902/1903–1903/1904 114 679, 384 944t Minette gefördert. Den Kohlen- u. Koksbedarf liefern die eigenen Kohlenzechen und Kokereien. Ferner besitzt die Ges. 6 Arbeiterkolonien nahe der Gussstahlfabrik und den Stein. kohlenzechen mit 1100 gesunden und billigen Familienwohnungen für verheiratete Arbeiter und Meister; ein grosses für 1200 Personen berechnetes Kost- und Logierhaus für die unverheirateten Arbeiter, 2 Häuserkomplexe mit 51 Einzelwohnungen und ausser- dem noch 11 Wohnhäuser für 79 Beamten- und Meisterfamilien; 8 Verkaufsstellen (Kom sumanstalten) zum Bezug von Lebensmitteln für Beamte, Meister und Arbeiter. Das Gesamtergebnis 1903/1904 stellt sich namentlich durch Fortfall der seitherigen Zu. bussen für die verkauften beiden Zechen günstiger wie im Vorjahre. Der Gewinn aus den verkauften Zechen (M. 1 469 953) ist zur inneren Kräftigung der Ges. zurückgestellt (Spec- Res.- u. Disp.-F.), der Zs.-Verlust für Hasenwinkel ist unter Kredit. verbucht. Die Eisenstei. gruben haben 1903/1904 M. 6757 Zubusse erfordert gegen M. 10 219 im Vorjahre. 1872 wurde ein Eisensteingrubenkomplex im Siegerlande erworben; diese Gruben sind nicht im Betrieb. Die G.-V. vom 28. Febr. 1889 genehmigte Ankauf sämtlicher (M. 1 000 000) Aktien der Ges. für Stahlindustrie in Bochum, wodurch das Werk nebst 81 Kuxen der Stein. kohlenzeche Ver. Engelsburg bei Bochum ab 1. Juli 1888 auf die Ges. für M. 3 117 550 überging; das Unternehmen wurde zunächst als selbständige A.-G. fortgeführt und in Aug. 1895 mit Rücksicht auf die Besteuerung in eine selbständige Ges. mit beschränkter Haftung bei M. 2 000 000 Kapital umgewandejt. Die Produktionsmittel der Stahlindustrie sind folgende: eine Bessemeranlage mit 2 Konvertern; eine Martinschmelze mit 2 Öfen, ein Hammerwerk etc.; ein Schienenwalzwerk; ein Mittelwalzwerk und eine Feinstahl strasse. Gussstahlfabrik und Stahlindustrie wurden in 1889/90 mittels einer Zahnrad- bahn miteinander verbunden. Die G.-V. v. 3./10. 1889 genehmigte Ankauf der Steinkohlenzeche Ver. Engelsburg mit einem Grubenfelde von 4 950 000 qm und einem Schachte zu durchschnittl. M. 660 pro Kux ab 1./7. 1889 (erworben sind bisher 998 von 1000 Kuxen); die G.-V. v. 18./1. 1890 Anlage einer Verbindungsbahn zwischen der 1890 erworbenen Zeche Hasenwinkel und Gussstahlfabrik und Erwerb der mit dieser Zeche verbundenen Kokerei von 130 Ofen