8 108 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. stellung des Kokes gehen für Rechnung der Zeche Dannenbaum, während die Firma Dr. C. Otto & Co. den Betrieb der Kondensationsanlage für eigene Rechnung über- nommen hat und für die Dauer von 15 vollen Betriebsjahren die beim Betriebe der- selben fallenden Nebenprodukte, wie Teer, Ammoniak, Benzol etc. unentgeltlich erhält. Nach Ablauf dieser vollen 15 Betriebsjahre, d. h. im Jahre 1912 gehen die gesamten Anlagen, also Öfen, Kondensation, Gebäude und Maschinen ausschliesslich etwaiger Vorräte an Produkten, in betriebsfähigem Zustand ohne weitere Entschädigung in den Besitz der Zeche Dannenbaum über. Auf Schacht II sind 120 Koksöfen ohne Neben- produktengewinnung vorhanden. II. Das Steinkohlen- und Eisensteinbergwerk Friederika. Dasselbe ist durch zwei Schachtanlagen aufgeschlossen. Die Hauptgewinnung geht z. Z. auf der 210 m Sohle um. Neben den sonstigen erforderlichen Verwaltungs- und Betriebsgebäuden befinden sich auf Schacht Friederika I eine Brikettfabrik, sowie 98 Koksöfen. III. Das Steinkohlenbergwerk Prinz-Regent. Das Grubenfeld ist durch eine Doppelschachtanlage aufgeschlossen. Der ältere Schacht hat eine Teufe von 370 m. der neuere eine solche von 500 m. Die Koksöfen-Anlage besteht aus 42 ÖOfen ohne und 60 Öfen mit Gewinnung der Nebenprodukte. Letztere Anlage, im Jahre 1896 von der Firma Dr. C. Otto & Co. auf deren Kosten erbaut, steht in gemeinsamem Eigentum des Erbauers und der Zechenbesitzerin. Der Betrieb der Koksöfen und Herstellung des Kokes gehen für Rechnung der Zeche Dannenbaum, während der Betrieb der Kondensations- anlage gegen Zahlung einer Abfindungssumme von M. 353 500 für Ammoniak, M. 100 000 für Benzol seitens der Zechenbesitzerin für gemeinsame Rechnung für die Dauer von 15 vollen Betriebsjahren geführt wird. Nagh Ablauf dieser 15 Betriebsjahre, d. h. im Jahre 1911, gehen die ganzen Anlagen, also Öfen, Kondensation, Gebäude und Maschinen ausschliesslich etwaiger Vorräte an Produkten, in betriebsfähigem Zustand ohne weitere Entschädigung in den Besitz der Ges. über. Das Bergwerkseigentum der Abteilung Bochum umfasst eine Steinkohlen- berechtsame von rund 15 000 000 qm und eine Eisensteinberechtsame von rund 8 900 000 qm und bildet ein zus. hängendes Ganzes. Die grösste streichende Länge der Gesamtberechtsame beträgt rund 6750 m, die grösste querschlägige Breite rund 3350 m. Nach einer markscheiderischen Aufstellung berechnet sich der Reichtum des Gesamt-. feldes an abbaufähiger Kohle bis zur Teufe von 1000 m auf rund 89 000 000 t. Zur Be- wältigung der Grubenwasser sind Wasserhaltungsmaschinen mit insgesamt 31,5 cbm Leistungsfähigkeit pro Minute vorhanden. Zur weiteren Sicherstellung der Schacht. anlagen wurde kürzlich eine hydraulische Wasserhaltung von 5 cebm normaler Leistung aus einer Teufe bis zu 720 m dem Betrieb übergeben. Der Grundbesitz in Westfalen beträgt rund 93 ha. Auf dem Kohlenfeld Eulenbaum ist ein Schacht abgeteuft. Die Zechen haben 110 Beamten- und Arb.-Häuser mit zus. 383 Wohnungen, wovon 46 Häuser neu erbaut worden sind. Nach einem mit dem Unternehmer getroffenen Abkommen sind die Baukosten für 44 Wohnhäuser zur Hälfte mit M. 350 000 auf die neuen Kolonien in Altenbochum und Weitmar hypothekarisch eingetragen und werden mit 1½ % jährl. nebst den durch die Tilg. ersparten Zs. getilgt. Als Mitgl. des Rheinisch- Westfälischen Kohlen-Syndikats hat die Ges. eine derzeitige Beteiligungsziffer nach teil- weiser Deckung des eigenen Bedarfs der Hütte von 760 000 t Kohlen u. 233 000 t Koks; gefördert bezw. produziert wurden 1901/1902–1903/1904: 825 578, 794 904, 876 273 t Kohlen u. 313 536, 324 657, 354 696 t Koks. Eisenstein 1903/1904: 3385 t. Belegschaft ca. 4200 Mann. Erweiter. u. Umbauten an Schächten u. Masch. der Zechen beanspruchten 1903/1904 M. 439 819. C. Abteilung Friedlicher Nachbar. (1904 erworben.) Diese betreibt die Zechen Friedlicher Nachbar, Baaker Mulde und Hasenwinkel, welche im Rheinisch-Westfäl. Kohlensyndikat eine Beteil.-Ziffer von 1 025 000 t Kohlen u. 195 000t Koks haben. Die Zeche Friedlicher Nachbar verfügt in ihrer Schachtanlage IT über eine moderne Anlage, die in Verbindung mit Schacht Baaker Mulde eine Förderung von 2000 t täglich dauernd leisten kann. Die Schachtanlage I Friedlicher Nachbar ist in vollem Umbau be- griffen. Der bisher schlechte Holzschacht wird in Stein u. Eisen gesetzt. In den 3 Zechen Friedlicher Nachbar, Baaker Mulde u. Hasenwinkel stehen in den Flözen Sonnenschein und Aufwärts nach einer vorgenommenen Schätzung ca. 32 000 000 t an. Unterh. Sonnenschein sind die Flöze Finefrau, Kreftenscheen, Mausegatt bauwürdig, und es wird deren Vorrat auf 50–60 000 000 t geschätzt. Die im April 1904 übernommene Zeche Hasenwinkel trägt z.Z. noch verhältnismässig wenig zu den Betriebsüberschüssen bei, weil mancherlei Betriebs- änderungen sich nötig erwiesen und die Koksöfen einer durchgreifenden Anderung unter- worfen werden mussten, Arbeiten, deren Wirkung erst demnächst zur Geltung kommen. (Siehe auch Seite 667.) Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Inh.-Aktien à M. 1000, sämtl. gleichberechtigt, hiervon sind 12 087 abgest. Aktien u. 7913 neue Aktien von 1904 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1904 (s. u.,. Das A.-K. betrug bei der Gründung M. 100 000 und bestand aus M. 50 000 Vorz.-Aktien und M. 50 000 St.-Aktien. Zwecks Übernahme der gesamten Geschäftsaktiven der auf Grund des vom Luxemburger Gericht am 18./7. 1901 genehmigten Konkordates in Liquidation getretenen A.-G. für Eisen- und Kohlen-Industrie Differdingen-Dannenbaum (siehe dieses Jahrbuch Ausgaben 1901–1904) ist das A.-K. durch G.-V. v. 19./12. 1901